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1036 - Das Spoodie-Schiff

Titel: 1036 - Das Spoodie-Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angewiesen.
    Für Mallagan traf das nicht zu - und er selbst begriff kaum, was er tat. Es schien, als gehorchten seine Finger einem ihm unerklärlichen fremden Willen.
    Nach einigen Minuten hatte Mallagan herausbekommen, was er hatte feststellen wollen.
    Es gab in seiner Nähe eine Nebenzentrale der Positronik. Von dort aus konnten Befugte die Schiffsführung übernehmen für den Fall, daß die Zentrale nicht erreichbar war. Es war dies eine der vielen Vorsichtsmaßnahmen, die beim Bau des Gigantenschiffs getroffen worden waren - und längst nicht das letzte Geheimnis der SOL. Was alles an Erfindergeist, Einfallsreichtum, Pfiffigkeit und Vorsicht in diesem Schiff steckte, würde sich vielleicht niemals ergründen lassen.
    Mallagan verließ den Robotlagerraum.
    Auf den Gängen war es noch immer ruhig. Kein Wunder, es gab viel zu wenige Besatzungsmitglieder, um mit echtem Nachdruck nach Mallagan suchen zu können. Wie viele Robots es an Bord gab, konnte Mallagan nicht abschätzen - es würden zahlreiche sein, aber längst nicht genug.
    An einer solchen Maschine kam er vorbei, als er sein nächstes Ziel aufsuchte. Es war ein Reinigungsrobot, der damit beschäftigt war, einen blitzsauberen Gang von nicht vorhandenem Schmutz zu befreien. Die wenigen Staubkörnchen zu finden, schien den Robot derart zu beanspruchen, daß er Mallagan gar nicht wahrnahm. Die Maschine rührte sich jedenfalls nicht, als Mallagan hinter ihr den Gang überquerte.
    Ein paar Augenblicke später wurde Mallagan von einem echten Hindernis gestört, dem Wärmeschloß einer Tür, die in die Nebenzentrale führte. Eigentlich hatte ein Unbefugter diesen Raum nicht betreten dürfen.
    Woran lag es, daß Mallagan dennoch nach ein paar Sekunden den Durchgang öffnen konnte? Am Alter des Schiffes? An den Teilbeschädigungen der Riesenpositronik?
    Oder gab es einen ganz besonderen Grund, der in Mallagan selbst zu suchen war?
    Noch war die Zeit für eine Antwort auf diese Fragen nicht reif.
     
    *
     
    Diesmal beherrschte sich der Kommandant mustergültig. Seine Laune hatte zwar längst den Bereich der Siedehitze erreicht, aber Tomason ließ sich nichts anmerken. Er machte ein freundliches Gesicht, und das ungeachtet der verheerenden Meldungen, die von allen Seiten eintrafen.
    Offenbar war urplötzlich eine Gehirnseuche über die Besatzung hereingebrochen, anders ließ sich kaum erklären, warum eine ernsthaft und mit allen Mitteln geführte Suche nach drei harmlosen Planetenbewohnern nicht zum Abschluß zu bringen war. Von den drei Betschiden fehlte jede Spur - es gab nicht einmal Hinweise. Die Suchkommandos tappten im dunkeln.
    Und Hyhldon und Tanwalzen hatten dem noch einiges hinzuzufügen. Aus allen Bereichen des Schiffes kamen höchst seltsame, erschreckende Meldungen.
    Da war das Licht in einer Krankenstation, das in unregelmäßigen Abständen aufflammte und wieder dunkel wurde, wobei sich nicht feststellen ließ, was dafür verantwortlich war.
    Da hatte sich eine Tür geöffnet, und dahinter war ein vollautomatischer Feuerlöscher erschienen, der nun in einem Wohnquartier der Techniker einem gar nicht existierenden Brand mit Löschschaum auf den Leib rückte. In einem Sektor mitten im Schiff war Vakuumalarm gegeben worden; die Schotte waren zugeschnappt, und in einem vergleichsweise kleinen Raum saßen eine Technikerin und ein Techniker gefangen, die sich bislang nur einmal und sehr kurz gemeldet hatten. Seither fehlte von den beiden jegliche Nachricht, was Tanwalzen kaum, Hyhldon indes sehr aufregte.
    Die Besatzung des Spoodie-Schiffes würde in nächster Zeit sehr viel Synthonahrung mit Mandelaroma zu verspeisen haben - genau diese Geschmackskombination wurde von einem fehllaufenden Erzeuger in unglaublichen Mengen hergestellt.
    „Ich sehe keinen Sinn in diesen Dingen", sagte Tanwalzen.
    „Ich ebenfalls nicht", gab Tomason mit mühsam gewahrter Freundlichkeit zurück.
    „Anfänglich hielt ich das für einen der Scherze, mit denen sich euer Volk zuweilen das Leben sauer zu machen pflegt."
    „Das Datum paßt nicht", murmelte Tanwalzen. „Und so abgeschmackt sind unsere Scherze nun auch wieder nicht."
    „Habt ihr etwas wegen der zwei verschollenen Techniker unternommen?" fragte Hyhldon.
    Tanwalzen grinste.
    „Der Mann zählt zwanzig Jahre, die Frau zwei Jahre weniger. Sie sind jung und munter, und ich müßte mich sehr wundern, wenn wir uns ihretwegen Sorgen machen müßten."
    „Ihr seid seltsame Leute", sagte Hyhldon. Aus dem Tonfall ließ sich

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