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1038 - Der Seelen-Kerker

1038 - Der Seelen-Kerker

Titel: 1038 - Der Seelen-Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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John. Wir haben Glück gehabt.«
    »Dann komm.«
    Wir gingen jetzt schneller. Um die Umgebung brauchten wir uns nicht mehr zu kümmern. Schon sehr bald sahen wir Suko. Das heißt, zunächst den hellen Strahl seiner kleinen Leuchte, die auf ein bestimmtes Ziel gerichtet war. Er stand dahinter wie ein scharf gemalter Schatten. Erst als wir dicht bei ihm waren, drehte er den Kopf und deutete jetzt auch mit der freien Hand nach vorn.
    »Dort muß er reingegangen sein!«
    Ich leuchtete ebenfalls hin. Zwischen uns beiden stand der Abbé und atmete heftig. Immer schneller kondensierten neue Atemwolken vor seinen Lippen.
    Reingegangen war etwas zu viel gesagt. Ein kleiner Mensch hätte sich noch gebückt in die Öffnungen zwängen können. Ich mußte da schon auf allen vieren gehen.
    Alexandre Capus hatte einige Steine zur Seite geräumt und auch störende Buschzweige gekappt. Der halbrunde Höhleneingang war zu sehen. Nur das Licht der Lampen verlor sich in der Finsternis.
    Aber ich hatte schon erkannt, daß sich der Boden senkte. Später würde ich wohl normal stehen können, wie es auch Capus bei seiner Filmerei getan hatte.
    Suko dachte praktisch und fragte: »Wer geht zuerst?«
    »Ich!«
    »Warum du, John?«
    »Ganz einfach. Weil ich das Kreuz habe und ihn möglicherweise damit locken kann. Vielleicht gelingt es mir auch, durch meinen Talisman die Atmosphäre einzufangen. Alles kann hierbei von Bedeutung sein, und von größter Wichtigkeit ist in diesem Fall mein Kreuz.«
    Suko war gleicher Meinung.
    »Dann mach’s mal gut, Alter!«
    Ich nickte ihm zu. »Bis gleich dann!« Diese Bemerkung hatte beiden gegolten.
    »Hoffentlich«, flüsterte der Abbé nur…
    ***
    Finsternis – dicht wie Watte!
    Auch irgendwie kalt und fühlbar. So empfing mich der Stollen, dessen Decke zu Beginn tatsächlich nicht hoch war, so daß ich mich auf Händen und Knien bewegen mußte, um die ersten Meter zurückzulegen. Gewöhnen mußte ich mich auch an die feuchte Luft.
    Darin hatte sich der alte Geruch gehalten. Nach Lehm, Dreck und Fäulnis.
    Meine unbequeme Haltung dauerte nicht lange an. Da der Weg bergab führte und die Decke in einer Höhe blieb, war es mir bald möglich, normal zu gehen, wenn auch mit eingezogenem Kopf.
    Ich bewegte mich nicht im Dunkeln weiter. Meine Lampe füllte den Raum zwischen den Wänden zwar nicht aus, sie gab aber genügend Licht ab, um mich orientieren zu können. Das hier war ein alter Stollen. Keine glatten Wände, kein glatter Boden. Überall lagen Steine herum, und Steine schauten auch aus den Wänden hervor. Sie und der Lehm oder die Erde dazwischen hielten sie zusammen.
    Schon von außen hatte ich die Länge des Stollens abschätzen können. Weit brauchte ich nicht zu gehen. Ich nahm an, daß er dort endete, wo auch die Reste des Turms lagen.
    Fremde Geräusche drangen mir nicht entgegen. Ich hörte nur die eigenen Schritte. Hin und wieder huschten Käfer aus dem Bereich des Lichtstrahls hinweg, um rasch in irgendwelchen Verstecken zu verschwinden. Wasser war durch die Decke oder die Wände gedrungen. Es hatte sich an einigen Stellen am Boden gesammelt und bildete dort dunkle Pfützen, deren Oberflächen ab und zu durch den schmalen Strahl der Lampe erhellt wurden. Wasser tropfte auch noch jetzt nach unten. Einige Male erwischte mich ein kalter Spritzer.
    Ich würde mich darüber freuen, wenn es mir gelang, diesen Nazarius hier unten zu stellen. Er durfte nicht mehr freikommen und Menschen auf eine so schreckliche Art und Weise umbringen, wie er es bei Alexandre Capus getan hatte. Zugleich hatte sich in mir auch das Gefühl der Unsicherheit festgesetzt. Dieser Gegner war sehr mächtig. Möglicherweise mußte ich ihn tatsächlich als einen Zwitter und Pendler zwischen Gut und Böse sehen. Es konnte alles passieren. Mit Überraschungen war immer zu rechnen.
    Ich kam nur mühsam voran. Die Füße mußte ich ständig sehr hochheben, um nicht über irgendwelche Steine zu stolpern. Manche lagen nur einfach herum, andere wiederum waren mit dem harten Lehm des Bodens festgebacken.
    Immer wieder kamen mir auch die Bilder des Videofilms in den Sinn. Ich rechnete jeden Augenblick damit, auf die Gebeine zu treffen.
    Die kleine Lampe hielt ich in der rechten Hand und bewegte sie dabei hin und her. So erfaßte ich mehr von dem, was die Finsternis noch verbarg.
    Nicht mehr lange.
    Da ich den Schein auch über den Boden gleiten ließ, sah ich plötzlich das helle Schimmern. Es war kein Stein, sondern ein

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