1032 - Der Experimentalplanet
drei Fremdkörpern.
Der Weg wurde immer schwieriger, denn hier trafen wir häufig auf Felsadern, die wir nicht ohne Schwierigkeiten umgehen oder durchbrechen konnten. Es war ein wesentlicher Vorteil, daß wir die Gegend schon erkundet hatten. Auch die überstarken Arme, die wir vorsorglich angelegt hatten, halfen uns sehr.
Wir näherten uns der Landefläche von der Seite, die der kleinen Station der Fremdkörper abgewandt war. So glaubten wir, am ehesten einer Entdeckung entgehen zu können.
Von Zeit zu Zeit streckten wir einen Arm mit den empfindlichen Fühlern durch die Oberfläche, um zu beobachten. Aber alles blieb ruhig. So bewegten wir uns beständig dicht unter der Erdoberfläche weiter, bis wir an dem Rand der eingeebneten Fläche ankamen.
Noch einmal streckten wir mehrere Fühler aus, bevor wir unter die harte Decke schlüpfen würden. Draußen war alles dunkel. Nichts regte sich.
Die künstliche Decke, die die Fremdkörper angelegt hatten, war nicht sehr dick, aber sehr fest. Wir krochen unter ihr hindurch, bis wir unter einem der beiden Raumschiffe angekommen sein mußten.
Jetzt setzten wir einen der neuen Arme ein. Es dauerte eine Weile, bis die harte Schicht an einer Stelle durchbohrt war. Sofort wurde der Arm zurückgezogen, um einen kleineren in die entstandene Öffnung gleiten zu lassen. Dieser Arm besaß an seinen Enden die empfindlichen Wahrnehmungsorgane.
Über uns wölbte sich der riesige Fremdkörper. Er stand auf einer Reihe von armartigen Auswüchsen auf dem Boden. Irgendwo in uns tauchte der Begriff Landebeine auf.
Überhaupt fielen uns von Zeit zu Zeit immer neue Begriffe ein, die eigentlich für unser Leben auf Lokvorth gar keine Bedeutung hatten. Das mußte an dem Teil von uns liegen, den wir uns zuletzt einverleibt hatten und der uns die Möglichkeit des selbständigen Denkens gebracht hatte. Allerdings war ein Teil des Wissen verlorengegangen. Es tauchte immer nur dann auf, wenn wir mit solchen fremden Dingen direkt konfrontiert wurden.
Wir beschlossen, uns an dem Fremdkörper emporzutasten, um ihn näher zu untersuchen.
Nicht Fremdkörper, sagte eine Stimme in uns. Das ist ein Keilraumschiff.
Diese Korrektur war ohne Bedeutung. Unsere dicken Arme drangen jetzt an mehreren Stellen durch die harte Decke und klammerten sich um die Landebeine.
Vorsichtig schoben wir die empfindlicheren Arme nach. Alles, was sie jedoch feststellten, war blankes und kaltes Metall.
Dann aber mußte man uns entdeckt haben. Eine leise Erschütterung lief durch das Raumschiff und übertrug sich auf unsere Arme.
Panik befiel uns. Die Instinkte siegten über das Denkvermögen.
Die mächtigen Arme zogen sich an den Landebeinen zusammen und wollten diese zerquetschen. Das harte Material erwies sich aber als zu fest.
Der Boden über uns begann zu dröhnen.
Wir beschlossen, dem Drängen der Instinkte zu gehorchen. Die Umklammerung wurde immer fester.
Es wäre doch gelacht, wenn jemand gegen Presterlokvorth würde bestehen können.
*
Zwei Stunden vor der vorgesehenen Startzeit der beiden Karracken wurde Alaska Saedelaere von dem Kommandanten der NARZON geweckt und in die Zentrale gebeten.
Der Maskenträger zog sich schnell seine Kombination über und eilte zum Zentralschacht, der ihn in den Kommandostand brachte.
„Es gibt Ärger, Alaska", begrüßte ihn der Kommandant, ein bärbeißiger Epsaler namens Cart Boheem. „Auf meinem Schiff sind drei Fälle von Erkrankungen aufgetreten. Es scheint sich um die Mordsamen zu handeln. Auch auf der ERSGES sind ein paar Leute befallen worden. Allerdings scheint die Sache nicht so schlimm zu sein, wie es bei den beiden Frauen unten im Lager war. Die Phantastereien und Wahnvorstellungen halten sich in Grenzen. In einem Fall tritt sogar schon ein Abklingen ein."
„Unter diesen Umständen halte ich es für besser", sagte der Transmittergeschädigte, „wenn wir umgehend zur Erde starten."
„Das wollte ich auch vorschlagen", entgegnete Cart Boheem. „Die ERSGES macht sich schon startklar. Dort wartet man nur noch auf deine Zustimmung, denn schließlich ..."
Er brach ab, als Alaska mit einer Handbewegung andeutete, daß er einverstanden war. „Ich möchte erst noch mit der Forschungsstation sprechen."
Boheem ließ die Verbindung herstellen. Saedelaere erblickte das reizvolle Gesicht von Adelaie auf dem Bildschirm.
Er erklärte der Frau, was vorgefallen war, und kündigte den Abflug in Kürze an.
Eindringlich warnte er noch einmal vor den
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