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1035 - Sphinx

Titel: 1035 - Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dafür, daß wir jetzt aufhören und hinüber ins HQ gehen."
    Carfesch sah ihn aus seinen großen blauen Augen an.
    „Rhodan hat uns eingeladen?"
    „Ja, wegen dieses Mädchens - und ich kann mir auch denken, warum."
    „Sagst du es mir?"
    Alaska mußte lachen.
    „Du bist ein treuherziger Bursche, Carfesch. Du weißt, daß ich keine Geheimnisse vor dir habe. In der Vergangenheit hatte ich oft Begegnungen mit einem Mädchen, das sich Kytoma nannte. Das heißt, Begegnungen in dem Sinn, wie Menschen sich das gemeinhin vorstellen, waren es eigentlich nicht. Vielleicht könnte man das Auftreten Kytomas als Erscheinung bezeichnen. Deshalb glaube ich auch nicht, daß es zwischen Kytoma und dieser Srimavo Beziehungen gibt."
    „Rhodan scheint das aber zu glauben!"
    „Wenn man ein Rätsel nicht lösen kann, glaubt man fast an alles", versetzte Alaska lakonisch. „Kytoma war eine Projektion, wenn auch auf völlig andere Weise wie du. Sie war sehr einsam, und unsere Kontakte waren oft sehr schmerzlich."
    Carfesch sah betrübt aus.
    „Das ist aber eine traurige Geschichte", meinte er.
    „Alle Geschichten mit Menschen sind traurig", versetzte Saedelaere. „Auch, wenn sie auf den ersten Blick unglaublich lustig erscheinen mögen."
    „Du bist ein schrecklicher Philosoph!"
    „Oder ein Zyniker."
    „Ich habe gehört, daß Zyniker in Wirklichkeit die Menschen lieben, es aber nicht zeigen können und es sich nicht eingestehen wollen."
    „Schon möglich!" Alaska griff nach der Plastikmaske, drückte sie ins Gesicht und zog die beiden Schlaufen über die Ohren. Wie immer vergewisserte er sich gründlich, ob die Maske einen einwandfreien Sitz hatte.
    Carfesch beobachtete ihn.
    „Ich glaube, in ein paar Wochen, kann ich das Fragment an den äußeren Rändern lösen", sagte er hoffnungsvoll.
    „Ja", meinte der Terraner wortkarg.
    „Deine Begeisterung ist umwerfend!"
    „Ich fürchte", sagte Alaska entschuldigend und schlug dem Sorgoren auf die Schulter, „ich bin ziemlich undankbar."
     
    *
     
    Alaska war ein auf der gesamten Erde bekannter Mann; er erregte nur noch bei Menschen Aufmerksamkeit, die ihn zum erstenmal sahen. Jene, die ihm häufiger begegneten, hatte er im Verdacht, daß sie Gleichgültigkeit heuchelten und bei seinem Auftauchen betont wegsahen.
    Als er mit Carfesch im Hauptquartier-Hanse eintraf, wurden sie sofort in Rhodans Privaträume bestellt. Rhodan, Lloyd und Bully erwarteten sie.
    „Du kennst inzwischen die ganze Geschichte, Alaska", begann Rhodan ohne Umschweife. „Ich will weiter nichts, als daß du dir sie ansiehst."
    Alaska zuckte mit den Schultern.
    „Deine Vermutung ist absurd", meinte er.
    „Wenn du sie gesehen hast", antwortete Rhodan ernst, „wirst du verstehen, warum wir so sehr daran interessiert sind, das Rätsel ihrer Herkunft zu lösen."
    „Nun gut, wo ist sie?" fragte der Transmittergeschädigte unternehmungslustig.
    „Immer mit der Ruhe, Alaska. Ich will dich nicht unvorbereitet zu ihr lassen, das mildert den Schock. Sie ist ungewöhnlich - in jeder Beziehung. In deinem Bewußtsein wird ein schwarzes Feuer brennen, sobald du sie anschaust."
    „Schwarzes Feuer", wiederholte Alaska verwundert. „Was bedeutet das?"
    „Schwer zu erklären", antwortete Lloyd an Rhodans Stelle. „Man muß es erlebt haben."
    „Wo ist sie?" fragte Alaska abermals.
    „Vielleicht", meinte Rhodan, „können wir die Frage auch einfach von hier aus beantworten. Wir haben mit Srimavos Einverständnis eine Kamera in ihrer Unterkunft installiert. Sie will uns offenbar in jeder Beziehung entgegenkommen."
    Alaska sah ihn erstaunt an.
    „Heißt das, daß sie selbst nichts über sich weiß?"
    „Noch nicht einmal das haben wir herausgefunden!" Rhodan lächelte schmerzlich. Er ging zum Schreibtisch und beugte sich über ein kleines Schaltpult. An der Wand erhellten sich ein paar Bildschirme.
    „Auf diese Weise", erklärte Rhodan, „brauchen wir nicht jedes Mal in ihr Zimmer und sie zu stören."
    Auf einem der Bildschirme sah Saedelaere ein unglaublich mageres Kind mit schwarzen Haaren. Es saß auf einer Couch und war mit ein paar Büchern beschäftigt.
    Alaska schüttelte den Kopf.
    „Nein", sagte er. „Es ist nicht Kytoma."
    „Bist du vollkommen sicher?" fragte Rhodan eindringlich.
    „Ich würde Kytoma unter Millionen anderer Kinder auf Anhieb erkennen", behauptete Alaska gelassen.
    In diesem Augenblick hörte er jemand einen erstickten Schrei ausstoßen. Er fuhr herum und sah Carfesch in geduckter

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