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1038 - Der Verräter von Kran

Titel: 1038 - Der Verräter von Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augen und rund um die Ohren ebenso weiß geworden wie jene von Carnuum - und dies in den letzten Stunden.
    Ciryak blickte blinzelnd auf den Schirm und bewunderte diesen Mann.
    Zerstörte Roboter lagen in den Ecken der Kabine. Aus einigen Maschinen stiegen dünne Rauchwolken auf. Der Boden war mit den schillernden Pfützen der Flüssigkeit bedeckt.
    Kreuz und quer zogen sich die Spuren brutaler Einschüsse durch den Belag. Die meisten Bildschirme waren zerfetzt, und ihre Scherben mischten sich in den stechend gelben Niederschlag des Löschpulvers.
    Die Computerstimme krächzte noch aus einigen unversehrten Lautsprechern.
    Losgerissene Kabel hingen in aufgefaserten Bündeln aus den zerschmolzenen Wandverkleidungen. Die Einschüsse hatten hier ein Schloß zusammengeschmolzen, an anderer Stelle eine Zuhaltung herausgefräst.
    Der letzte Roboter bahnte sich einen Weg durch die klappernden und klirrenden Trümmer der Maschinen der ersten Angriffswelle.
    Wie im Traum bewegte sich Herzog Zapelrow.
    Die Mähne über einem Ohr war versengt. Seine Pranken zitterten heftig. Jeder Schritt schien den Kranen gigantische Kraftanstrengung und noch mehr Selbstüberwindung zu kosten. Aus seinem Rachen kamen lallende Laute, die weder Ciryak noch Aljaka verstanden.
    „Er wird nicht fliehen", sagte die Kommandantin und stand schwerfällig auf.
    „Er vermag nicht mehr zu fliehen", fügte der andere Krane hinzu und deaktivierte einige Monitore. „Was geschieht, wenn die Lysker, die Tarts und die Prodheimer-Fenken endlich dort sind und für die einzelnen Herzöge Partei ergreifen?"
    „Weder Zapelrow noch Carnuum sind ansprechbar. Ich weiß es auch nicht", bekannte Aljaka und zog den Hebel, der aus einem fauchenden Gerät eine heiße, feuerrote Flüssigkeit herauslaufen ließ. Das Yuuke roch sauer und durchdringend und vertrieb den Geruch nach Schweiß vorübergehend aus der Zentrale. Langsam kam die Kommandantin zurück und stellte einen vollen Becher vor Ciryak auf das Pult.
    Sie tranken schweigend. Aber das Yuuke hatte fast keine aufputschende Wirkung mehr auf ihre erschöpften Körper.
    „Warten, bis das Orakel neue Befehle gibt?" schlug der Überprüfer vor.
    Unabhängig voneinander dachten sie beide über das Verhalten des Orakels dasselbe.
    Sie hatten sich nicht darüber unterhalten, denn einerseits wußte das Orakel über den aktuellen Stand ebensoviel wie sie oder umgekehrt, andererseits verbot sich Kritik am Entschluß des Orakels. Bis zum heutigen Tag hatte sich dieses unsichtbare Etwas im Wasserpalast stets und ausnahmslos als positiv erwiesen. Die Bedrohung gegen die kranische Weltanschauung und die Expansion zu den Sternen schien für das Orakel tatsächlich schwerwiegender zu sein, als sie sich die Besatzung des Nestes es vorzustellen vermochte. Vielleicht erfuhren sie es später. Aber bei allem Mitleid, daß sie für die Herzöge empfanden ... der Vorwurf des bewußten Verrats wog mindestens ebenso schwer.
    „Erst einmal nachdenken. Wir brachten mehrmals das Nest in akute Gefahr, Ciryak", erwiderte Aljaka nach einer Weile.
    „Wenn wir nicht bald alle Kräfte für die Reparaturen einsetzen können, werden aus reparierbaren Schäden mittlere Katastrophen!" bestätigte Ciryak. Das Getränk brannte auf der Zunge.
    „Da!" sagte die Kommandantin plötzlich. „Zapelrow!"
    Ciryak vergrößerte das Bild auf dem Monitor. Der Herzog verließ langsam die verwüstete Kabine. Er blieb stehen, als er den Rahmen des Schottes erreichte. Dort lehnte er sich an und vergrub sein Gesicht in den Pranken. Dann schleppte er sich weiter und torkelte wie blind den Korridor hinunter. Etwa hundertfünfzig Meter von ihm entfernt existierte ein funktionierender Antigravschacht.
    „Er weiß nicht, wohin er geht!" stellte Ciryak nach einer Weile fest. „Sind Tarts in der Nähe? Oder Roboter?"
    Njaugon hatte die übriggebliebenen Maschinen zur Neuprogrammierung abgestellt. Für kurze Zeit waren die Kabinen der Herzöge unbewacht. Ciryak sagte entschlossen: „Ich gehe und hole ihn."
    „Was willst du mit Zapelrow anfangen?"
    „Es sieht so aus, als wolle er... ich weiß nicht. Vielleicht will er sich selbst umbringen."
    „Durchaus möglich. Dann wäre er der - Verräter?"
    „So erscheint es mir wenigstens", bellte der Überprüf er heiser. „Besser, ich gehe tatsächlich. Ich bringe ihn in eine Kabine und schließe ihn ein. Du hörst von mir, wenn du mich aus den Monitoren verlieren solltest."
    Aljaka warf ihm einen langen, prüfenden Blick zu

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