1032 - Baphomets Monster
einfach dazu, so konnten wichtige Informationen nicht verlorengehen.
Die drei Templer hatten ihre Lockerheit verloren. Verkrampft saßen sie auf ihren Stühlen. Als der Abbé sich ziemlich zum Schluß erkundigte, ob er sich klar genug ausgedrückt hatte, da wurde ihm die Antwort nur sehr leise gegeben.
»Haben Sie irgendwelche Vorschläge, Abbé?« fragte Becker.
»Nein, keine konkreten. Ich würde nur raten, daß noch besser Wache gehalten wird. Vielleicht auf dem Dach. Von dort haben Sie einen guten Überblick. Auch in der Dunkelheit sind diese Mutationen einfach nicht zu übersehen. Zudem haben wir einen klaren und wolkenlosen Himmel. Außerdem spendet der Vollmond Licht. Sollten diese Wesen tatsächlich eintreffen, dann gib bitte Alarm.«
Marcel wischte Schweiß von seiner Stirn. »Das werde ich alles so machen, Abbé. Eine Frage noch. Wann könnten Sie hier eintreffen?«
»Moment.«
Marcel hörte, daß der Templer-Chef mit seinen Freunden sprach.
Sie schätzten die Zeit ab, und Bloch gab schließlich zu, daß es zwischen einer halben und einer Stunde schon dauern könnte.
»Gut, dann werden wir alles so richten, wie Sie es gewünscht haben, Abbé.«
Damit war das Gespräch beendet, und Marcel legte den Hörer auf.
Er blieb für einige Sekunden in seiner gebückten Haltung sitzen und atmete tief durch. Er hörte auch das Atmen seiner beiden Brüder, die ebenfalls ziemlich geschockt waren, denn mit einer derartigen Eröffnung hätten sie nicht gerechnet.
Marcel drehte sich auf dem Stuhl herum. Die Filzunterlage auf der Sitzfläche schien plötzlich zu glühen, und auch sein Gesicht war rot angelaufen.
»Ihr habt alles verstanden?«
»Klar. Nur glaubst du daran?«
»Ja. Warum sollte der Abbé lügen?«
»Er hat keine Erklärung gegeben.«
»Stimmt, das hat er nicht. Aber er brauchte es auch nicht. Die Existenz dieser Monstren ist Beweis genug. Ich glaube ihm. Er wird sich nichts eingebildet haben.«
»Willst du aufs Dach?«
»Ja, und zwar sofort. Sobald ich sie sehe, werde ich Alarm geben.«
Die beiden anderen schwiegen. Bis einer fragte: »Dann rechnest du mit einem Angriff?«
»Mit allem«, gab Marcel flüsternd zurück. »Der Abbé hat zwar nicht direkt davon gesprochen, aber zu rechnen ist damit. Mutierte Riesenvögel, die unter der Kontrolle des Baphomet stehen – es wird nicht einfach werden, sie zu stoppen.«
»Noch sind sie ja nicht da.« Becker winkte ab und stand auf. »Sie werden kommen. Das habe ich einfach im Gefühl.«
Er verließ den Raum. Seine Kutte trug er nicht, sondern eine dunkle Jeans und ein Hemd, dessen Ärmel er aufgerollt hatte. Im Gang blieb er stehen. Den Temperaturunterschied bekam er zu spüren, obwohl es hier im Flur trotz allem recht kühl war, denn die dicken Mauern des Hauses hielten einiges ab.
Eine Treppe führte zum Flachdach. Es war zwar flach, aber auch leicht geneigt, so daß jeder, der dort oben stand, sich immer schief vorkam.
Eine breite Stiege aus Holz führte in die Höhe und endete an einem Lichtschacht aus dickem Glas. Er war erst vor kurzem eingebaut worden, denn an dieser Stelle hier oben war der Flur ziemlich dunkel, und das hatte geändert werden sollen.
Durch einen Hebel ließ sich die Abdeckung des Lichtschachts öffnen. Marcel löste ihn und konnte das Fenster hochdrücken. Durch die Technik ließ es sich leicht bewegen. Man hatte eine Hydraulik eingebaut.
Warme Luft strömte in sein Gesicht, als er auf das flache und leicht schräge Dach kletterte. Die Nacht war nicht so still wie sonst. Es wehte allerdings auch kein Wind, und deshalb wurde in der Stille der Klang auch weit entfernter Stimmen herbeigetragen. So hörte der Templer mal ein Lachen, auch Musik, dann wieder lautere Stimmen, denn die Menschen fanden bei diesen Temperaturen keinen Schlaf.
Marcel ging einige Schritte zur Seite und näherte sich dem First.
Hier am oberen Punkt des schrägen Flachdachs besaß er den besten Überblick.
Zuerst schaute er zum Himmel.
Er wirkte auf ihn wie ein gewaltiger Staudamm, der allerdings nicht völlig glatt war. An gewissen Stellen zeigte er sich offen, und dort schimmerten die Lichter der Sterne funkelnd wie Diamanten.
Einen derartigen Himmel bekam man nicht jede Nacht zu sehen, denn die Sterne hier schienen wirklich zum Greifen nahe zu sein. Im Mittelpunkt – so jedenfalls sah es aus – stand der Mond als gelber Kreis, von keiner Wolke bedeckt und auch ohne Vorhof.
Ein Vollmond eben.
Die Lichter unter ihm in den Gärten und auch
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