Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1032 - Der Experimentalplanet

Titel: 1032 - Der Experimentalplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Füßen. Sie blieb stehen und wartete. Es war keine Täuschung. Der Boden dröhnte leise, und das kam nicht von den Maschinen, die überall in Betrieb genommen worden waren. Die schwachen Erschütterungen kamen aus dem Innern des Planeten Lokvorth.
    Der Eingang zu Quiupus Labor war verriegelt. Ein rotes Licht über dem schweren Schott warnte Unbefugte vor dem Eintreten.
    Sie drückte die Sprechtaste neben dem Tor und rief nach Quiupu.
    Tatsächlich kam der sofort.
    „Komm herein, Adelaie." Quiupu öffnete das Schott.
    Das Innere des Labors hatte sich seit Adelaies letztem Besuch am Vortag sehr verändert. Die wichtigste Neuigkeit war ein gelbes Energiefeld in der Form eines Ellipsoids, das unter der Decke schwebte. Was im Innenraum des Energiefelds war, konnte Adelaie nicht erkennen. Zwei Dutzend Arbeitsroboter schwirrten in dem Raum hin und her und verrichteten Arbeiten, die Adelaie nicht verstand.
    „Machst du Fortschritte?" fragte sie vorsichtig.
    „Ich weiß es nicht", antwortete Quiupu mit seiner hohen Stimme. Adelaie hatte aber das Gefühl, daß seine Hektik und Nervosität abgeklungen war.
    „Ich hoffe aber, daß du weißt, was du tust."
    Quiupu lachte leise. „Natürlich weiß ich nicht alles, aber ich muß es versuchen. Es kommt darauf an, die Vishna-Komponente so in den Griff zu kriegen, daß sie sich nicht negativ auswirkt."
    „Ich verstehe nicht, was du meinst. Und die 120 anderen verstehen es auch nicht."
    „So", sagte Quiupu und blickte die Frau treuherzig an.
    „Quiupu." Adelaie bemühte sich, eindringlich zu sprechen. „Die Frauen und Männer machen sich Sorgen. Nicht nur, daß du sie in die Arbeiten nicht einweihst und daß sie deswegen enttäuscht sind, es geht auch um die Mordsamen, die Wolkenbrüche und um die sich ankündigenden Erdbeben."
    „Ich verstehe das nicht." Quiupu ging auf seinen kurzen Beinen ein paar Schritte auf und ab. „Bei all diesen Problemchen sollten sie doch genügend zu tun haben. Warum werde ich damit belästigt?"
    „Es sind Menschen. Sie sehen die Sache etwas anders. Sie haben diese Aufgabe angenommen, weil sie geglaubt haben, an einem entscheidenden Viren-Experiment mitwirken zu können. Du degradierst sie zu Statisten."
    „So ist das nicht. Ich habe schon eine ganze Reihe von Unteraufträgen vergeben. Es werden weitere hinzukommen. Jeder wird gebraucht."
    „Davon merken die Leute wenig."
    „Du mußt ihnen das erklären. Es geht nicht anders."
    Aus einer Ecke des Labors erklang eine seltsame Tonfolge. Quiupus Kopf ging ruckartig in diese Richtung.
    „Ich muß jetzt weiter arbeiten, Adelaie. Es braucht sich keiner Sorgen zu machen. Bitte sage das Sarga und Demos. Sie sollen sich um die Probleme draußen kümmern. Jetzt geh bitte."
    Adelaie machte sich nicht gerade zufrieden auf den Rückweg. Ihr gegenüber war Quiupu zwar nicht so kurz angebunden, aber ansonsten glich sein Verhalten dem, das er den anderen Wissenschaftlern gegenüber an den Tag legte.
    Sie berichtete Sarga und Demos Yoorn von ihrem Gespräch, ohne etwas zu beschönigen. Begeisterung weckte sie damit nicht.
    „Also gut", sagte Sarga Ehkesh schließlich. „Wenn er es so will, dann werden wir ein paar eigene Forschungsprogramme anlaufen lassen. Mit den Mordsamen sind wir schon ein gutes Stück vorangekommen. Dann brauchen wir noch ein Team, das die seltsamen Wetterverhältnisse untersucht und uns vor Überschwemmungen schützt, und eins, das sich um das Erdbebenproblem kümmert."
    Sie teilte fast alle Frauen und Männer nach diesen Gesichtspunkten ein. Nur Kirt Dorell-Ehkesh und einige wenige gingen leer aus.
    „Ihr haltet euch zur Verfügung von Quiupu. Es kann ja immerhin sein, daß er doch noch etwas von uns will."
    Die Leute gingen auseinander.
    „Und was machst du, Sarga?" fragte Adelaie.
    „Wir beide", sagte die Exobiologin, „gehen auf die Suche nach den Spuren meines Vaters."
     
    7.
     
    Unsere Verletzungen waren so schwer, daß wir uns mehrere Tage zurückziehen mußten, um die verwundeten Teile ausheilen zu lassen. Mehrere Arme unseres Körpers waren gänzlich verlorengegangen. Sie mußten nachwachsen, und auch das brauchte Zeit.
    Wir verbargen uns in der Nähe des Landeplatzes, auf dem jetzt nur noch der kleine Fremdkörper stand. Ihn hätten wir leicht überwältigen können, wenn wir im Vollbesitz unserer Kräfte gewesen wären.
    Der Boden bot hier reichhaltige Nahrung, so daß wir schnell die entstandenen Verluste ausgleichen konnten. Einige wenige Fühler ragten in die

Weitere Kostenlose Bücher