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1036 - Das Spoodie-Schiff

Titel: 1036 - Das Spoodie-Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Positronik gab Tomason zu verstehen, daß sie nun damit beginnen würde, das Gasgemisch aus dem betreffenden Sektor des Schiffes abzusaugen.
    „Dringt vor und nehmt den Burschen fest", bestimmte Tomason. „Keine Waffengewalt, wenn es sich vermeiden läßt!"
    Die Trupps setzten sich in Bewegung.
    Tomason wartete auf die Vollzugsmeldung. Es konnte nicht lange dauern. War der Geiselnehmer erst einmal gefaßt, konnte man sich daran machen, seine Spießgesellen aufzustöbern. Vielleicht wußte Mallagan auch mehr über die Pläne seiner Gefährten. Man würde ihn befragen, sobald er aus seiner Betäubung erwacht war.
    Der Befehlshaber des kleinen Einsatztrupps meldete sich über Bordfunk beim Kommandanten. Seine Stimme verriet höchste Erregung.
    „Wir haben den Raum gestürmt", berichtete er. „Der Ai lebt und ist gesund, soweit man das bei einem bewußtlosen Ai sagen kann."
    Es bedurfte keines besonders ahnungsfähigen Gemüts, um aus dieser Botschaft die klare Information herauszufiltern, daß mit Surfo Mallagan nicht alles nach Plan gelaufen war.
    Tomason wahrte die Ruhe.
    „Und der andere? Der Geiselnehmer?"
    Sein Gegenüber machte eine Geste ratloser Verzweiflung.
    „Verschwunden!" sagte er fassungslos. „Als hätte er sich in Luft aufgelöst."
    Hyhldon, der neben dem Kommandanten stand, zog scharf die Luft ein.
    „Das kann nicht sein!" rief er halblaut aus.
    „Es ist so", beharrte der Einsatzführer. „Der Ai lag reglos am Boden, übrigens mit einer ordentlichen Beule am Kopf."
    Tomason und Hyhldon sahen sich an. Auf dem Kommunikationsbildschirm erschien auch das Abbild von Tanwalzen. Er hatte die niederschmetternde Nachricht verfolgt, und auch er hatte sofort den wichtigen Punkt in dieser Information erkannt.
    „Er hat den Ai niedergeschlagen und sich aus dem Staub gemacht", sagte Hyhldon.
    „Das bedeutet, daß Mallagan einen Vorsprung von ein paar Minuten hat."
    „Das ist nicht viel", gab Tanwalzen zu bedenken.
    „Pah", machte Tomason wütend. „Mehr als genug. Und offenbar kennt er das Schiff bestens - besser jedenfalls als die Leute, die ihn festnehmen wollten. Woher hat der Mann diese Kenntnisse, Tanwalzen?"
    „Falls die Frage lautet, ob wir ihn ausgebildet haben, muß ich verneinen. Er ist kein Techniker, nach allem, was wir wissen. Ich verstehe das selbst nicht."
    „Und wie finden wir ihn nun?"
    Tanwalzen machte eine Geste der Ratlosigkeit.
    „Jede Minute, die wir mit Plaudereien verbringen, vergrößert den Vorsprung des Verbrechers. Ihn zu finden gleicht dem Versuch, in einem Stecknadelkopf ein einzelnes Atom zu finden."
    Tomason wußte nicht, was dieser Vergleich genau ausdrückte; es gab bei den Technikern etliche Redensarten, die sich beim besten Willen nicht übersetzen ließen. In einem Punkt aber verstand Tomason den Techniker sehr genau.
    Es war tatsächlich unglaublich schwierig, einen findigen und listenreichen Mann an Bord eines gigantischen Schiffes zu finden. Das lag zum einen an der Winzigkeit eines Menschen, verglichen mit der Größe des Spoodie-Schiffes. Das lag zum anderen aber auch daran, daß dieses Schiff Unmengen von geheimen Winkeln und Vorrichtungen aufwies.
    „Der Vergleich paßt", sagte Hyhldon. „Und wie bei der Suche nach Atomen müssen wir warten."
    „Worauf?"
    „Atome kann man nicht sehen", erinnerte Hyhldon. „Wohl aber die Spuren, die sie bei ihrem Weg hinterlassen. Aus diesen Spuren kann man auch Schlüsse über die Beschaffenheit des gesuchten Atoms oder Atomteilchens ziehen."
    „Ein hübscher Vergleich", spottete Tanwalzen. „Darf ich das Bild in Klartext übersetzen: Wir müssen warten, bis Mallagan wieder zugeschlagen hat, dann wissen wir wenigstens, wo er kurz zuvor gesteckt hat."
    „Richtig", sagte Hyhldon. „Mehr können wir nicht tun."
    „Erschreckend", murmelte Tanwalzen. Es klang wie eine Beschwörungsformel.
     
    6.
     
    Surfo Mallagan lehnte sich gegen die Wand. Seine Beine gehorchten ihm nicht mehr. Er hatte Mühe, aufrecht zu gehen.
    In seinem Schädel vollführten die Gedanken einen wirren Tanz, dessen Figuren und Schrittfolgen der Betschide nicht mehr begriff. Er wußte, daß es seine Gedanken waren, aber er war auf seltsame Art und Weise nicht mehr in der Lage, diesen Gedankengängen zu folgen.
    Vier Spoodies - es sah aus, als sei das viel mehr, als irgendein lebendes Wesen zu ertragen oder zu bewältigen vermochte.
    Immerhin, die Sache hatte ihre Vorteile. Es waren die Spoodies gewesen, die Mallagan dazu befähigt hatten, aus der

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