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1038 - Der Seelen-Kerker

1038 - Der Seelen-Kerker

Titel: 1038 - Der Seelen-Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurückgehalten. Er hatte nur von einem Videofilm gesprochen, der ihm von einem entfernten Bekannten zugeschickt worden war.
    Das Material mußte sehr glaubhaft für den Templer-Führer gewesen sein, sonst hätte er uns nicht alarmiert, und seine Stimme war dabei sehr drängend gewesen. Zusammen mit ihm würden wir uns diesen Film anschauen und daraus unsere Schlüsse ziehen.
    Suko und ich hatten im Fond des Taxis unsere Plätze gefunden.
    Wir rollten durch eine Stadt, deren Bäume bereits tief herbstlich gefärbt waren.
    Das Laub schimmerte in allen Farben. Vom hellen Gelb bis zu einem tiefen Braun oder Violett. Ein gewaltiger Geist schien mit seinem Pinsel über das Laub gestrichen zu haben, um der Welt zu zeigen, wozu er fähig war.
    Viele Blätter hatten sich bereits von den Bäumen gelöst. Sie bildeten auf den Straßen oder Gehsteigen einen bunten Flickenteppich, wobei sie besonders auf den Straßen eine rutschige Gefahr für Autofahrer bildeten, wenn diese nicht achtgaben.
    Immer wieder trudelten die Blätter zu Boden. Sie lösten sich von selbst von ihren angestammten Stellen. Die Natur zeigte sich dichter, je mehr wir uns dem Ziel im westlichen Paris näherten. Wie vorwitzig sah es aus, wenn die Sonne durch das fast leere Geäst der Bäume schimmerte und den leichten Frost der vergangenen Nacht weggetaut hatte. So lag nur noch ein Film aus Feuchtigkeit auf den Zweigen und Ästen.
    Alte Häuser bildeten eine bürgerliche bis vornehme Gegend. Wir sahen Gärten, Gitterzäune und nur wenige Menschen. Der Fahrer konnte etwas schneller fahren. Mit wie vielen Songs er uns beglückt hatte, wußte er wohl selbst nicht.
    Unser Ziel lag in einer ruhigen Straße. Von außen her war das Haus nicht zu sehen, denn hinter einem braunen Gitterzaun wuchs eine hohe Hecke. Dafür lasen wir an der Hausnummer am Tor ab, daß wir unser Ziel erreicht hatten.
    Der Fahrer stoppte und bat lächelnd um die Begleichung der Rechnung, die sich sehen lassen konnte. Ich ließ mir eine Quittung geben, gab ein Trinkgeld und bedankte mich auch für die Unterhaltung.
    »Ich singe auch in einer Band«, wurde uns gesagt.
    »Dann achten Sie mal auf Ihre Stimme, Meister.«
    »Werde ich tun – merci.« Er winkte, wartete bis wir die Türen des Renaults geschlossen hatten, und gab Gas.
    »Da wären wir also«, sagte Suko. Er hatte sich auf die Zehenspitzen gestellt, um über die Hecke schauen zu können, was ihm allerdings nicht gelang.
    Ich entdeckte einen Klingelknopf am Tor und drückte ihn recht lange. Danach mußten wir warten, bis endlich ein Summen erklang und wir das Tor aufdrücken konnten.
    Dahinter lag ein ziemlich breiter Weg. Er war mit kleinen Steinen belegt und auch mit frischem Laub, als hätte jemand seine Farben auf die Erde gemalt.
    Das Haus gehörte zu den Bauten, die schon vor meiner Geburt hier gestanden hatten. Rötlich schimmernde Mauern, die teilweise mit Efeu und wildem Wein bewachsen waren. Die Scheiben der Fenster sahen grau aus, weil sie von dieser Seite her nicht vom Licht der Sonne angestrahlt wurden. Auf dem Grundstück wuchsen hohe Bäume, teilweise schon kahl. Und so waren die großen, dunklen Vögel besonders gut zu sehen, die von einem Baum zum anderen flatterten.
    Erst als wir die breite Haustür fast erreicht hatten, wurde sie von innen geöffnet. Ein alter Bekannter schaute uns an. Er lächelte dabei.
    Wir sahen die Freude in den Augen des grauhaarigen Templers und spürten wenig später seine Hände, als er uns umarmte.
    »Kommt rein«, sagte er dann und gab uns den Weg frei. »Hier sind wir unter uns.«
    »Völlig?« fragte ich.
    »Ja«, erwiderte der Abbé. »Ein jüngerer Bruder hat mich begleitet. Ich habe ihn für die nächsten beiden Stunden fortgeschickt. Ich möchte doch, daß wir unter uns bleiben.«
    »Nichts dagegen«, sagte ich.
    Suko schloß die Tür. Das Haus war so eingerichtet, wie es mir nicht gefiel. Zu dunkle Möbel, die sich in der recht großen Diele verteilten. Die Teppiche waren ebenfalls ziemlich dunkel, wie auch die breite Treppe.
    Wer in dieser Villa wohnte, mußte einen sehr antiken Geschmack besitzen. Und er liebte Figuren, denn sie standen auf den kleinen Sockeln überall an den Wänden. Madonnen und Heilige beiderlei Geschlechts verteilten sich dort. Aber auch sie wirkten in dieser Umgebung düster und abweisend.
    Der Abbé hatte meine skeptischen Blicke bemerkt und nickte mir zu. »Dir gefällt es hier nicht, John.«
    »Nicht unbedingt.«
    »Du brauchst hier auch nicht zu

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