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1035 - Sphinx

Titel: 1035 - Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiterhin ein ruhiges Leben zu führen."
    „Und nun?"
    „Ich weiß nicht." Ellmer wirkte ratlos. „Ich bin völlig verunsichert. Auf der einen Seite fühle ich mich für Sphinx verantwortlich, auf der anderen weiß ich, daß ich nicht der richtige Mann bin, um ihre Probleme zu lösen."
    Jemand klopfte an, und gleich darauf trat Fellmer Lloyd herein. Der Mutant warf einen flüchtigen Blick auf das Gepäck neben der Tür.
    „Wie ich sehe, seid ihr reisefertig."
    „Wir möchten uns noch von Sri verabschieden, bevor wir aufbrechen", sagte Ellmer. „Ich hoffe, daß man uns diesen Wunsch erfüllt."
    Lloyd sagte ausdruckslos: „Es hat sich etwas geändert, Jakob. Das Kind will, daß ihr beide in seiner Nähe bleibt."
    Ellmer und Parnatzel schwiegen. Sie sahen Lloyd verlegen durch den Raum gehen.
    „Es hat den Anschein, als hätte Sri euch als ihre einzigen wirklichen Freunde akzeptiert.
    Sie hat um eure ständige Anwesenheit gebeten."
    „Aber ich habe ein Haus in Shonaar", versetzte Ellmer.
    Lloyd lächelte.
    „Um der Wahrheit die Ehre zu geben - wir haben einiges über dich herausgefunden", erklärte er. „Dein Bruder hat dir drei Blutdiamanten geschenkt, die er in der Kleinen Magellanschen Wolke gefunden hat. Vom Erlös dieser Steine machst du dir ein schönes Leben."
    Ellmer runzelte die Stirn.
    „Ihr habt mir nachspioniert? Nun gut, es stimmt. Ich bin reich und habe daher meinen Dienst bei der Kosmischen Hanse quittiert."
    „Niemand kann dir deshalb einen Vorwurf machen, Jakob. Wir wissen inzwischen, daß du ein fähiger Raumfahrer warst. An Bord der Karracke, wo Parnatzel und du euren Dienst absolviert habt, denkt man gern an euch zurück."
    Ellmer wartete, was Lloyd noch zu sagen hatte.
    „Du bist dreiundfünfzig Jahre alt, Jakob. Viel zu jung, um sich dem Nichtstun hinzugeben. Du könntest wieder in den Dienst der Hanse treten. Der Matten-Willy natürlich auch."
    „Mit welchem Status?" wollte Ellmer wissen.
    „Darüber haben wir noch nicht nachgedacht. Vielleicht als Betreuer einer wichtigen Persönlichkeit, vielleicht sogar als Hanse-Spezialisten."
    „He!" rief Parnatzel und wackelte mit seinem halb aufgerichteten Körper hin und her.
    „Das hört sich gut an, Jakob. Hanse-Spezialist Parnatzel von der Hundertsonnenwelt im besonderen Auftrag."
    Ellmer gab sich den Anschein tiefer Nachdenklichkeit.
    „Ich muß darüber nachdenken."
    „Ach, hör doch auf!" Lloyd winkte ab. „Ich brauche dir nur ins Gesicht zu sehen, um zu erkennen, daß du dich bereits entschieden hast. Dazu ist es nicht notwendig, deine Gedanken zu lesen."
    „Ja", sagte Ellmer. „Wir bleiben, zumindest solange, wie Srimavo uns braucht."
    Eine Falte des Unmuts erschien auf Lloyds Stirn.
    „Die Hanse braucht euch", korrigierte er. „Das ist ein Unterschied, den ihr niemals vergessen dürft. Natürlich sollt ihr euch um Sphinx kümmern und dafür sorgen, daß es ihr gut geht. Dabei müßt ihr aber immer daran denken, daß wir so schnell wie möglich herausfinden möchten, wer sie wirklich ist und woher sie kommt."
    „Unser wirklicher Status ist also der von Aufpassern!" rief Ellmer ärgerlich.
    Lloyd sah ihn eine Zeitlang nachdenklich an, dann sagte er: „Auch wenn du es sicher nicht wahrhaben willst, Jakob Ellmer - die wichtigsten Fortschritte wurden stets mit dem Kopf und nie mit dem Herzen erzielt."
    Als der Mutant gegangen war, fragte Parnatzel: „Was meinte er damit?"
    „Warum interessiert dich das?" erkundigte Ellmer sich spöttisch. „Du hast weder das eine noch das andere!"
     
    *
     
    Am späten Abend des 15. Januar 425 NGZ wurden Jakob Ellmer und Parnatzel von einem Mitarbeiter der Kosmischen Hanse in das neue Quartier gebracht, das sie vorläufig mit Srimavo teilen sollten. Das Mädchen war noch nicht da, und Ellmer erfuhr auf eine entsprechende Frage, daß sie gerade von einem Ärzteteam untersucht wurde. Er bezweifelte, daß dabei irgend etwas herauskommen würde.
    Die neue Unterkunft lag ebenfalls im Hauptquartier-Hanse und bestand aus vier großzügig eingerichteten Zimmern. Das konnte Ellmer nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese Räume in gewisser Weise so etwas wie einen goldenen Käfig darstellten, denn er konnte sich nicht vorstellen, daß man Srimavo jetzt schon frei in Terrania herumlaufen lassen würde. Vielleicht lag das sogar im Interesse des Kindes.
    Endlich wurde Srimavo gebracht.
    Sphinx blieb im Eingang stehen. Ihre Blicke nahmen Ellmer gefangen und weckten das ihm nun schon vertraute

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