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1040 - Unheil über Kran

Titel: 1040 - Unheil über Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anweisungen zu holen?"
    Arzyria sprang auf. „Jetzt erinnere ich mich wieder daran", rief sie temperamentvoll. „Im Durcheinander der Ereignisse hätte ich sie um ein Haar vergessen. Du hast recht, Nikkam.
    Ich muß mich sofort darum kümmern..."
    „Ich wäre dir dankbar, wenn du mich in deine Pläne einschließen wolltest", fiel ihr Nikkam ins Wort.
    „Das kann ich nicht verantworten. Die Sache ist gefährlich."
    „Ich kann es verantworten", erklärte Nikkam. „Ich werde hier nicht gebraucht. Wenn Herzog Gus Stab Fragen hat, kann er sich an Intschil wenden."
    Arzyria ließ sich schließlich überreden. Sie eilte davon, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Nikkam suchte Intschil auf. Es fiel ihm nicht schwer, ihr die Durchsuchung des verlassenen Verstecks, das vermutlich weiter nichts enthielt als ein automatisch arbeitendes Kommunikationsgerät, in harmloserem Licht zu schildern, als er selbst das bevorstehende Unternehmen sah.
     
    6.
     
    Über den östlichen Ausläufern der Lissan-Berge war die Sonne schon untergegangen.
    Einzelne Satelliten-Reflektoren strahlten vom dunklen Nachthimmel, und der riesige Koloß des Tärtras, der Residenz der Herzöge, schimmerte in verschwenderischer Lichterpfacht.
    Die mächtige Pyramide, aus ungleichen Stufen zusammengefügt und mit Hunderten von Erkern, Nischen, Türmchen, Zinnen und Vorsprüngen verziert, wuchtete in die Höhe, als wollte sie den Bergen Konkurrenz machen, die sich östlich von ihr erhoben.
    Eine kleine Gruppe von Wesen bewegte sich auf einem der vielen Pfade, die das parkähnliche Gelände rings um den Palast durchzogen: zwei Kranen, drei Tarts und zwei Prodheimer-Fenken. Sie näherten sich dem Tärtras von Westen her, nicht heimlich und ständig um sich spähend, sondern offen und sorglos.
    Und doch hätte ein aufmerksamer Beobachter den so verschiedenen Geschöpfen angemerkt, daß sie sich in ihrer Haut nicht wohl fühlten. Mit Ausnahme des einen vielleicht, das vorrangig, eines stämmig gebauten Tarts, der einen recht selbstbewußten Eindruck machte. Gekleidet waren die Wesen in die übliche dunkle Alltagskleidung. Es fiel auf, daß die Kranen und die Tarts breite Gürtel trugen, wie sie bei der Flotte üblich waren.
    Die Gruppe hatte den Robotposten am Eingang des Parks anstandslos passieren dürfen. Das Kennwort hatte seinen Dienst getan. Noch eine zweite Prüfung mußte der kleine Trupp über sich ergehen lassen, dann erst konnte er sich an die Arbeit machen.
    Der Anführer, eben jener selbstbewußte Tart, hielt auf eine Nische zu, die scharf in die zyklopenhafte Mauer der riesigen Pyramide eingeschnitten war. In den Einschnitt hinein leuchtete keines von den Lichtern, die den Palast verzierten. Der Tart drang zwischen die hoch ansteigenden Wände ein, vergewisserte sich, daß seine Begleiter ihm folgten, und gelangte nach etlichen Metern an eine Tür, die für kranische Größenverhältnisse gemacht war.
    Die Ankunft des Tarts und seiner Genossen war offenbar durch Sensoren gemeldet worden. Die Tür öffnete sich sofort. Vor dem Hintergrund einer schwach erleuchteten, kahlen Halle zeichnete sich der Umriß eines drei Meter großen Kranen ab. Er trug einen Strahler in der Rechten. Dem Tart entging nicht, daß es in der Mündung orangefarben flimmerte. Die Waffe war schußbereit.
    „Warum kommst du nicht durch das Haupttor, sondern benützt diese Seitentür?" fragte der Krane unfreundlich.
    „Seitentüren sind für die, die die Wahrheit suchen", antwortete der Tart.
    „Welche Wahrheit sucht ihr?"
    „Dieselbe, der auch Herzog Carnuum auf der Spur ist."
    Der Krane trat beiseite.
    „Gut. Ihr könnt passieren. Man hat mir gesagt, daß ihr euren Weg alleine findet."
    „So mühelos, als wären wir hier aufgewachsen", antwortete der Tart und versuchte nach kranischer Art ein Lächeln, das jedoch eher einem Zähnefletschen glich.
    Sie durchquerten die Halle. Der Krane mit dem Strahler verschwand durch einen Seitenausgang. Der Tart zog eine kleine, handliche Lampe aus dem breiten Gürtel und leuchtete damit die hintere Hallenwand ab.
    „Dort ist sie", sagte er halblaut und ließ den Lichtkegel auf dem Umriß einer steinernen Tür ruhen.
    Sie setzte den vereinten Bemühungen der Kranen und Tarts zunächst einigen Widerstand entgegen. Sie schien so alt zu sein wie der Tärtras selbst und war seit Jahrhunderten nicht mehr benützt worden. Aber schließlich bewegte sie sich auf quietschenden Rollen und gestattete den Suchenden den. Durchtritt in

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