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1042 - Das Feuer-Monster

1042 - Das Feuer-Monster

Titel: 1042 - Das Feuer-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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O'Brien kam damit gar nicht zurecht. »Über den Boden tanzendes Feuer, das… das… ist doch unmöglich. Das geht doch einfach nicht, meine ich.«
    Ich ging auf ihre Bemerkung nicht ein und sagte nur: »Bleiben Sie im Haus.«
    »Das hatte ich sowieso vor.« Sie hob die Schultern. »Ich habe die Unruhe hier in Lukon gespürt, aber ich weiß nicht, was hier wirklich vorgeht, Mr. Sinclair.«
    »Wir wissen es auch noch nicht«, sagte Suko, der schon an der Tür stand und sie öffnete. »Kommst du, John?«
    »Moment noch.« Ich wollte Charlene noch eine Frage stellen. »Hast du gesehen, wohin diese Gestalt ging? Oder kannst du uns zumindest die Richtung sagen?«
    »Sie ging hinter dem Garten her. Da gibt es einen schmalen Weg.« Charlene hob den rechten Arm und zeigte die Richtung an.
    »Danke.«
    Mrs. O'Brien war sicherlich noch neugierig, doch wir verließen das Haus so schnell, daß sie keine Frage mehr stellen konnte. Suko zog die Tür zu. »Wenn ich das Mädchen richtig verstanden habe, ist die Gestalt praktisch in den Ortskern hineingegangen.«
    »Danach sah es aus.«
    »Dann existiert Malik.«
    Ich warf ihm einen Seitenblick zu. »Hast du daran gezweifelt?«
    »Jetzt nicht mehr.«
    Wir standen im Schnee und sprachen darüber, wo sich Malik hingewandt haben könnte. Ich holte mein Kreuz hervor und legte es auf die Handfläche.
    Keine Reaktion.
    Der Verbrannte war von uns aus noch zu weit entfernt. Seine Aura erreichte das Kreuz nicht.
    »Wenn wir davon ausgehen, John, daß er sich Menschen holen wird, dann muß er sich dort aufhalten, wo er auch Menschen finden kann.«
    »In den Häusern.«
    »Auch.«
    »Wo sonst noch?«
    »Keine Ahnung. Zudem ist er eine Gestalt aus dem Feuer. Ich denke auch, daß er es gern brennen sieht. Wenn es ihm gelingt, ein Haus anzustecken, im dem sich Menschen aufhalten, wäre für ihn und auch den Teufel viel gewonnen.«
    Ich schaute Suko mit offenem Mund an. Seine Folgerung war nicht mal schlecht. So könnte es unter Umständen sein. Er trug das Feuer jetzt bei oder mit sich und brauchte sich nicht mehr auf irgendwelche gefüllten Kanister mit Benzin zu verlassen. »Mit anderen Worten«, murmelte ich, »müssen wir uns nur darauf konzentrieren, wo es plötzlich brennt.«
    »Ja.«
    »Dann…«
    Es war wie ein Zeichen. Wie ein makabres Spiel, in dem uns ein Regisseur die Rollen gegeben hatte. Es fing an mit den lauten Schreien, und dann sahen wir plötzlich den hellen Schein wie einen Pilz in das Schneegestöber hineinschießen.
    Nicht weit entfernt. Tatsächlich in der Dorfmitte. Dort gab es kleine Läden und einen Pub.
    »Los«, sagte ich nur und lief quer über die Straße hinweg dem Feuer und auch den Schreien entgegen, die mir und Suko wie ein einziges Echo entgegenhallten…
    ***
    Keiner der Bewohner hatte sich an die Brandstelle herangetraut. Die beiden Polizisten waren nicht grundlos hier in Lukon erschienen. Auch wenn sie nicht viel gesagt und erklärt hatten, wußte doch jeder, daß eine gewisse Gefahr lauerte.
    Der Bürgermeister schlug schließlich vor, nicht mehr länger im Schnee stehenzubleiben und in den Pub zu gehen und dort bei einem Bier oder Whisky weiterzudiskutieren.
    Nicht alle machten mit. Schließlich waren sie zu fünft, die geduckt durch das Schneetreiben auf den Bau zuschritten, hinter dessen Fenstern das Licht verwischte.
    Der Wirt hieß Gorny und stellte bereits einige Stühle auf die Tische, denn mit Gästen rechnete er nicht mehr. Um so überraschter war er, als die fünf Männer mit dem Bürgermeister an der Spitze seinen Pub betraten.
    »Das ist aber eine Überraschung.«
    »Ich hoffe, du hast noch einen Schluck für uns«, sagte Killany, der mit den anderen zur Theke drängte. »Der erste Whisky und das erste Bier gehen auf meine Rechnung.«
    »Alles klar.« Gorny nickte. Der Wirt war stämmig und auch hemdsärmelig. Vor seinen Körper hatte er eine grüne Lederschürze gebunden. Seit zwei Jahren führte er den Pub allein, denn da war ihm seine Frau weggelaufen, die das Leben in Lukon einfach nicht mehr ertragen hatte.
    Gorny, bei dem das graue Haar lang und buschig bis in den Nacken hineinwuchs, stellte fünf Gläser nebeneinander und füllte sie der Reihe nach mit Whisky aus einer Flasche ohne Etikett. Es war der richtige Stoff für die durstigen Gäste, allesamt Kenner, was dieses Getränk anging. Drei Gläser hatte Gorny gefüllt, das vierte zur Hälfte, als er zufällig aufschaute, an seinen Gästen vorbeisah und die Tür in sein Blickfeld geriet.

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