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1042 - Gefahr aus M 19

Titel: 1042 - Gefahr aus M 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann sprudelte er etwas hervor, aber nicht auf Interkosmo. „Hilfe!" kreischte plötzlich Cranitzel neben Laisha. „Etwas Ungeheuerliches entführt unsere Kinderchen!"
    Die Kommandantin reagierte sofort. Sie schlug mit der geballten Faust auf die rotleuchtende Schaltplatte des Schnellverschlusses und atmete auf, als das Rot sich in ein beruhigendes Grün verwandelte. Alle Schleusenschotte waren geschlossen und fernverriegelt worden und würden sich nur auf einen Geheimkode hin öffnen, den die Kommandantin von ihrem Pult aus senden mußte. Niemand konnte mehr ins - Schiff hinein; niemand konnte es mehr verlassen.
    Zu ihrer eigenen Sicherheit aktivierte Laisha Türök noch die Schottsperren der Hauptzentrale. Danach schaltete sie die Monitorbatterien der InterkomÜberwachung ein.
    Falls sich tatsächlich ein Fremder im Schiff befand, mußte sie ihn auf einem der Monitoren sehen.
    Aber alle Monitoren zeigten nur das, was sie immer abbildeten: die Inneneinrichtung des Schiffes und die Laderäume mit dem von Nährlösung umspülten Zellplasma.
    Bis auf zwei, auf denen je ein aufgeregter Matten-Willy zu sehen war.
    Laisha seufzte erleichtert und sagte zu Cranitzel: „Deine Freunde haben sich geirrt. Es gibt niemanden im ganzen Schiff, der Plasma stehlen könnte."
    Als sie daraufhin nur ein leises Wimmern hörte, sah sie sich nach dem Matten-Willy um.
    Er hatte sich zu einer Kugel geballt, ein sicheres Zeichen dafür, daß er einen schweren Schock erlitten hatte und sich gegen die Umwelt abschloß, weil er glaubte, sie nicht länger ertragen zu können.
    Das machte Laisha nachdenklich. Matten-Willys waren zwar überängstlich beziehungsweise übervorsichtig, aber auch absolut zuverlässig. Ohne realen Anlaß würden sie keinen Schock erleiden. „Ich muß die Hafenwache alarmieren", sagte sie zu Clinch, der immer noch neben ihr stand und das Tablett mit dem Kaffee hochhielt. „Ganz gleich, ob ich mich blamiere oder nicht."
    „Aber dein Kaffee, Laisha!" protestierte der Roboter kläglich. „Trink ihn selber!" fuhr Laisha ihn an.
    Sie stellte eine Bildsprechverbindung zur nächsten Hafenwache her und sagte: „Meine Willys haben einen Fremden an Bord aufgespürt, der wahrscheinlich Zellplasma stehlen will. Ich habe den Schnellverschluß aktiviert, damit er nicht entkommen kann, aber ich brauche Unterstützung, um den Eindringling festnehmen zu können."
    „Welches Schiff?" fragte der Uniformierte auf dem Bildschirm. „BRUT-24, Landeplatz ... Weiß ich nicht."
    „Wir holen uns die Daten", versicherte der Mann. „Ist der Einbrecher ein Terraner oder welchem Volk gehört er an?"
    „Das weiß ich auch nicht."
    „Hast du nicht die InternÜberwachung aktiviert?"
    „Doch, aber auf den Monitoren ist nichts zu sehen."
    „Aha! Und wo nichts zu sehen ist, da ist auch nichts, oder?"
    „Ich vertraue auf den Spürsinn meiner Willys und übernehme die Verantwortung. Die Sicherheit des Zellplasmas ist ungeheuer wichtig."
    „Natürlich, es ist ja auch immens teuer."
    „Nein, weil es intelligentes Leben ist!" schrie Laisha zornig. „Bekomme ich nun Unterstützung oder nicht?"
    Der Mann von der Hafenwache seufzte. „Ich schicke einen Gleiter zu euch - und zu deiner Beruhigung."
    Laisha zuckte zusammen, als die Alarmsirene losheulte. Auf ihren Kontrollen sah sie auch den Grund des Alarms. Ein kodiert verriegeltes Schott vor einem der Ausflußstutzen für Zellplasmaent- und Beladung stand offen.
    Sie blickte zur Schiffsmassenanzeige und entdeckte, daß die Bruttomasse des Schiffes sich zwar nur geringfügig, dafür aber konstant verringerte. „Jemand hat ein verriegeltes Schott aufgebrochen und pumpt Plasma aus dem Schiff!" schrie sie voller Entsetzen. „Bleib in der Zentrale!" sagte der Mann von der Hafenwache. „Ich lasse dein Schiff umstellen."
    Laisha nickte, aber sie dachte nicht länger daran, sich in der Zentrale zu verschanzen, jetzt, da sie wußte, daß das ihr anvertraute Zellplasma in Gefahr schwebte.
    Ein Blick auf den Subbeobachtungsschirm verwandelte die Vermutung, die ihr soeben gekommen war, in Gewißheit. Zwischen dem aufgebrochenen Entladeschott und dem vermeintlichen Inspekteurs-Gleiter schlängelte sich ein transparenter Plastikschlauch - und durch sein mannsdickes Inneres pulsierte eine schwarzbraune Plasmamasse.
    Der Dieb pumpte Plasma in seinen Gleiter, der demnach ein Spezialfahrzeug sein mußte.
    Da von ihm selbst nichts zu sehen war, mußte er sich noch im Schiff aufhalten.
    Laisha Türök

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