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1041 - Der Rächer

1041 - Der Rächer

Titel: 1041 - Der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dienstlich?«
    »Beides.«
    »Dann wollen Sie auch essen?«
    »Ja, es roch nach Bohnen.«
    »Sie haben eine gute Nase.«
    Biker lachte. »Das gehört zu meinem Job.«
    Suko und ich nickten uns zu. Der Name Biker war uns nicht unbekannt. Wir kannten ihn aus den Akten. Er war der im Fall der toten Priester ermittelnde Beamte, der sicherlich an seinem Job allmählich verzweifelte, aber noch immer nicht aufgegeben hatte, wie sein Besuch hier in der Gaststätte bewies.
    Der Kollege stand noch unschlüssig im Raum herum und kratzte über sein Kinn. Mir fiel auf, daß er uns heimlich musterte, obwohl er mit dem Besitzer sprach, der ihn gefragt hatte, ob schon Hinweise gefunden worden waren.
    »Leider nein, aber ich gebe nicht auf.«
    »Wann brennt der nächste, Inspektor?«
    »Hoffentlich nie.«
    »Ja, das sehen wir hier auch so. Ich habe mit einem Pfarrer erst neulich gesprochen. Alle in großem Umkreis haben Angst. Die trauen sich kaum in ihre Kirchen.«
    »Verständlich.« Der Inspektor hatte sich endlich entschieden und einen Platz gefunden. Er steuerte Suko und mich an, nahm aber nicht an unserem Tisch Platz, sondern ließ sich am Nebentisch nieder. Er lächelte uns zu und nickte.
    Wir grüßten zurück.
    »Gehört ihnen der Range Rover draußen?«
    »Ja.«
    »Fremd hier?«
    »Auf der Durchreise.«
    »Aha. Wo wollen Sie denn hin?«
    Suko grinste ihn scharf an. »So fragt man Leute aus, Mister.«
    Biker legte sein Gesicht in noch tiefere Falten und sah trauriger aus. »Ich weiß, Gentlemen, aber das gehört zu meinem Beruf. Ich bin Polizist, sorry.«
    Ich lachte ihn an. »Warum entschuldigen Sie sich dafür?«
    »Manchmal muß man das.« Er hob die Schultern. »Die Gesellschaft ist nicht besser geworden. Und Polizisten sind nicht eben angesehen. Das war früher anders.«
    Bevor wir uns über dieses Thema weiter auslassen konnten, brachte der Wirt das Essen. Es dampfte auf zwei Tellern, die er verteilte.
    Biker und ich bekamen den Bohneneintopf mit der kräftigen Fleischeinlage, wobei dem Inspektor zusätzlich ein Bier serviert wurde.
    Wir wünschten uns gegenseitig guten Appetit, und ich mußte zugeben, daß dieser Eintopf super war. Der hatte Geschmack, da saß Kraft dahinter, und ich bestellte mir auch ein Bier.
    Dem Kollegen schmeckte es ebenfalls. Des öfteren schielte er zu uns herüber und versuchte, uns einzuschätzen.
    Wenn ich seinen Blick auffing, mußte ich jedesmal grinsen, das wiederum gefiel ihm nicht, denn er fragte mich, warum ich meinen Mund so verzog.
    »Sie denken über uns nach.«
    »Stimmt.«
    »Dann fragen Sie doch, Inspektor.«
    Er räusperte sich und nickte. »Okay, wenn Sie unbedingt wollen. Mich interessiert zum Beispiel, wohin Sie fahren wollen. Was ist Ihr Ziel?«
    »Kann ich Ihnen sagen. Ein Ort namens Blue Ball.«
    In diesem Moment fiel Biker der Löffel aus der Hand, so stark hatte ihn meine Antwort überrascht. Der Eintopf spritzte in die Höhe, und Biker bekam wegen seines Mißgeschicks einen roten Kopf.
    »Ist was passiert?« erkundigte sich Suko völlig harmlos.
    »Nein, nein, ganz und gar nicht. Ich hätte nur besser auf meinen Löffel achten sollen.«
    »Ach so. Wir dachten schon, daß es mit der Antwort zusammenhängt.«
    Biker schob den Teller zur Seite, der noch nicht leer war. Der Mann drehte sich so, daß er uns anschauen konnte. »Sie haben recht, es hing auch mit Ihrer Antwort zusammen.«
    Da ich aß, unterhielt sich Suko weiter. »Und was hat Sie daran so erschreckt, Inspektor?«
    »Der Zielort.«
    »Warum?«
    »Weil in Blue Ball alles begonnen hat. Da fing der Horror an, der mich kaum schlafen läßt. Sie sind nicht von hier. Ich weiß, wie sehr die Leute nach Sensationen gieren. Sind Sie von der Presse?«
    »Nein!«
    Ich amüsierte mich über Suko, der den guten Biker immer länger warten ließ.
    »Was wollen Sie dann in Blue Ball?«
    »Jetzt verhören Sie mich aber.«
    »Meinetwegen auch das. Hier geht es um eine tote Frau und zwei tote Kinder. Aber das ist erst der Anfang gewesen. Es sind weitere vier Menschen gestorben. Vier Geistliche wurden verbrannt, und ich habe die undankbare Aufgabe, den Mörder zu finden.«
    Suko gab sich staunend. »Da haben sie wirklich einiges vor sich, Inspektor. Aber werden bei derartigen Fällen nicht irgendwelche Sonderkommissionen gebildet?«
    »Man ist dabei. Noch reise ich hier durchs Land und besuche die Menschen, um sie zu befragen. Vor allen Dingen die Pfarreien. Dort schaue ich mich um, ich berate, ich warne vor, denn ich bezweifle,

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