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1030 - Meister der Vergangenheit

Titel: 1030 - Meister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus dunklem Material gefertigten Montur. Er prüfte den Sitz des breiten Gürtels, der ein ganzes Arsenal von Mikrogeräten in Dutzenden von Taschen und Futteralen enthielt. Sein Blick fiel auf die Raumstiefel aus lichtblauem, unzerreißbarem Kunststoff, die so merkwürdig gegen die farbliche Eintönigkeit des Raumanzugs abstachen.
    Er sah sich in dem weiten, kahlen Hangar um. Alle übrigen Fahrzeuge waren evakuiert worden. Nur die BODDEN stand noch hier, das Boot mit der Spezialausrüstung, das er von Plaquet angefordert hatte. Sie sah aus wie der verkleinerte Bugteil eines kranischen Raumschiffs. Scoutie und Brether waren bereits an Bord. Die JÄQUOTE bewegte sich mit geringer Fahrt zehn Lichtminuten abseits der großen Raumfestung, die Surfo sich als Ziel ausgesucht hatte. Er machte die Geste des Abschieds und ging den schmalen Energiesteg hinauf. Masos Geschimpfe blieb hinter ihm zurück. Im kleinen Fahrgastraum warf er Brether und Scoutie einen aufmunternden Blick zu. Auf dem Bildschirm sah er, wie Maso und sein Stab, zu dem auch der Cheftechniker Plaquet gehörte, sich zurückzogen.
    Sekunden später leitete er den Startvorgang ein.
    Die JÄQUOTE blieb rasch hinter dem davoneilenden Boot zurück. Surfo vergewisserte sich, daß die Verständigung einwandfrei funktionierte. Schließlich war er seiner Sache nicht ganz sicher, und im Fall eines Fehlschlags würde er nicht umhinkönnen, auf Masos Hilfe zurückzugreifen. Die BODDEN ging auf die Zeitbahn und materialisierte weniger als zwanzig Lichtsekunden von der großen Raumfestung entfernt. Inzwischen hatte Surfo den Schwerkraftprojektor in Betrieb genommen. Er erzeugte ein rhythmisch variables Feld geringer Intensität, dessen Ausstrahlung von den Meßgeräten an Bord der Festung registriert werden würde. Es war dieselbe Art von Strahlung, wie sie auch von den Festungen ausging und die nach Surfos Ansicht daher rührte, daß die Festungsbewohner damit beschäftigt waren, ihre Raumfalten zu Fortbewegungs- und anderen Zwecken zu öffnen und zu schließen. Er rechnete damit, daß die Fremden ihm freundliche Absichten zubilligten, sobald sie erkannten, daß an Bord seines Fahrzeugs dieselben Verhältnisse herrschten wie in den Festungen.
    Das Bordcomputersystem entwarf ein Bild der großen Raumfestung und projizierte es auf die Sichtfläche über der Konsole des Piloten. Surfo Mallagan war zutiefst beeindruckt von dem mächtigen Gebilde, einer ovalen Plattform von zweihundert Kilometern Längsdurchmesser, auf deren Oberfläche sich gigantische, turmähnliche Aufbauten erhoben. Die Festung wirkte uneinheitlich. Es gab keine Symmetrie, und die Längsachsen der Türme, die wie die Finger eines aufgeblasenen Gummihandschuhs in die Höhe strebten, waren zueinander keineswegs parallel. Die Türme ragten nach allen möglichen Richtungen davon. Das Ganze wirkte, als sei es von einem betrunkenen Architekten entworfen worden, und doch strahlte es eine Art düsterer Großartigkeit aus, deren Eindruck sich niemand entziehen konnte. Scheinbar reglos hing die gewaltige Festung in der Schwärze des Alls. Sie befand sich in Ruhe relativ zu den Sternen der näheren Umgebung.
    Aber sie wirbelte mit diesen um das gemeinsame Zentrum der Galaxis Vayquost, und mit der nach Hunderten von Milliarden zählenden Sternenschar der Galaxis nahm sie am großen, unaufhörlichen Expansionsprozeß des Universums teil.
    Sekunden unerträglicher Spannung kamen und gingen, als die BODDEN mit zunächst einem Viertel der Lichtgeschwindigkeit auf die Festung zuschoß und ihre Fahrt dabei rasch verringerte. Surfo Mallagan atmete unwillkürlich auf, als sie die gedachte Linie passierten, innerhalb derer mit dem Einsatz eines Barrierefeldes nicht mehr gerechnet zu werden brauchte. Die Fremden hatten das Boot akzeptiert! Einer der wichtigsten Schritte war erfolgreich getan.
    „Jetzt", sprach Surfo in die akustischen Sensoren seines Helmes, „sollte nichts mehr schief gehen dürfen."
     
    *
     
    Die Umgebung war, wie Plaquet sie geschildert hatte. Die BODDEN ruhte in einem Einschnitt zwischen zwei Türmen, die mit glatten, fensterlosen Wänden kilometerweit in die Höhe ragten. An den Außenseiten der Türme waren in unregelmäßigen Abständen kräftige Sonnenstrahler angebracht, die einen milchigen Schimmer verbreiteten - Beweis für die Anwesenheit einer Atmosphäre auf der Oberfläche der Festung. Die künstliche Schwerkraft betrug etwa die Hälfte des Wertes, der an Bord kranischer Raumschiffe

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