Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1040 - Unheil über Kran

Titel: 1040 - Unheil über Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
später", grollte er.
    Sie schritten durch die Halle. Vornesch machte den Abschluß. Durch Zufall fiel sein Blick auf die Leuchtanzeigeleisten der Antigravaufzüge. Eine der Lichtmarken war am Klettern.
    Vornesch warf einen raschen Blick ringsum, sah aber nichts Verdächtiges. Er ging hinter seinen Kumpanen her, bis sie den westwärts führenden Gang erreichten.
    „Halt!" befahl er mit unterdrückter Stimme.
    Sie blieben stehen und sahen ihn fragend an.
    „Ich bleibe hier zurück", erklärte er hastig. „Ihr geht weiter. Nicht zu schnell. Richtet euch so ein, daß ihr etwa zwanzig Minuten braucht, bis ihr die Stahltür erreicht. Los jetzt!"
    Sie gehorchten wortlos. Vornesch eilte quer durch die Halle zurück zu den fünf Türen und verbarg sich in einem der leeren Zimmer. Die kletternde Lichtmarke hatte ihren Ausgangspunkt wieder erreicht. Wer war herabgekommen - und wo war er ausgestiegen?
    Vornesch klemmte den Griff der kleinen Lampe in die Tür, so daß sie sich nicht vollends schließen konnte. Es vergingen zwei Minuten. Fast war er schon überzeugt, daß er die wandernde Lichtmarke falsch gedeutet hatte, da hörte er im Hintergrund der Halle ein Geräusch. In der Wand, die ihm bei flüchtiger Inspektion fugenlos erschienen war, hatte sich ein Spalt gebildet, der rasch breiter wurde.
    Die Gestalt eines Prodheimer-Fenken erschien. Er trug Palastkleidung im Stile Herzog Gus, ein buntes, wallendes Gewand. In der Hand hielt er einen Schocker. Er sah sich in der Halle um, wie einer, der seiner Sache ganz sicher sein wollte. Dann wandte er sich schnurgerade in Richtung des Ganges, der zum mittleren und westlichen Flügel des Tärtras führte.
    Vornesch wußte, wie sein Verhalten zu deuten war. Der Prodheimer-Fenke hatte erfahren, daß jemand hier unten gewesen war. Er kam, um zu ermitteln, auf welchem Weg sich die Eindringlinge entfernten. Das bedeutete, daß das Krankenzimmer nebenan mit Sicht- und Abhörgeräten ausgestattet war. Vorneschs Schuppen verloren für einen Augenblick ihren silbernen Glanz, als ihm klar wurde, in welcher Gefahr er gesteckt hatte.
    Welch ein Glück, daß drüben kein Wort über den Transmitter gesprochen worden war!
    Er glitt geräuschlos hinaus in die Halle. Als er die Mündung des Korridors erreichte, war der Prodheimer-Fenke noch acht Meter vor ihm. Vornesch machte ein paar weite Schritte; dann feuerte er. Der fauchende Engergiestrahl drang unmittelbar vor dem Blaupelz in die Decke des Ganges. Glutflüssige Gußmasse spritzte nach allen Seiten. Der Prodheimer-Fenke reagierte blitzschnell. Er warf sich zur Seite und wirbelte im Sprung herum. Der Lauf seines Schockers schwenkte in Vorneschs Richtung.
    „Steh!" zischte der Tart.
    Der andere sah die Mündung des Strahlers auf sich gerichtet und wußte, daß er es auf einen Kampf nicht ankommen lassen durfte. Er ließ die Hand mit der Waffe sinken.
    „Wirf sie her zu mir, aber vorsichtig!" befahl Vornesch.
    Er schob den kleinen Schocker in den Gürtel und trieb den Prodheimer-Fenken vor sich her in den Gang hinein. Wenige Minuten später schlossen sie zum Rest der Gruppe auf.
    Vornesch winkte einem seiner eigenen Blaupelze. Dieser näherte sich dem Gefangenen, als wolle er ihn aus der Nähe betrachten. Plötzlich streckte er blitzschnell die Hand aus, in der es verdächtig glitzerte. Der Gefangene gab einen halb erstickten Schrei von sich, mehr aus Überraschung als vor Schmerz. Binnen einer Sekunde wurden seine Augen glasig. Er schwankte, als habe er das Gleichgewicht verloren. Vornesch stützte ihn mit schwerer Hand, bis er sich von selbst aufrecht halten konnte. Dann fragte er: „Hörst du mich?"
    „Ich höre dich", antwortete der Gefangene mit kraftloser Stimme.
    „Gut", sagte Vornesch. „Du gehörst jetzt zu uns. Ich bin der Anführer. Du gehorchst jedem meiner Befehle."
    Er nickte seinem Prodheimer-Fenken anerkennend zu, und dieser ließ mit stolzem Zähnefletschen die kleine Injektionsdüse wieder in seinem Gürtel verschwinden.
    Der Rückmarsch zum Westflügel nahm weniger Zeit in Anspruch als der Herweg.
    Vornesch hatte es eilig. Daher befahl er den zwei Kranen, je einen Prodheimer-Fenken auf die Schulter zu nehmen, und mit ihnen die Treppe emporzusteigen. Seine zwei Tarts hakten den Gefangenen unter und schleppten ihn mit sich.
    Droben in der düsteren Halle wartete der kranische Türwärter auf sie.
    „Die Suche nach der Wahrheit muß fortgesetzt werden", sagte Vornesch ominös. „Da unten war sie nicht zu

Weitere Kostenlose Bücher