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1038 - Der Seelen-Kerker

1038 - Der Seelen-Kerker

Titel: 1038 - Der Seelen-Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Laufe der Zeit durch viel Unkraut und auch wild wachsende Büsche überwachsen worden war.
    Suko hatte für einen Moment das Fernlicht eingeschaltet und strahlte den Hügel an. »Das muß unser Ziel sein – oder?«
    Wir stimmten ihm zu. Suko fuhr noch etwas näher heran und stoppte dann, als er sah, daß der Boden zu steinig geworden war, was den Reifen sicherlich nicht gut bekommen wäre.
    Wir stiegen aus.
    Nachdem die Wagentüren wieder geschlossen waren, fiel uns auf, wie kühl und still es war. Ich hatte den Eindruck, daß beides zusammenpaßte, irgendwie bildete es eine Einheit, zusammen mit dem sehr leichten Wind, der erst jetzt zu spüren war. Er wehte aus südwestlicher Richtung, streichelte die Gräser und kämmte ihre Spitzen oder ließ andere leichte Gewächse zittern.
    Die Wolkenschleier am Himmel bewegten sich nicht. Überhaupt lag das Firmament über uns wie ein graurotes Gemälde. Rot deshalb, weil die versinkende Sonne noch ihre letzten, mittlerweile kraftlos gewordenen Strahlen in den Einbruch der Dämmerung hineinschickte, ohne daß sie eine Chance erhielt, sie zu besiegen.
    Der Geruch von Erde und Pflanzen drang in unsere Nasen. Es roch einfach natürlich. Hier war nichts verfremdet oder von Abgasen durchdrungen.
    Zu dritt schritten wir dem künstlichen Hügel entgegen. Ich hatte die Spitze übernommen. Suko und der Abbé flankierten mich. In dieser kalten Luft malten sich unsere Gestalten scharf ab. Ich für meinen Teil meinte, mich auf einer großen Filmleinwand zu bewegen und dabei hinein in die Kulissen zu schreiten.
    Ein Berg aus alten und stark bewachsenen Trümmern bildeten den Hügel. Im doch schlechten Licht war ein freigelegter Eingang nicht so schnell zu entdecken, aber Alexandre Capus war in diesen Kerker gelangt. Sicherlich hatte er sich nicht nur hineingebeamt. Die Schatten waren intensiver geworden. Es war jetzt nützlich, mit unseren kleinen Lampen zu arbeiten.
    Der Eingang konnte durchaus an der anderen Seite liegen. Wir beschlossen, den Trümmerhaufen von zwei verschiedenen Seiten zu umrunden. Der eine würde dem anderen Bescheid geben, wenn er auf etwas Wichtiges gestoßen war.
    Bloch blieb an meiner Seite. Ich hatte den linken Weg eingeschlagen. Bei jedem Auftreten verschwanden die Schuhe im hohen Gras.
    Sehr bald schon hörte ich den Templer seufzen. An seinem Schattenbild sah ich, wie er den Kopf schüttelte.
    »Was bedrückt dich?«
    »Es ist komisch, John. Allmählich habe ich den Eindruck, daß uns dieses andere Wesen überlegen ist.«
    »Warum meinst du das?«
    »Ich habe dein Kreuz und dessen Reaktion gesehen.«
    »Das ist richtig.«
    »Du nimmst das einfach so hin. Hat es dich denn nicht erschreckt? Ich glaube dir nicht, wenn du sagst…«
    Ich ließ den Templer nicht zu Ende reden. »Alles ist okay, Abbé. Du hast bis zu einem bestimmten Punkt recht. Auf der anderen Seite bin ich Überraschungen gewohnt, die sich auf mein Kreuz beziehen. Ich habe diesen Wechsel nicht erst einmal erlebt, sondern öfter. Zum Beispiel wenn das Kreuz in den Bereich und in die Magie des Landes Aibon hineingerät, dann nimmt es eine grünliche Farbe an, was aber nicht weiter störend ist.«
    »Gut, daß du es so siehst, John.«
    Ich hob die Schultern. Immer wieder schaute ich mich um und suchte nach Lücken innerhalb des Trümmerhaufens. »Allerdings habe ich noch nie diese Verbindung zwischen den beiden so unterschiedlichen Welten erlebt, wie es heute der Fall gewesen ist. Das ist mir neu.«
    »Und deine Erklärung?«
    »Sorry, es gibt noch keine. Dieser Nazarius muß eben zu Lebzeiten schon ein besonderer Mensch gewesen sein.«
    »Er war Rom mit Haut und Haaren verfallen, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Der hat getan, was man ihm befahl, und er muß auch bis in die Zentren der damaligen Macht hineingelangt sein. Möglicherweise ist da auch nach seinem Tod noch etwas hängengeblieben.«
    »Denkst du an so etwas wie ein Zwitterwesen?«
    »Ja.« Der Abbé nickte. »Dieser Gedanke ist mir wirklich nicht mehr fremd.«
    Hatte er recht? Lag er falsch? Ich konnte es nicht beantworten.
    Aber ich würde diesen Gedanken nicht mehr aus dem Kopf treiben und mich darauf einstellen.
    Der Pfiff schrillte über den Hügel hinweg und erreichte meine Ohren. Suko hatte das Signal gegeben. Er mußte etwas entdeckt haben.
    Sehen konnten wir ihn nicht, weil das sich hochtürmende Trümmerfeld den Blick auf die andere Seite verdeckte.
    Bloch umfaßte meinen rechten Ellbogen. »Er hat den Einstieg entdeckt,

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