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1040 - Unheil über Kran

Titel: 1040 - Unheil über Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Carnuums Hof gleichzeitig für die Bruderschaft gearbeitet und ein paar ziemlich haarsträubende Dinge gedreht hatte. Der Auftrag, den Klaque ihm zu erteilen gedachte, war vermutlich ebenfalls von der Art, die kein zartbesaitetes Gemüt vertrug. Klaque hatte weiter nichts als einen Handel im Sinn. Für sein getäuschtes Vertrauen verlangte er von Vornesch einen Gefallen.
    Wenn es weiter nichts war! Vornesch überließ sich dem Gefühl der Erleichterung, das in ihm aufstieg.
    „Das ist nicht mehr als recht", antwortete er und verlieh seiner Stimme einen demütigen Tonfall.
    „Du bist über die Ereignisse der vergangenen Stunden informiert?" fragte Passench.
    „Soweit die Nachrichtendienste darüber berichten, ja."
    „Hier ist dein Auftrag." Passenchs Stimme hatte einen harten, entschlossenen Unterton angenommen. „Herzog Gu ist schwer verletzt - durch das Attentat, das du selbst arrangiert hast. Von dir wird verlangt, daß du zu Ende führst, was du begonnen hast."
    Vornesch dämmerte eine fürchterliche Ahnung. Um sein Leben zu retten, war er bereit, Klaque einen Dienst zu leisten. Aber diesen ...
    „Du wirst dafür sorgen", fuhr Passench fort, „daß Herzog Gu seinen Wunden erliegt."
     
    4.
     
    Carnuum ließ seine Zuhörer nicht mehr los. Er sprach mit der feurigen Zunge des Propheten und malte der Menge eine Zukunft, in der die Kranen ihr Geschick selbst bestimmten, in der sie das Orakel abgeschafft und seine Diener zum Teufel gejagt hatten.
    Seine Rede war lang. Sie zog sich über mehrere Stunden hin, und so hervorragend war Carnuums Rednergabe, daß keiner seiner Zuhörer ermüdete. Sie sogen seine Worte begierig in sich auf und ließen es zu, daß er ihre Emotionen formte, daß er einen heiligen Zorn in ihnen erstehen ließ, der sich gegen alles richtete, was mit dem Orakel zu tun hatte.
    Es kam, wie es kommen mußte. Carnuum hatte die letzten, flammenden Worte seiner Ansprache noch nicht zu Ende gesprochen, da geriet die Menge in Bewegung. Dort, wo sie den Reihen der Orakeldiener am nächsten war, bildeten sich Gruppen, die jeweils aus mehreren hundert Kranen bestanden. Unter bellenden Rufen und Schreien setzten sie sich in Richtung der Orakeldiener in Bewegung. Der Rest der nach mehreren Millionen zählenden Menge begriff allmählich, was vorging, und immer mehr Kranen schlossen sich zu Gruppen zusammen, die gegen die Diener des Orakels anrückten. Unter den Angehörigen der Fremdvölker spürte man eine gewisse Zurückhaltung. Das Orakel war nicht ihre Sache. Sie hatten es bisher mit der gebührenden Ehrfurcht betrachtet, weil ihnen das von den Kranen so beigebracht worden war. Der Umschwung kam ihnen zu plötzlich.
    In ihren Seelen wohnte nicht der Zwiespalt, daß sie Handlungen begingen, die ihnen ohne äußere Beeinflussung nie in den Sinn gekommen wären. Sie fühlten sich wohl unter der Herrschaft der Herzöge von Krandhor, weil sie ihnen Wohlstand und Sicherheit brachte.
    Bislang hatte das Orakel als eigentlicher Urheber all der Dinge gegolten, die sie zu schätzen wußten. Und jetzt wurde es als Unterdrücker gebrandmarkt?
    Die Kranen kannten solche Bedenken nicht. Carnuum hatte ausgesprochen, was den meisten von ihnen in nachdenklichen Minuten oder schlaflosen Nachtstunden mehr als einmal durch den Sinn gegangen war. Das Orakel war der Verräter, der Schänder ihrer Kultur, und sie dankten es dem Licht des Universums, daß es ihnen einen Anführer wie Carnuum geschenkt hatte, der sich nicht scheute, die Dinge beim rechten Namen zu nennen.
    Die Orakeldiener scharten sich zusammen. Sie hatten die Ansprache des Herzogs gehört und wußten, was auf sie zukam. Die Angreifer waren unbewaffnet, aber was sollten die paar tausend zwergenhafter Diener gegenüber der Millionenmenge der Kranen ausrichten?
    So mochten es sich die bis zur Weißglut erhitzten Kranen vorgestellt haben, aber die Konfrontation entwickelte sich ganz anders. Plötzlich erzitterte die Luft unter dem hellen, durchdringenden Summen von Schockern. Die Orakeldiener hatten das Feuer auf die Angreifenden eröffnet. Sie bildeten eine breite, drei Glieder tiefe Front und hatten sich so aufgestellt, daß sie einander beim Feuern nicht hinderten.
    In den vordersten Reihen der Angreifer entstand Verwirrung, als Dutzende von Kranen bewußtlos zu Boden gingen. Der Vormarsch geriet ins Stocken, aber das wollten die Nachdrängenden, die nicht wußten, wie es vorne aussah, nicht dulden. Sie schoben nach.
    Den vorderen Reihen blieb nichts anderes

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