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1029 - Die Unbezwingbaren

Titel: 1029 - Die Unbezwingbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiten Abstand zu haben.
    „Eine Versammlung dieser Art widerstrebt euch in demselben Maß wie mir", begann der Lenkmeister. „Aber unter den gegebenen Umständen war sie eine Notwendigkeit. Es befinden sich drei fremde Eindringlinge an Bord."
    Damit hatte er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Wenn es etwas gab, das im Bewußtsein des Mascinoten noch mehr Widerwillen erregte als das Beisammensein mit anderen Mitgliedern seiner Art, so war es die Vorstellung, daß Fremde versuchen könnten, in den Eigentlichen Bereich einzudringen.
    „An Bord dieses Schiffs befindet sich ebenfalls ein Narr", fuhr Suklov fort, „der die Gefahr beseitigen zu können glaubt, indem er mit den Eindringlingen Verbindung aufnimmt. Auf die Pläne dieses Narren dürfen wir keine Rücksicht nehmen. Mit den Fremden muß wie in der Vergangenheit verfahren werden.
    Wir müssen sie vertreiben, und zwar so, daß ihnen die Lust am Wiederkommen vergeht."
    Er legte seine Strategie dar. Suklov war ein kluger Maschinenbeisitzer. Er kannte die Fremden nicht, also mußte er damit rechnen, daß die Angreifer zurückschlagen würden.
    Für diesen Fall hatte er eine Ausweichmöglichkeit vorgesehen.
    „Zuerst jedoch", schloß er, „müssen wir uns vergewissern, daß die Eindringlinge tatsächlich dort sind, wo ich sie vermute." Er projizierte ein Muster der Energiestraßen in die Bewußtseine der Besatzungsmitglieder und markierte den Weg, der zu dem ovalen Raum führte, den Sengmot in seiner Unterhaltung mit Valvul beschrieben hatte. „Einer von euch macht den Späher. Er materialisiert kurz vor dem Ende dieser Straße und sieht sich um. Dann kehrt er hierher zurück und erstattet Bericht."
    Einer der Mascinoten entmaterialisierte. Es vergingen zwei Minuten, dann war er wieder zur Stelle.
    „Es ist alles, wie du sagst, Suklov", erklärte er. „Die drei Fremden befinden sich im Raum, und bei ihnen ist der Mascinote, den du als Narren bezeichnest."
    „Gut", reagierte der Lenkmeister mit Befriedigung. „Und denkt daran: falls wir uns zurückziehen müssen, bringt den Narren mit, notfalls auch gegen seinen Willen. Es darf bei diesem Unternehmen kein mascinotisches Leben verloren gehen."
     
    *
     
    Plaquet erwartete, den Fremden vor Schreck erstarren zu sehen, wie es bei der ersten Begegnung der Fall gewesen war. Aber das scheibenförmige Wesen stand bequem auf zwei Tentakeln gestützt, den Körper schräg nach hinten geneigt und sah den Kranen aus wachen, wißbegierigen Augenstielen an. Unter der durchsichtigen Blase war eine Öffnung entstanden, die eine Membrane enthielt. Die Membrane war in zuckender Bewegung, wölbte sich nach außen, wurde wieder nach innen gesogen und erzeugte dabei die hellen, durchdringenden Laute, die Plaquet zuvor gehört hatte.
    Er will sich mit mir unterhalten, schoß es dem verblüfften Kranen durch den Sinn.
    Preleddi und Vjuga waren inzwischen aufmerksam geworden und kamen vorsichtig herbei. Das Scheibenwesen nahm sie wahr, schien sich jedoch vor ihnen ebenso wenig zu fürchten wie vor Plaquet.
    „Das ist ein ganz Mutiger, wie?" sagte der Prodheimer-Fenke spöttisch.
    Plaquet winkte ab. Er hatte den Translator am Gürtel aktiviert. Das Gerät zeichnete jeden Laut auf, der aus der Sprechöffnung des Fremden kam. Später würde sich zeigen, ob der Interpreter damit etwas anfangen konnte.
    Das Scheibenwesen verstummte. Was tut er jetzt? fragte sich Plaquet verwundert. Das Tragikomische seiner Lage kam ihm zu Bewußtsein. Er stand einem der Fremden unmittelbar gegenüber, die Möglichkeit einer ersten Kontaktaufnahme hätte sich nicht günstiger ergeben können. Aber er stak in einem Raumanzug und konnte dem Fremden nicht antworten. Die Helmmikrophone übertrugen Geräusche von außen nach innen. Eine Übertragung in umgekehrter Richtung war nicht vorgesehen. Plaquet warf einen verzweifelten Blick auf die Anzeigegeräte. Es hatte sich nichts geändert. Der Luftdruck lag nach wie vor bei einer Zehntelatmosphäre, und die Temperatur betrug 200 Grad absolut.
    Es war zum Verzweifeln!
    „Unterbrich ihn nicht", blinkte Vjuga, als der Krane eine ungeduldige Geste machte. „Er versucht, dich mit seinen Gedanken zu erreichen. Er will telepathisch zu dir sprechen."
    „Ich bin für Telepathie nicht empfänglich ..."
    „Das weiß ich. Und der Fremde soll es erfahren. Bestimmung der Kommunikationsweise durch Elimination der unbrauchbaren Modi."
    „Bald wird er glauben, daß er sich mit mir überhaupt nicht verständigen kann", sagte

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