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1030 - Meister der Vergangenheit

Titel: 1030 - Meister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herrschte - für die drei Betschiden eine willkommene Erleichterung, die sie an die Verhältnisse auf ihrer Heimatwelt Chircool erinnerte.
    Die Bewohner der Raumfestung hatten offenbar nicht vor, sich weiter um ihre Besucher zu kümmern.
    Nach dem, was er von Plaquet erfahren hatte, zweifelte Surfo nicht daran, daß der Anflug der BODDEN beobachtet worden war. Man hatte darauf verzichtet, das Fahrzeug in der bisher üblichen Weise am Näherkommen zu hindern. Die Fremden wußten also, daß die Besucher sich auf der Oberfläche der Festung befanden. Daß sie sich nicht sehen ließen, mußte an ihrer Mentalität liegen.
    Die Betschiden bewegten sich an Kuppeln vorbei, die hier und da aus dem metallenen Untergrund ragten. Surfo, der den Helm inzwischen geöffnet hatte, hörte sich plötzlich von einem einfältigen Pförtnerrobot angesprochen - ganz wie es Plaquet und seinen Begleitern ergangen war. Er verstand die Worte nicht, die der Robot zu ihm sprach. Aber er sah die Öffnung, die sich in einer der Kuppeln aufgetan hatte, und blickte in einen mäßig hell erleuchteten Gang, zu dessen beiden Seiten fremdartige Maschinen aufgereiht standen. Von den Bewohnern der Festung fehlte weiterhin jede Spur.
    Surfo wandte sich an die Gefährten. „Ich möchte, daß sich unsere erste Begegnung so friedlich wie möglich anläßt", sagte er. „Vergeßt fürs erste, daß wir Waffen bei uns tragen.
    Im Notfall verwendet nur den Schocker!"
    Er sah das kleine Behältnis, das an Brether Faddons breitem Gürtel baumelte, und ein spöttisches Lächeln huschte über sein Gesicht. Maso hätte nicht Kommandant einer kranischen Flotte sein dürfen, wenn er nicht darauf bestanden hätte, daß als erste Morgengabe den unbekannten Bewohnern der Raumfestungen eine Handvoll Spoodies zu überreichen sei. Surfo hatte es mit den Spoodies nicht so eilig. Er wollte zunächst Kontakt aufnehmen. Das Aufsetzen der insektenähnlichen Organismen konnte, wenn es überhaupt anzuraten war, später erfolgen. Aber wie hätte er sich Maso und seinem nahezu religiösen Eifer widersetzen sollen? Er hatte sich die Spoodies aufdrängen lassen, und wenn sich die Gelegenheit ergab, würde er getreu seinem Wort versuchen, einige der Fremden mit ihnen zu beglücken.
    Aber es war bei weitem nicht der wichtigste Punkt auf seiner Tagesordnung.
    Scoutie hatte ein merkwürdiges Lächeln auf dem Gesicht, als das Schott in der Kuppel sich hinter ihnen schloß. Surfo glaubte zu wissen, was sie empfand. Draußen lag die BODDEN. Das Schott trennte sie von ihr. Der Rückweg war ihnen abgeschnitten. Einen Augenblick lang verwandelte sich Surfo in den Freund und Kameraden zurück, der er früher gewesen war. Er legte Scoutie den Arm um die Schultern und sagte: „Nur keine Angst. Ich glaube nicht, daß wir in Gefahr sind."
     
    *
     
    Der Angriff kam völlig überraschend. Plötzlich knisterte es in der Luft, und hinter und vor den Betschiden materialisierten Dutzende von Fremdwesen mit scheibenförmigen Körpern. Surfo zögerte einen Augenblick, und diese winzige Zeitspanne benützte einer der Fremden, sich mit hurtigen Greif armen an seinem Rücken emporzuhakeln, bis er ihm in den Nacken zu sitzen kam. Surfo spürte einen Tentakel, der sich ihm um die Kehle legte und mit kräftigen Muskeln zu drücken begann. Die Luft war voller fremdartiger Geräusche. Die Scheibenwesen redeten aufeinander ein, ihre Stimmen waren hoch, schrill und aufgeregt.
    Surfo packte seinen Angreifer. Der Fremde begann entsetzt zu quietschen, als er von kräftigen Händen in die Höhe gehoben wurde. Der Griff um Surfos Kehle lockerte sich.
    Surfo wuchtete den scheibenförmigen Körper in die Höhe und schleuderte ihn gegen die nächste Wand.
    Ohne die Ruhe zu verlieren, rief er den Gefährten zu: „Das sind die unerfahrensten Krieger, mit denen wir es je zu tun hatten. Geht gnädig mit ihnen um, aber benützt die Schocker!"
    Die Waffen summten zornig. Fahle Lichtbündel zuckten durch den von dämmrigem Licht erfüllten Korridor. Jeder Treffer brachte eines der Scheibenwesen zum Verschwinden. Sie reagierten auf die Einwirkung der lähmenden Impulse mit der Schnelligkeit des Instinkts.
    Der Korridor leerte sich zusehends. Eine Handvoll Fremder erkannte die Aussichtslosigkeit des Kampfes und stob mit spitzen, schrillen Schreien davon, sich auf tentakelförmige Greifbeine stützend, die diese Art der Tätigkeit nicht mehr gewohnt waren.
    Es sah aus, als ob eine Schar überfütterter Enten das Weite suche.

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