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1040 - Madonna auf dem Höllenthron

1040 - Madonna auf dem Höllenthron

Titel: 1040 - Madonna auf dem Höllenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ersatzkleidung bereit. Noch einmal schaute sich Julia das Bild an. Es drängte sie, das kleine Messer zu greifen und die Arbeit fortzusetzen, aber ihre Hand zuckte zurück, als wäre sie von einer anderen geführt worden.
    Nein, nicht mehr.
    Die große Überraschung konnte sich Julia aufsparen. Außerdem wollte sie jetzt mehr über die Herkunft des Bildes wissen, und dabei konnte ihr nur George Scott helfen.
    Dicht unter der Decke hing an der Wand eine Normaluhr. Es war noch vor Mitternacht. Erst in knapp zwanzig Minuten war die Tageswende erreicht. Eine zweite Tür führte in die kleine Kammer. Dort gab es auch den Gang, der dann zum Lager und in die Galerie selbst führte. Es war alles so normal, Julia kannte sich mit verbundenen Augen aus. Jetzt überlegte sie, ob sie das Gemälde mit einer weichen Folie abdecken sollte oder nicht. Besser war es schon.
    Da klopfte es!
    ***
    Die Frau erstarrte!
    Mit diesem Klopfen hatte sie überhaupt nicht gerechnet. Sie fühlte sich wie in Eiswasser getaucht, und das Herz schlug wieder viel heftiger, als würden sie Hammerschläge treffen.
    Sie drehte sich um. Ihr Blick traf die rückseitige Tür des Ateliers. Man konnte es durch einen Hinterhof betreten, aber das wußten nur Eingeweihte. Wenn sie allein arbeitete, schloß sie die Tür immer von innen ab.
    Wer wollte hinein?
    Sie bezweifelte, daß es ihr Chef war. Der nahm den anderen Weg. Und daß sich jemand zufällig verirrt hatte, kam ihr auch nicht so in den Sinn.
    Seltsamerweise brachte sie das Klopfen mit dem Motiv des Gemäldes in Zusammenhang, obwohl ihr die Beweise dafür fehlten und sie eigentlich nur ihren Gefühlen folgte.
    Das Geräusch wiederholte sich. Diesmal sogar lauter. Da schlug niemand mit dem Knöchel gegen die Außentür. Um dieses Geräusch zu erzeugen, mußte schon eine Faust genommen werden.
    Nie zuvor war Julia bei ihrer nächtlichen Arbeit gestört worden. Warum gerade heute?
    Wie unter Zwang schritt die Frau auf die Tür zu. Und wieder waren ihre Schritte kaum zu hören, auch an die Ohren der anderen Person würden sie nicht dringen.
    Das Ziel war schnell erreicht, und sie blieb in Griffweite vor der Tür stehen.
    Eine dunkle Metallklinke. Die Tür selbst bestand aus Holz. Eine glatte rechteckige Fläche, ohne ein Fenster oder irgendwelche Schnitzereien.
    Hier kam es nicht auf die Schönheit an, mehr auf Zweckmäßigkeit.
    »Wer ist da?« Die Worte waren ihr so hervorgerutscht, und sie erkannte die eigene Stimme kaum wieder.
    »Öffnen Sie - bitte!«
    Draußen stand ein Mann. Julia gab keine Antwort. Sie dachte an die Stimme und auch daran, daß sie ihr fremd war. Niemals zuvor im Leben hatte sie dieses Organ gehört.
    »Warum?«
    »Öffnen - bitte!«
    Julia Ross holte tief Luft. »Verdammt noch mal, wer sind Sie denn?« Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt. »Ich kenne Sie nicht. Wenn Sie etwas von mir wollen, dann kommen Sie morgen wieder. Da können wir reden.«
    »Nein, jetzt!«
    »Ich öffne nicht!« Sie war froh über diese entschiedene Antwort und nickte sich dabei selbst zu.
    Das Lachen gefiel ihr gar nicht. »Liebes Kind, glauben Sie nicht, daß ich in der Lage bin, dennoch zu Ihnen zu kommen? Es ist für Sie besser, wenn Sie öffnen.«
    »Sie können mir nicht drohen, Mister!«
    »Gut, wie Sie wollen…«
    Er fügte nichts mehr hinzu. Julia wartete atemlos ab, ob er sich nochmals aufdrängte. Das tat er nicht direkt. Er gab nur eine bestimmte Antwort. »Bald ist Mitternacht, kleine Julia…«
    Es reichte. Nichts mehr. Sie hatte das Ohr gegen die Tür geneigt und hörte die leisen Tritte, die sich entfernten. Der Fremde verschwand.
    Sie blieb noch für eine Weile vor der Tür stehen und hätte froh sein können, wieder allein zu sein. Sie war es nicht, auch wenn sie aufatmete. Das wiederum glich mehr einem Stöhnen. Der Herzschlag hatte sich noch immer nicht normalisiert, denn die letzten Worte des Unbekannten hatten sie nervös werden lassen.
    »Bald ist Mitternacht, kleine Julia…«
    Was hatte er damit gemeint? Bestimmt nichts, über das sie sich freuen konnte. Diese Worte hatten sich eher angehört wie eine Drohung.
    Automatisch glitt ihr Blick wieder hoch zur Normaluhr an der Wand. Die beiden Zeiger waren weitergerückt. Noch genau sieben Minuten bis zur Tages wende.
    Julia Ross überlegte jetzt, ob sie wirklich hier übernachten und nicht doch lieber gehen sollte. Auch wenn die Nacht kalt und regnerisch war.
    Möglicherweise auch voller Gefahren, gerade in dieser Umgebung der

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