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1035 - Sphinx

Titel: 1035 - Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unter mysteriösen Umständen in Shonaar. Du besitzt Kräfte, die vermutlich paranormaler Natur sind. Du interessierst dich für Quiupu und seine Experimente. Das alles kann kein Zufall ein. Zwischen Quiupu, seinen Viren-Experimenten und dir gibt es einen Zusammenhang."
    Sie hatte ihm geduldig zugehört, und obwohl Rhodan sich gegen diesen Eindruck wehrte, empfand er diese Haltung beinahe als einen Akt der Großmut.
    Mit großer Anstrengung hielt er dem Blick der dunklen Augen stand. In seinem Bewußtsein tobte ein Sturm schwarzen Feuers.
    Er sah, daß sie die Schultern sinken ließ. Eine Veränderung ging mit ihr vor. Plötzlich wirkte sie hilflos.
    „Der Wunsch nach zuviel Wissen kann tödlich sein", sagte sie.
    Entschlossen, ihre vorübergehende psychische Krise zu nutzen, beugte Rhodan sich vor und fragte schnell: „Was bedeutet das, Sri?"
    Doch da richtete sie sich bereits wieder auf. Die weichen Linien ihres Gesichts strafften sich.
    Rhodan begriff, daß die winzige Chance vertan war.
    „Die Ratschläge, die du Quiupu geben möchtest, kannst du auch uns mitteilen", bot er ihr an. „Wir werden sie über Hyperfunk nach Lokvorth senden, damit sie an Quiupu weitergegeben werden, sobald er auftaucht."
    „Nein", lehnte sie ziemlich schroff ab. „Ich muß ihm alles persönlich übermitteln."
    „Du möchtest also nach Lokvorth?"
    „Wenn dies die einzige Möglichkeit ist, um mit Quiupu zu sprechen - ja", sagte sie.
    Rhodan ahnte, daß er ihr früher oder später nachgeben und sie ins Scarfaaru-System reisen lassen würde. Jetzt aber sagte er: „Ich werde darüber nachdenken."
    Damit schien sie zufrieden zu sein. Vielleicht ahnte sie, was in Rhodan vorging, vielleicht wußte sie es sogar.
    „Ich habe noch eine Bitte", sagte sie. „Jakob Ellmer und Parnatzel sind meine Freunde.
    Können sie bei mir bleiben?"
    „Es ist überhaupt keine Bitte! schoß es Rhodan durch den Kopf. Es ist eine Forderung.
    „Wenn sie damit einverstanden sind", sagte er lahm.
    „O ja!"
    Rhodan seufzte.
    „Ich glaube, ich gehe besser, bevor du auf die Idee kommst, mich um die Kosmische Hanse zu bitten."
    Er verabschiedete sich und verließ ihre Unterkunft. Einerseits war er froh, auf diese Weise die schwarzen Flammen in seinem Innern löschen zu können, andererseits fühlte er sich von diesem Kind fasziniert und hätte es gerne häufiger in seiner Nähe gehabt.
    Diese Gefühle waren so widersprüchlich wie Srimavo selbst.
    Sie ist tatsächlich eine kleine Sphinx! dachte er grimmig.
     
    *
     
    Jakob Ellmer und Parnatzel hatten ihre wenigen Habseligkeiten zusammengepackt und warteten in ihrer Unterkunft im Hauptquartier-Hanse darauf, daß man sie abholen und zur Rohrbahn nach Shonaar bringen würde.
    Der ehemalige Raumfahrer und sein Freund von der Hundertsonnenwelt wußten, daß Srimavo irgendwo ganz in der Nähe untergebracht war. Ellmer war entschlossen, sich von dem Mädchen zu verabschieden und ihr viel Glück zu wünschen.
    Nach allem, was Parnatzel und er in den letzten Stunden gehört hatten, war es auch Perry Rhodan und seinen Freunden nicht gelungen, etwas über Srimavos Herkunft herauszufinden. Sogar die Mutanten hatten bei dem Versuch versagt, das Rätsel zu lösen. Ellmer machte sich Gedanken über das weitere Schicksal des Mädchens. Wenn sie keinerlei Freunde und Verwandte besaß, was sollte dann aus ihr werden? Er war überzeugt davon, daß man sich des Kindes hier in Terrania annehmen würde, aber irgendwie gefiel ihm diese Lösung nicht so gut.
    Er sprach mit Parnatzel über seine Bedenken.
    „Ich glaube", sagte der Matten-Willy, „du würdest sie am liebsten mit nach Shonaar nehmen und sie bei uns einquartieren."
    „Wäre das nicht ein guter Vorschlag?"
    „Nein", sagte Parnatzel entschieden. „Und du weißt das auch. In Shonaar wäre das Kind ein exotisches Wesen, das ständig im Mittelpunkt des Interesses stünde. Wer weiß, was dabei ausgelöst würde. Ich bin sicher, daß Sri ihre geheimnisvollen Kräfte nicht immer unter Kontrolle hat. Es könnte zu Ereignissen kommen, bei denen sie die Nerven verliert.
    Du weißt, was sie in der Stadtverwaltung alles angerichtet hat."
    Ellmer sah ein, daß diese Argumente stichhaltig waren. Eine Aufnahme Srimavos in Ellmers Haus in Shonaar kam nicht in Frage.
    „Wir sollten versuchen, die ganze Sache zu vergessen", meinte Parnatzel.
    „Das hatte ich mir bereits vorgenommen", gestand Ellmer. „Die ganze Zeit hatte ich nur den Wunsch, nach Shonaar zurückzukehren und

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