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1042 - Das Feuer-Monster

1042 - Das Feuer-Monster

Titel: 1042 - Das Feuer-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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günstige Gelegenheiten abzuwarten. Seinem Schutzengel war es egal, wie er sich ausgab. Als Priester oder normaler Mensch, aber er sollte etwas von der Welt kennenlernen, denn der Weg in den Westen stand ihm jetzt offen.
    »Die wahre Arbeit beginnt erst!« hatte ihm sein Helfer mitgeteilt. »Von nun an wirst du mir deine Dankbarkeit erweisen.«
    Malik stimmte dafür. Nur wollte er gern wissen, wem er alles zu verdanken hatte.
    »Du wirst es sehen. Morgen schon. Bleib in der Nacht allein und nur für dich, dann werde ich bei dir mein Zeichen setzen und dich dadurch noch mehr stärken!«
    Malik befolgte den Rat. Es war eine kalte Nacht gewesen und auch eine stürmische. Er hatte nach einem Ort gesucht, an dem er geschützt und allein war.
    Eine Gartenlaube kam ihm wie gerufen. Sie gehörte zu einem Areal, das nahe an Bahngleisen lag.
    Tagsüber donnerten viele Züge vorbei, in der Nacht waren es weniger.
    Der Eingang war nur ungenügend gesichert. Malik brach die Tür auf und war bereits nach einem ersten Rundblick zufrieden. In diesem einen Raum gab es genau für ihn das richtige Bett. Zwar nur ein primitives Lager, aber er würde auf den alten Säcken und Fellen weich liegen.
    Das Wetter änderte sich nicht. Der Wind blies nach wie vor mit Sturmstärke, umheulte das Haus, so daß Malik den Eindruck hatte, von Geistern umgeben zu sein. Furcht kannte er keine. Er verließ sich voll und ganz auf seinen Freund und freute sich auf die bevorstehende Nacht, in der sich so viel ändern würde.
    Es war dunkel und kalt. Ein Fenster war zwar vorhanden, aber es gab keine Scheibe mehr. Statt dessen war die Öffnung durch ein Gitter aus Maschendraht ausgefüllt worden. Da drückte sich der Wind in Raum hinein und wirbelte den alten Staub hoch.
    Malik wartete. Er lag auf dem Rücken, den Blick zur Decke gerichtet. Er wußte genau, daß sein Freund das Versprechen halten und ihm ein Zeichen geben würde. Einen Pakt mit ihm schließen, ihn nie mehr aus dem Griff lassen. Ihn noch stärker beschützen, damit es ihm gelang, die Welt im Sinne seines Freundes zu erobern.
    Die Zeit verstrich. Sie war für Malik uninteressant geworden. Er dachte nicht nach, er wollte auch nicht wissen, ob Mitternacht schon vorbei war oder nicht. Er hatte ausschließlich seine geistigen Fühler ausgestreckt, um nach dem Besucher zu tasten. Instinktiv wußte Malik, daß er seinen großen und mächtigen Freund spüren würde, ohne ihn großartig zu Gesicht zu bekommen.
    Plötzlich war er da!
    Mit einem Mal veränderte sich der liegende Mann. Er dachte im ersten Moment daran, sich aufzusetzen, in die Höhe zu schnellen und aufzustehen, aber es gab da eine Kraft, die ihn daran hinderte. Deshalb blieb er auf dem Rücken liegen und konzentrierte sich einzig und allein auf die Veränderung um ihn herum.
    Sie war vorhanden und trotzdem nicht sichtbar. Er konnte sie nur fühlen. Etwas ungewöhnlich Kaltes strich wie eine unsichtbare, breite Decke über ihn hinweg. Das hatte mit der draußen liegenden Kälte nichts zu tun. Das hier war anders. Auch nicht feucht oder stürmisch. Es war eine Kälte, die auf ihm lag und auch nicht vergehen wollte. Sie drückte gegen ihn, sie raubte ihm im ersten Moment die Luft. Dann hatte er sich daran gewöhnt, atmete wieder ein, sehr tief sogar, und er spürte dabei, wie die Kälte in seinen Körper hineindrang. Sie breitete sich aus. Sie geriet in jeden Winkel. Sie erreichte sein Herz, sie drang noch tiefer, und er kam sich bald vor, als wollte sie mit ihren Armen seine Seele umklammern.
    Sehr still blieb er liegen. Wie eingefroren. Den Blick noch immer starr zur Decke gerichtet. Sein Mund stand offen. Er saugte den Atem ein und stieß ihn wieder aus.
    Sein Freund war da. Malik spürte die Nähe des anderen. Er versuchte, herauszufinden, wer oder was er war. Es war ihm nicht möglich. Hier in dieser Gartenlaube hatte sich etwas eingenistet, mit dessen Existenz er nicht zurechtkam. Es war mit Worten nicht zu erklären. Da fehlte einfach das Begreifen. Trotzdem suchte Malik nach einem Vergleich. Er analysierte. Für ihn war diese andere Kälte auseinandergerissen worden und hatte sich zu einem Spinnennetz verändert, dessen Fäden sich über seinen Körper gelegt hatten. Er spürte sie wie dünne Eisstricke, die ihn gefesselt hatten.
    Dann merkte er das Brennen. Auf seiner rechten Hand fing es an. Zuerst sehr scharf. Säure schien in die Furchen seiner Haut getropft zu sein. Malik hielt den Atem an. Über seinen Rücken hinweg rannen

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