Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1040 - Unheil über Kran

Titel: 1040 - Unheil über Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
finden."
    „Ich sehe, du hast einen Gefangenen gemacht", bemerkte der Krane.
    „Ja. In diesem Zusammenhang brauche ich deine Unterstützung. Kannst du einen meiner Freunde eine Zeitlang hier behalten und ihm in etwa drei Stunden sicheres Geleit geben?"
    Der Krane überflog die Gruppe mit raschem Blick.
    „Einen deiner Freunde? Einen Blaupelz?" fragte er.
    „Ich sehe, wir verstehen uns", sagte Vornesch anerkennend. „Du hast recht. Ich muß damit rechnen, daß ich beobachtet werde."
    Dem zurückgelassenen Prodheimer-Fenken war zwar nicht wohl in seiner Haut, aber er mußte sich fügen. Vornesch versprach ihm eine Extrabelohnung beim nächsten Zusammentreffen. Dann machte er sich mit seinen Begleitern auf den Weg. Der Gefangene gehorchte widerspruchslos jeder seiner Anweisungen.
    Falls die Peripherie des Westflügels tatsächlich beobachtet wurde, dann erblickten die Beobachter bei der Rückkehr der Gruppe nichts anderes, als was sie beim Anmarsch gesehen hatten: einen selbstbewußten Tart, der voranschritt, und hinter ihm zwei Prodheimer-Fenken, zwei weitere Tarts und zwei Kranen.
     
    7.
     
    Voll ehrfürchtigem Staunen blickten die beiden Betschiden auf die große Bildfläche. Zum ersten Mal in ihrem Leben sahen sie Kran, die Kernwelt des mächtigen Herzogtums von Krandhor. Oft hatten sie während ihrer Irrfahrten versucht, sich auszumalen, wie es auf Kran aussehen würde. Aber die Wirklichkeit übertraf alle ihre Erwartungen.
    Hinter Scoutie und Brether Faddon, im Mittelpunkt der großen Halle, lag Surfo Mallagan, ihr einstiger Gefährte, umsorgt von Robotern, immer noch bewußtlos. Ein Pulk von Spoodies, dicht zusammengedrängt zu einem kugelförmigen Gebilde von nicht mehr als zwanzig Zentimetern Durchmesser, schwebte über seinem Kopf, mit diesem durch einen dünnen, immateriell wirkenden Schlauch verbunden und in ein schimmerndes Energiefeld gehüllt. Scoutie hatte den Anblick als monströs empfunden. Sie war gern auf SENECAs Vorschlag eingegangen, sich den Planeten anzusehen, auf dessen Oberfläche das Spoodie-Schiff sich zu landen anschickte.
    Die stete Stimme der Hyperinpotronik begleitete die Bildfolgen. Scoutie und Brether erfuhren alles, was es über Kran zu wissen gab. Es war eine anmutige Welt, deren Landmasse in der Hauptsache aus zwei Kontinenten bestand, von denen der eine zwei Drittel der Nord- und der andere drei Fünftel der Südhalbkugel bedeckte. Die riesigen Festlandgebiete waren hier und dort von großen Binnenmeeren unterbrochen. Zwischen den beiden Kontinenten zog sich, wie ein Gürtel um den Äquator, der tropische Ozean Ursquar.
    Kran war zu mehr als neunzig Prozent urbanisiert; so hatte SENECA sich ausgedrückt.
    Scoutie war unklar gewesen, was sie sich darunter vorstellen sollte, bis sie jetzt die riesige Stadt vor sich sah, die den gesamten Nordkontinent Sargavär überzog.
    Die grundlegende Bauform der Kranen war die Pyramide. Zumeist wurde sie als Stufenpyramide gebaut. Die einzelnen Stufen waren gewöhnlich unregelmäßig und schiefkantig. Die Spitzen der Pyramiden waren verglast, die Seitenwände dagegen enthielten nur selten Fenster.
    Die kranische Architektur - im Gegensatz zur kranischen Mode - liebte die Farbvielfalt.
    Die Gebäude der riesigen Stadt schimmerten in allen Farben. Die gläsernen Pyramidenspitzen funkelten wie Diamanten. Dazwischen mischte sich das üppige Grün Tausender von Parkanlagen. Und das alles war umwoben vom Filigrannetz der Hochstraßen, auf denen sich der bodengebundene Verkehr Krans abwickelte.
    „Die Südstadt auf dem Kontinent Älgo bietet einen ähnlichen Anblick", sagte SENECAs Stimme aus einem Lautsprecher, der oberhalb der Bildfläche angebracht war. „In der Südstadt ist vor allem die Administration des Herzogtums von Krandhor konzentriert. Ihr habt einen ersten Eindruck von Kran erhalten und kehrt jetzt an euren Platz zurück."
     
    *
     
    Das war vor etlichen Stunden gewesen. Was SENECA ihren „Platz" nannte, war eine Nische von drei Metern Weite und vier Metern Tiefe, die aus den dichtgedrängten Maschinenaggregaten entlang der Hallenwand ausgespart war. Die Inpotronik hatte hier ein provisorisches Quartier eingerichtet, was darauf hindeutete, daß sie Scoutie und Brether für längere Zeit bei sich zu behalten gedachte.
    Von der Nische aus konnten sie Surfo Mallagan sehen, solange er nicht von Robotern umringt war. Sie beobachteten mehrmals, wie die Maschinenwesen sich an der Spoodie-Kugel zu schaffen machten, die über Surfos Kopf

Weitere Kostenlose Bücher