1032 - Baphomets Monster
auf dem Pflaster einen kalten, schon leicht dämonischen Glanz, der dann zusammensackte, als Suko die Scheinwerfer ausstellte. Aber es fiel ein anderer Schein nach draußen. Festbeleuchtung aus dem Kloster. Hinter allen Fenstern brannte Licht, und wir hörten den Abbé mit den Zähnen knirschen.
»Das ist nicht normal!« kommentierte er. »Da ist etwas passiert. Mein Gott…«
Ich hatte schon die Tür aufgestoßen. Auch Suko war dabei, auszusteigen. Der Abbé mühte sich, aus dem Fahrzeug zu kommen, was nicht einfach war, denn der BMW besaß nur zwei Türen.
Über dem Eingang brannte die Lampe wie eine blasse Sonne.
Scheinwerferstrahlen schickten ihr Licht zusätzlich vor das Haus.
Nur wir hielten uns in der hellen Aura auf, die leider auch blendete, denn mein erster Blick galt dem Dach, da ich dort unsere Gegner vermutete. Der Abbé war inzwischen auf die Tür zugelaufen.
Die Tür wurde geöffnet. Mir kam das Gesicht des Templers entsetzt vor, der den Abbé einließ.
»Marcel ist tot!«
Ich hörte den Satz noch. Die anderen Worte nicht, denn beide waren im Kloster verschwunden. Die Tür allerdings war offen geblieben, so konnten auch wir eintreten.
Es war wohl Alarm gegeben worden, doch die Männer hier verhielten sich diszipliniert. Niemand verlor die Nerven. Keiner rannte hin und her oder zeigte Panik.
Mit drei Schüssen hatte man den Templer umgebracht.
»Und wo ist das geschehen?« fragte ich in die Runde.
»Auf dem Dach!« wurde mir geantwortet.
Suko und ich schauten uns an. Nur dieser kurze Blick reichte.
Dann nickten wir.
Der Abbé versuchte noch, uns zurückzuhalten. Er sprach auch davon, wie gefährlich es sein konnte, sich den Monstren zu stellen, doch das war uns egal.
Suko und ich kannten das Kloster. Wir brauchten nicht nach dem Weg zu fragen. Im ersten Stock liefen wir in den Flur hinein und sahen dort den Toten liegen. Zwei weitere Templer standen neben ihm, die Blicke auf den Lichtschacht gerichtet, als könnten sie durch ihn erkennen, was sich dort alles abspielte.
»Sie warten noch!« wurde uns gesagt.
»Aber sie sind oben, nicht?«
»Ja.«
»Dann werden wir die Kuppel öffnen müssen!«
»Nein!« Es war ein Protest, aber das eine Wort drang nur wie ein Hauch aus dem Mund des Templers. Auch die Angst schwang darin mit.
»Laßt sie gehen, es muß sein!« hörten wir die Stimme des Abbé. Er war ebenfalls hochgekommen und wollte noch etwas hinzufügen, doch in diesem Augenblick sah er den Toten.
Bloch blieb stehen. Sein Gesicht verhärtete sich. Die Augen waren plötzlich starr geworden. Er atmete nur durch die Nase, dann schüttelte er den Kopf und wollte neben dem Toten niederknien.
Suko und ich hielten ihn zurück. »Nicht jetzt!« sagte ich. »Wir brauchen freie Bahn. Ich möchte auch, daß alle zurückbleiben, versteht ihr? Alle…«
»Ja, aber…«
»Nein, Abbé!«
Er sah es ein. Es reichte, wenn wir uns dieser Brut stellten. Ich wollte nicht, daß sich die Männer in Lebensgefahr begaben. Hier galt der Kampf nicht nur dämonischen Kreaturen, wir hatten es auch mit drei Killern zu tun.
Wir hörten sie über uns. Sie bewegten sich auf dem Dach. Ob es die Mutationen waren, die so stark auftraten, oder die drei Killer, wußten wir nicht. Sie hatten dort zunächst ihren Stützpunkt eingerichtet, und sie würden höchstwahrscheinlich angreifen.
Ja, da war etwas!
Bewegungen, die am Lichtschacht vorbeiglitten. Begleitet vom leichten Vibrieren der Decke, was durch das kräftige Auftreten hervorgerufen war.
Der Teilausschnitt eines Monstrums zeigte sich. Wie gezeichnet malte sich für einen Moment der gekrümmte Schnabel ab, und es sah ganz so aus, als wollte er das Glas einhacken.
Doch die Gestalt ging weiter. Für einen Moment war der Ausschnitt leer. Beide wußten wir, daß wir uns in einer schlechteren Position befanden. Wenn die Killer merkten, daß sich der Ausstieg öffnete, würden sie etwas unternehmen.
Ich hatte mir den Hebel schon angeschaut. Die schwere Kuppel reagierte auf eine Hydraulik. Es war also leicht, sie in die Höhe zu stemmen, und ich umfaßte den Griff mit der linken Hand, da ich die rechte unbedingt für meine Waffe freihaben wollte.
Ein leises Zischen war zu hören. Einen Moment später glitt die Kuppel in die Höhe.
Ich trat sofort zurück, um den Schußwinkel zu verändern. Suko hatte die Riemen der Dämonenpeitsche bereits ausfahren lassen. Wir waren beide kampfbereit. Auch mein Kreuz hing nicht mehr vor der Brust. Es steckte wie so oft in
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