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1038 - Der Verräter von Kran

Titel: 1038 - Der Verräter von Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein.
    Das Sonnensymbol bildete sich, löste sich wieder auf, die Buchstaben flimmerten, und das Kürzel Orakel erschien, ehe blendende Helligkeit den Schirm ausfüllte und die Zentrale ausleuchtete. Nur wenige Sekunden konnten alle Anwesenden den
     
    *
     
    ramponierten Zustand des Raumes sehen.
    Dann meldete sich die geschlechtslose, mechanisch verfremdet klingende Stimme des Orakels, jedermann in diesem Raum gut bekannt.
    „Der Kommandant des Nestes der Ersten Flotte hat sämtliche Informationen der vergangenen Tage an mich überspielt. Inzwischen kenne ich auch das so bezeichnete Geständnis des toten Herzogs Zapelrow.
    Für mich sind das Geständnis und der Tod von Herzog Zapelrow keine schlüssigen Beweise. Es ist keineswegs sicher, daß Herzog Zapelrow tatsächlich der Verräter ist, der Freund der Bruderschaft. Es ist durchaus vorstellbar, daß er während der Versuche, den Verräter zu enttarnen, die Beherrschung verlor und eine Handlung beging, die keiner gewollt hat, am wenigsten verständlicherweise er selbst.
    Die überlebenden Herzöge werden allerdings für die Zeremonien anläßlich der Ankunft des Spoodie-Schiffs auf Kran dringend gebraucht. Herzog Carnuum und Herzog Gu werden sich also sofort wieder im Tärtras einfinden. Ich warte auf ihre Ankunft dort."
    Das Orakel machte eine Pause, in der zumindest Shere Tak erkennen konnte, daß beide Herzöge tief betroffen waren. Vor einigen Sekunden noch hatte es so ausgesehen, als wären sie grenzenlos erleichtert gewesen.
    Das Orakel bestimmte weiter: „Auf Kran wird für Herzog Zapelrow eine große Trauerfeier abgehalten. Im Jahr dreihundertdreiundvierzig, das nun endet und ins folgende Jahr überleitet, werden drei wichtige Ereignisse von den Herzögen assistiert. Die Ankunft des Spoodie-Schiffes, der Jahreswechsel und die Trauerfeier.
    Ich habe die Schiffe des Nestes angewiesen, wieder ihre Positionen vor der Aktion einzunehmen.
    Ich erwarte die Herzöge so bald wie möglich auf Kran."
    Im blendenden Licht des Bildschirme verschwand langsam das Zeichen des Orakels. Am Ende ihrer Kräfte drehte sich die Kommandantin zu den Herzögen um.
    „Shere Tak wird dafür sorgen, daß ihr zu euren Verbindungsbooten zurückgebracht werdet. Die Befehle des Orakels sind klar und deutlich."
    Schleppend meinte Carnuum: „Ich finde meinen Weg, Sorge dafür, daß das Boot startklar ist."
    „Mach ich, Chef!" sagte Ciryak. „Ich bringe die Herzöge in den Hangar."
    Aljaka nickte ihm dankbar zu. Zusammen mit den letzten Lyskern verließen die Herzöge grußlos und mit allen Anzeichen der Erschöpfung die Zentrale. Der Tart hatte inzwischen mehrere Becher kochendheißes Yuuke organisiert und reichte der Kommandantin einen davon. Auch dieses Getränk half nicht mehr; es war mehr eine symbolische Geste zwischen Wesen, die eine schwere und wenig begeisternde Aufgabe durchgestanden hatten. Die schwere Zeit war vorbei; kein anderes Problem würde jemals die Besatzung des Nestes derart beschäftigen und ratlos zurücklassen.
    „Das Orakel glaubt es nicht", sagte Aljaka.
    Ein Lysker nahm, nachdem ihm der Tart schweigend einen Wink gegeben hatte, den Recorder vom Pult.
    „Zur Auswertung! Funkzentrale!" sagte der Tart. Der Lysker zischte etwas Unverständliches.
    „Ich habe noch keine Meinung", sagte Shere Tak fauchend. „Ich dachte nie, daß einer der Herzöge mit der Bruderschaft zusammenarbeitet."
    Er preßte seine Kiefer zusammen und meinte endlich: „Allerdings hätte ich, wenn es sicher gewesen wäre, eher Herzog Gu als Verräter bezeichnet. Oder besser: Ich hätte es mir vorstellen können."
    Aljaka riß den Rachen auf und entblößte ihre Raubtierzähne.
    „Müßige Erörterungen, Shere Tak. Bereiten wir uns darauf vor, daß in Kürze unsere Schiffe landen und eindocken. Alles andere ... für uns ist es vorbei."
    Kurz darauf blinkten Signale auf. Winzige Monitore im Schaltpult zeigten an, daß die Verbindungsboote mit ihren Insassen, den Herzögen, das Nest der Ersten Flotte verlassen und auf dem Weg nach Kran waren. Die Kranenfrau und der Tart waren erschöpft und schafften es trotzdem nicht, die Zentrale zu verlassen. In ihren Bewegungen drückte sich ein seltsamer Umstand aus. Sie warteten, Worauf? Sie vermochten es nicht zu sagen.
    „Wir haben das Geschick unserer Expansion zwischen den Sternen und Sternsystemen", meinte nach einer langen Weile die Kommandantin, „in die Hände des Orakels gelegt. Wir glauben daran, daß das Orakel immer Recht hat. Wir werden

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