1032 - Der Experimentalplanet
den mittleren Kuppelbau zu.
„Ich habe den Start für morgen früh vorgesehen", sagte Alaska. „Die Karracken sind vollständig entladen, und die Station ist im wesentlichen fertig. Vielleicht wird Perry Rhodan dich in der nächsten Zeit besuchen kommen."
„Von mir aus kannst du abfliegen", war alles, was Quiupu zu bemerken hatte. Seit einigen Tagen zeigte sich immer deutlicher, daß er stets nur auf Teile des Gehörten einging und antwortete.
Alaska Saedelaere blieb noch bis zum späten Abend in der Forschungsstation. Er saß mit Demos Yoorn zusammen, der sich eine erste Ruhepause nach drei Tagen harter Arbeit gönnte.
Der Kommandant der LUZFRIG hatte in einem der Nebengebäude sein Quartier aufgeschlagen.
Er packte eine große Kiste aus, die er von der Erde mitgebracht hatte. Alaska sah eine Sammlung aus funkelnden Steinen in allen denkbaren Farben und Formen.
„Meine Sammlung von Mineralien", sagte Yoorn stolz. „Die exotischen Stücke stammen aus allen Teilen der Milchstraße. Ich bin ein eingefleischter Junggeselle. Die Steine sind mein großes Hobby. Ich hoffe, hier auf Lokvorth noch ein paar schöne Stücke zu finden.
Vielleicht fliege ich auch einmal zu dem kleinen Mond, den wir geortet haben. Die besten Mineralien gibt es auf kleinen Monden."
„Nichts gegen dein Hobby, Demos", sagte Alaska freundlich. „Aber du hast hier noch eine andere Aufgabe. Auch wenn du an den Forschungsarbeiten nicht direkt beteiligt bist, so sollst du doch ein Auge auf Quiupu halten. Wir vertrauen ihm zwar vollkommen, aber auch Perry Rhodan und ich haben letztlich keine klare Vorstellung von dem Experiment, das er vorhat."
„Ich werde Quiupu nicht vernachlässigen", sagte Yoorn bestimmt.
Kurz darauf kamen Sarga Ehkesh und Adelaie. Alaska sah den Frauen sofort an, daß etwas vorgefallen war. Ihre Gesichter waren bleich und verstört.
„Die beiden Kranken sind tot", sprudelte Adelaie heraus. „Sie haben immer weiter phantasiert. Dann trat das Ende innerhalb von Sekunden ein. Die Mediziner waren hilflos."
„Eine böse Sache." Demos Yoorn war erschüttert. „Was sollen wir tun?"
„Ich habe angeordnet, daß alle Schleusen an den Gebäuden geschlossen werden", sagte Sarga Ehkesh. „Außerdem darf niemand mehr im Freien ohne Schutzbekleidung herumlaufen. Die Leute bezeichnen die Todeserreger als Mordsamen, und da ist sogar etwas Wahres dran. Wir müssen aufpassen, daß es zu keiner Panik kommt. Unruhe haben wir schon genug."
Alaska war mit diesen Entscheidungen zufrieden.
„Das ist leider noch nicht alles", sagte Adelaie. „Quiupu weigert sich, beim Verlassen der Gebäude einen Schutzanzug anzulegen. Er ist ja ein netter Kerl, aber er macht uns ständig Schwierigkeiten."
„Ich werde noch vor dem Abflug mit ihm reden", versicherte der Maskenträger. „Paßt ihr nur auf, daß hier alles normal verläuft. Zögert nicht, das HQ-Hanse zu informieren, wenn etwas schiefzugehen droht."
Alaska verabschiedete sich. Während des Rückflugs zu den Karracken rief er Quiupu über Funk. Er erklärte ihm die Gefahr, die von den Mordsamen ausging.
„Um dieses Problem kann sich Sarga kümmern", sagte das kosmische Findelkind abweisend. „Ich habe etwas Wichtigeres zu tun. Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich bin gegen diese umherfliegenden Mordsamen immun."
„Du mußt es wissen. Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei diesem Viren-Experiment.
Die Karracken starten in sechs Stunden."
Er hob zum Abschied die Hand.
„Ja, in Ordnung", sagte Quiupu nur und unterbrach die Verbindung.
An Bord der NARZON zog sich Alaska bis zum Start zurück. Die Vorbereitungen liefen in vollem Gang, und er wurde dabei nicht benötigt.
Der Maskenträger hatte nicht den Eindruck, daß er eine harmonische Situation auf Lokvorth zurückließ. Aber er sagte sich, daß er getan hatte, was getan werden konnte.
Alles, was jetzt geschah, lag in den Händen von Quiupu, Sarga Ehkesh und Demos Yoorn.
6.
Die Menge der Lebewesen und Fremdkörper war für uns kaum noch überschaubar. Wir hielten uns tagsüber versteckt und beobachteten das Treiben der Ankömmlinge nur aus der Ferne.
Unten im Tal bauten sie einen großen Komplex aus Gebäuden auf. Die riesigen Fremdkörper, die Raumschiffe genannt wurden, lagen noch auf der eingeebneten Fläche.
Als die Nacht ihre Dunkelheit über Lokvorth ausbreitete, machten wir uns auf den Weg.
Wir schoben unsere mächtigen Arme durch das Erdreich. Unser Ziel war das Plateau mit den
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