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1040 - Unheil über Kran

Titel: 1040 - Unheil über Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwebte. Der Zweck dieser Beschäftigung wurde ihnen bald klar. Spoodies lebten von den Sekreten ihrer Wirtskörper.
    Der Wirt spürte die Belastung nicht, solange er nur eine geringe Zahl von Spoodies zu ernähren hatte. Die Versorgung des Spoodie-Pulks, der über Surfo schwebte, bedeutete jedoch eine Belastung, die dem Bewußtlosen nicht zugemutet werden konnte. Die Roboter hatten ohne Zweifel die Aufgabe, die zusammengeballten Spoodies mit synthetischer Nährflüssigkeit zu versorgen.
    SENECA hatte sich nicht wieder gemeldet, seit die Bildvorführung so abrupt unterbrochen worden war. Verschiedene Versuche, mit der Inpotronik Verbindung aufzunehmen, waren ohne Erfolg geblieben. Die Ungewißheit wurde allmählich unerträglich. Scoutie und Brether nahmen an, daß das Spoodie-Schiff längst gelandet war, aber mit Sicherheit wußten sie es nicht. Es gab Bildschirme in der Halle, auch einen kleinen Bildempfänger in der Nische. Aber sämtliche Geräte waren ausgeschaltet.
    SENECA legte offenbar keinen Wert darauf, daß seine beiden Gefangenen die Umgebung des Schiffes zu sehen bekamen.
    Die Sorge um die Zukunft lag ihnen wie eine drückende Last auf der Seele. Surfo Mallagan, unterstützt von SENECA, hatte erklärt, er werde das Orakel vernichten, sobald das Schiff auf Kran gelandet war. Seine Bewußtlosigkeit hatte ihn bisher daran gehindert, die Drohung wahrzumachen. Die zahlreichen Roboter, die sich unermüdlich mit ihm beschäftigten, hatten ohne Zweifel die Aufgabe, ihn so rasch wie möglich wieder zu Bewußtsein zu bringen.
    Und was dann? fragte sich Scoutie.
    Sie würden versuchen, Surfo Mallagan von seinem wahnwitzigen Vorhaben abzubringen - und wie sie es versuchen würden! Aber es gab schon jetzt kaum noch Hoffnung. War Surfo schon in den Tagen vor der Begegnung mit SENECA kaum mehr ansprechbar gewesen, so hatte er sich, seitdem er in den Bann der Inpotronik geraten war, vollends in ein anderes, fremdes Wesen verwandelt. Manchmal fragte sich Scoutie, ob SENECA in ihm überhaupt noch ein menschliches Wesen sah. Er sprach von einem mächtigen und weisen Geschöpf, das er erschaffen wolle: Surfo mit dem Spoodie-Ball. Er sah dieses Geschöpf als seinen zukünftigen Partner: Partner einer Hyperinpotronik. Und er hatte erwähnt, daß die Spoodies maschinelle Charakteristiken besäßen. Das, hatte Scoutie sich ausgerechnet, war der Grund, warum Brether und sie überhaupt vorgelassen worden waren: sie trugen vier Spoodies unter der Kopfhaut.
    Vielleicht, wenn man Surfo dies alles vorhielt - wenn man ihm klarmachte, daß SENECA ihn in eine Maschine verwandeln wollte, dann würde er zur Vernunft kommen. Aber sie machte sich nicht viel Hoffnung.
    „Was denkst du?" fragte Brether.
    Sie schrak auf. In den vergangenen vier Stunden waren ebenso viele Worte gesprochen worden. War es schon soweit, daß sie beim Klang einer menschlichen Stimme erschrak?
    „Nichts", antwortete sie müde und niedergeschlagen.
    „Wir sind gelandet", sagte Brether. „Ich bin dessen sicher. Sobald Surfo zu sich kommt, wird er seine Drohung wahr machen ..."
    „Ich weiß", unterbrach ihn Scoutie. „Was willst du dagegen unternehmen?"
    „Ich will Kran warnen!" antwortete Brether mit halblauter Stimme, weil er fürchtete, von irgendeinem benachbarten Mikrophon gehört zu werden.
    „Du willst hinaus?"
    „Anders geht es nicht. Es gibt keine Funkverbindung mehr."
    „Wie stellst du dir das vor?"
    „Einfach. SENECA kümmert sich nicht um uns, die Roboter haben mit Surfo zu tun. Wir marschieren einfach dort drüben die Rampe hinauf und machen uns auf demselben Weg davon, auf dem wir gekommen sind."
    Scoutie musterte ihn verdutzt. „Und du meinst, das klappt?" fragte sie.
    Es war lange her, daß sie zum letzten Mal das breite, jungenhafte Grinsen auf seinem Gesicht gesehen hatte. In letzter Zeit hatte es nicht viel gegeben, worüber man hätte grinsen können.
    „Wir müssen es auf jeden Fall versuchen", sagte er. „Es ließe mir keine Ruhe, untätig hier zu sitzen und daran zu denken, daß da oben eine Tür ist, die ich nur auf zustoßen brauche."
    Scoutie nickte. „Einverstanden. Ich bin dabei."
     
    *
     
    Ein seltsames Wesen bewegte sich um dieselbe Zeit gemächlich durch einen Antigravschacht an der Peripherie der SOLZELLE1, des kugelförmigen Teils des Spoodie-Schiffs. Es sah aus wie ein Kissen auf vier stämmigen Beinen und einer Menge feinfühliger Tentakeln auf dem Rücken. Beine wie Arme endeten in hellroten Klauen.
    Während Douc

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