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1043 - Engelkinder

1043 - Engelkinder

Titel: 1043 - Engelkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war etwas aus dem Nichts gekommen und wieder ins Nichts verschwunden. Daß sich jemand die Krone der Ninja aufgesetzt hatte, daran glaubte ich nicht. Hier war etwas anderes im Busch. Eigentlich konnte ich froh darüber sein, daß es in dem Haus passiert war, in dem ich wohnte.
    Sonst wäre ich überhaupt nicht mit dem Fall in Kontakt gekommen.
    Allerdings wollte ich mit Suko darüber sprechen und seine Meinung hören. Wenn er wollte, konnte er mitfahren, das heißt, ich wünschte es mir sogar, aber ich stellte mir auch Shaos langes Gesicht vor, wenn ihr wieder mal ein Wochenende gestohlen wurde. Sie hatte sich schon einige Male beschwert. Mehr indirekt, denn sie hatte darüber gesprochen, daß sie Sheila Conolly gut verstehen konnte, wenn die sich darüber aufregte, daß ihr Mann immer auf Tour war. Und Shaos Computer war eben kein Mensch, auch wenn er schon viel konnte.
    Die Hälfte der Fische aß ich auf, den Rest stellte ich wieder zurück in den Kühlschrank.
    Es war kurz nach zwanzig Uhr, als ich die Glotze einschaltete, aber nicht mehr dazu kam, mir irgendwelche Nachrichten anzuschauen, weil es klingelte.
    Ein Blick durch den Spion zeigte mir Sukos Gesicht.
    »Wieder zurück?«
    Er verdrehte die Augen. »Das siehst du doch.«
    »War es so schlimm?«
    »Noch schlimmer.«
    »Komm rein, ich…«
    »Nein, nein, ich wollte dich fragen, ob du rüberkommst. Wir haben was eingekauft und…«
    »Ich wollte sowieso zu euch.«
    Suko zwinkerte mir zu. »Könnte es sein, daß ich da einen dienstlichen Unterton herausgehört habe?«
    »Hast du.«
    »Um was geht es?«
    »Komm für einen Moment rein.«
    Ich schloß die Tür und erklärte Suko in Stichworten, was mir widerfahren war. Der Inspektor war ein Mensch, der nur selten staunte, in diesem Fall aber tat er es.
    »Himmel, das kann Ärger geben. Ich wollte dich ohnehin auf diesen Selbstmord ansprechen. Unten in der Tiefgarage haben uns zwei Bewohner darauf hingewiesen.«
    »Ich hänge jetzt mit drin.«
    Er grinste mich an und schüttelte dabei den Kopf. »Nicht nur du, John, auch ich.«
    »Das habe ich nur hören wollen…«
    ***
    »Schön hier, nicht?«
    Jane hob die Schultern. »Zumindest schön einsam.«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Und deine Laune ist super?«
    Lady Sarah nickte. »Klar, warum sollte sie das nicht sein? Hat alles perfekt geklappt.«
    Da konnte Jane nur zustimmen. Es hatte wirklich geklappt wie am Schnürchen. Als hätte ihnen jemand einen roten Faden gezogen, an dem sie sich nur noch entlangzuhangeln brauchten. Vor der Abfahrt hatten sie noch mit Tricia Wayne persönlich gesprochen, auch um mehr über die beiden Verstorbenen herauszufinden. Die Frau hatte kaum etwas gewußt. Der persönliche Kontakt hatte sich auf monatliche Anrufe beschränkt. Besucht hatten sich die Verwandten nicht. Für Tricia Wayne, die zusammen mit ihrem Mann drei Geschäfte in London führte, war eben die Zeit zu knapp gewesen, und am Telefon hatten sich die Zwillingsschwestern nie wegen ihres Schicksals beklagt.
    Sie schienen keine Sorgen gehabt zu haben. Zwar brachte der Laden keinen Gewinn, doch darauf waren sie nicht angewiesen. Sie hatten in den früheren Jahren gut gespart, um sich einen sicheren Lebensabend zu gönnen. Für Tricia Wayne waren die beiden Selbstmorde nach wie vor unerklärlich.
    Natürlich hatte sie den Auffassungen der Besucherinnen zugestimmt, daß bei ihren Tanten einiges im argen gelegen haben mußte. So stand sie auch auf ihrer Seite, als Sarah und Jane ihr den Plan erklärten. Daß sie eben als Käufer des Hauses auftreten wollten und zunächst einmal einige Tage darin wohnten.
    Tricia Wayne hatte ihnen ein entsprechendes Schreiben mitgegeben. Es sollte den Bürgermeister von ihren lauteren Absichten überzeugen. Restzweifel wären dann noch durch ein Telefongespräch geklärt worden.
    Sarah und Jane hatten tatsächlich einmal übernachtet. Sie wollten die Fahrt nicht zum großen Streß werden lassen. Zudem war den Straßen in höheren Lagen nicht zu trauen. Bei der Kälte und einer entsprechenden Feuchtigkeit konnte sich leicht Glatteis bilden.
    Die Autobahn A 30 führte südwestlich von Launceton durch ein menschenleeres Land. Es gab nur wenige Orte, auch wenige Straßen, manche endeten sogar im Nichts. Dafür wellten sich Berge zu einem Mittelgebirge hoch, das auch von zahlreichen Seen, Bachläufen und einem künstlichen Stausee geprägt war.
    Das Wetter zeigte sich von der guten Seite. Es fiel kein Schnee, die Temperaturen lagen noch über dem

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