Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1029 - Die Unbezwingbaren

Titel: 1029 - Die Unbezwingbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und doch ein Wesen eigener Art, mit seinem eigenen Intellekt und seinem Vorbruder jetzt, da der Schnitt stattgefunden hatte, nicht näher verwandt als irgendein anderer Bewohner der Stadt.
    Es wurde hell. Die Raumfalte hatte sich geöffnet. Valvul befand sich nach wie vor in dem kleinen Maschinenraum, von dem aus er hatte zur Versammlung aufbrechen wollen. Wer ihn genau kannte, hätte ihm angesehen, daß er ein wenig von seiner Körpersubstanz verloren hatte - jedoch nicht annähernd genug, um die Entstehung des zweiten Wesens zu erklären, das sich neben ihm auf die Schaltkonsole der Maschine stützte.
    Valvuls Stimme war unfreundlich. „Du hättest dir einen anderen Zeitpunkt aussuchen können, aus mir hervorzugehen", sagte er.
    „Ich bestimme die Zeit nicht", antwortete sein Nachbruder. „Die Schuld trifft dich selbst."
    Es ärgerte Valvul, mit dem ändern zusammen sein zu müssen. War es nicht genug, daß er zu einer Versammlung zu gehen hatte? Er besann sich seiner Pflicht.
    „Du sollst Porpol heißen. Du kennst deine Aufgabe. Mach dich an die Arbeit!"
    „Was aber, wenn ich meine Aufgabe nicht kenne?" fragte Porpol.
    Valvul reckte seine Augenstiele weit nach vorne. „Was soll der Unsinn? Jeder Mascinote kennt seine Aufgabe von Geburt an. Es scheint mir, du bist ein rechter Dummkopf. Ich mag deine Nähe nicht länger ertragen."
    „Du bist mir auch nicht gerade sympathisch", vergalt Porpol ihm die Grobheit.
    „Scher dich zu allen neunzehn Teufeln!" barst es aus Valvuls Sprechblase.
    Im nächsten Augenblick war Porpol verschwunden. Er hatte die Raumfalte geschlossen und sich auf einer der Energiestraßen davongemacht.
    Die Teilnehmer der Versammlung hoben mit unverkennbarem Tadel die Sehorgane, als Valvul mitten unter ihnen materialisierte. Er zählte ihrer fünf. Sie ruhten auf dem Boden des kreisförmigen Raumes, und vor seinem Erscheinen waren ihre Sehstiele auf ein Bildgerät an der Wand gerichtet gewesen. Dort sah Valvul ein inzwischen vertrautes Bild: den Raum mit den fremdartigen Gerätschaften. Er war erstaunt. Der Beisitzer Eins selbst leitete diese Beratungen!
    Die bekannte Stimme drang aus dem Empfänger. „Wir haben auf dich gewartet, Valvul."
    Valvul überwand das Unbehagen, das ihm beim Anblick der Beratenden befallen hatte. „Ich trat gänzlich unerwarteterweise in die Schnittphase ein", versuchte er, sich zu entschuldigen.
    „Ja, ich sehe es dir an, Valvul", antwortete der Beisitzer Eins. „Wir sind jetzt vollzählig und wollen mit der Beratung beginnen."
    Valvul beobachtete die fünf Beratenden mit verstohlenem Blick. Ihre Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf das Sichtgerät. Er fragte sich, wie oft sie schon an solchen Versammlungen teilgenommen haben mochten. Gleichzeitig war er erstaunt darüber, wie leicht es war, sich über den Widerwillen hinwegzusetzen, der ihn in der Nähe anderer Mascinoten überkam. Und schließlich fragte er sich, warum der Beisitzer Eins ausgerechnet ihn zu dieser Beratung hinzugezogen hatte.
    „Seitdem wir uns in diesem Raumsektor angesiedelt haben", sagte die Stimme aus dem Empfänger, „hat der Eigentliche Bereich schon mehrmals die Neugierde benachbarter Sternenvölker erweckt. Wir erhielten zahlreiche Besuche, jedoch zogen sich die Besucher jeweils rasch wieder zurück, wenn wir ihnen zu verstehen gaben, daß sie nicht willkommen waren.
    Vielleicht weiß nicht jeder unter euch, warum wir uns ausgerechnet diesen Abschnitt des Weltalls als Standort ausgesucht haben. Die Existenz der Mascinoten hängt davon ab, daß sie die Krümmung des Raumes in ihrer Umgebung manipulieren können. Ohne Verspannung des Raumes keine Schnittphase, und ohne Schnittphase keine Geburten.
    Wenn wir es nicht verstünden, die Raumfalte zu schließen und zu öffnen, wäre unser Volk schon vor langer Zeit ausgestorben. Gewisse Eigenschaften des Weltraums wirken auf unsere Fähigkeit, die Raumkrümmung zu manipulieren, nachhaltig ein. Es gibt Raumabschnitte, in denen uns die Betätigung unserer Fähigkeit schwerfällt, und andere, in denen sie uns durch gewisse Bedingungen erleichtert wird. Der Raumsektor, in dem wir uns jetzt befinden, wurde gewählt, weil der energetische Hintergrund der Ausübung unserer Fähigkeit dienlich ist. Es gibt keinen Ort im Umkreis von einhunderttausend Lichtjahren, der für unsere Zwecke geeigneter wäre als dieser. Mit anderen Worten: wir haben uns hier auf Dauer angesiedelt."
    Valvul war erstaunt und beeindruckt zugleich. Noch nie zuvor hatte er

Weitere Kostenlose Bücher