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1043 - Engelkinder

1043 - Engelkinder

Titel: 1043 - Engelkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unbedingt freiwillig aus dem Leben geschieden sind, um es noch einmal zu wiederholen.«
    »Bliebe Mord.«
    »Ja, ja«, gab Sarah stöhnend zu. »Obwohl ich so direkt an Mord nicht glauben will«
    »Gibt es einen indirekten?«
    »Wenn man die entsprechende Phantasie besitzt, schon. Man kann die beiden in den Tod getrieben haben.«
    »Möglich«, gab Jane zu. »Was sagt denn ihre Nichte dazu?«
    »Wenn du zugehört hast, wirst du gemerkt haben, daß ich dieses Thema umgangen bin. Ich wollte keine Pferde scheu machen.«
    »Ist Tricia Wayne denn dort gewesen?«
    »Ja, sie war in Temple.«
    »Und?«
    »Die Schwestern sind dort beerdigt worden. Außerdem steht jetzt das Haus leer und auch das kleine Geschäft. Es soll verkauft werden, allerdings erst im nächsten Jahr. Das wiederum hat mich auf eine Idee gebracht, mit der ich erst bei Tricia herausrücken werde, wenn ich mit dir gesprochen habe.«
    Jane lächelte wissend. »Gib dir keine Mühe, Sarah, ich weiß, was du vorhast.«
    »Sag es.«
    »Du möchtest mit mir nach Temple fahren und darauf dringen, daß wir uns zusammen in dem leerstehenden Haus einnisten. Ein bißchen die Ohren aufhalten, umhören, um eventuell das berühmte Haar in der Suppe zu finden.«
    »Das hatte ich vor.«
    Jane schloß für einen Moment die Augen. »Aber es gibt keinen Hinweis darauf, daß es bei dem Tod der beiden alten Damen nicht mit rechten Dingen zugegangen ist.«
    »Stimmt. Ich möchte mich nur wiederholen. Für mich ist das genau Hinweis genug, Jane. Ich kannte sie doch. Ihre Lebensfreude ist auch im Alter nicht zusammengebrochen. Die Schwestern waren nicht die Typen dazu. Sie haben immer zusammengehalten.«
    »Waren sie denn verheiratet?«
    »Niemals.«
    »Dann ging es ihnen wirklich gut«, erklärte Jane mit einem Lächeln.
    »Bei mir war es anders.«
    »Klar, das weiß ich. Noch mal gefragt, Sarah. Du bist fest entschlossen, nach Temple zu fahren«
    »Noch heute.«
    »Langsam. Hat man dir gesagt, wo der Ort liegt?«
    »In Cornwall. Das wußte ich schon vorher.«
    Jane verdrehte die Augen. »Ausgerechnet.«
    »Wieso? Was stört dich daran?«
    »Die Entfernung.«
    »Wir können zwischendurch übernachten.«
    Jane Collins schwieg. Sarahs Argumente waren wasserdicht. Dagegen kam sie nicht an. »Dann setz dich doch mal mit dieser Nichte in Verbindung, damit wir die Schlüssel bekommen. Ich möchte nicht gerade einbrechen.«
    »Du fährst also mit?«
    »Glaubst du denn, ich hätte dich allein fahren lassen? Nein, dann beiße ich lieber in den sauren Apfel und mache ein paar Tage Urlaub am Ende der Welt.«
    Sarah war skeptisch. »Ich weiß nicht, ob man da von Urlaub sprechen kann, Jane.«
    »Du vermutest nach wie vor ein Verbrechen?«
    »Indirekt schon. Außerdem haben wir einen Vorteil.«
    »Welchen denn?«
    Schmunzelnd gab Sarah die Antwort. »Wir sind zwar vom Alter her zwei unterschiedliche Personen, aber wir sind Frauen. Auch wenn es negativ klingt und nicht mehr so in die Zeit passen sollte. Wer traut es zwei Frauen schon zu, sich um ein eventuell stattgefundenes Verbrechen zu kümmern?«
    Jane schüttelte den Kopf. »Soll ich dir sagen, worüber ich mich wundere?«
    »Gern.«
    »Manchmal bist du einfach genial, Sarah.«
    »Danke, da widerspreche ich nicht.«
    ***
    Mit Evitas Mutter hatte es keine Schwierigkeiten gegeben. Ihr war es im Prinzip egal, ob ihre Tochter wegfuhr oder in der Wohnung blieb. Sie ging einfach ihren eigenen Weg, so daß Mutter und Tochter einfach nebeneinander herlebten.
    Ich hatte mit Evita verabredet, daß ich am anderen Morgen sehr früh bei ihr klingeln würde und hatte die Wohnung dann verlassen. Ich war vier Stockwerke höher gefahren und hatte zunächst bei Suko geklingelt. Er und Shao waren noch nicht zurück, und so war ich in meine Bude gegangen. Es war sehr ruhig. Ich schaltete das Radio ein und verspürte Durst auf ein Bier. Hunger bekam ich ebenfalls. Im Kühlschrank fand ich wenig, aber das Glas mit den kleinen, sauer eingelegten Fischen kam mir gerade recht. Dazu aß ich eine Scheibe Brot.
    Ich überlegte, ob ich Sir James Bescheid geben sollte, nahm davon jedoch Abstand. Sollte sich der Fall über das Wochenende hinziehen, war noch immer Zeit genug, ihn zu informieren.
    Bier, Brot und Fische vertrugen sich. Natürlich drehten sich meine Gedanken um den Fall und besonders über einen Vorgang, den ich Evita gegenüber verschwiegen hatte.
    Ich hatte ihr nichts von dem Unsichtbaren erzählt, dem es gelungen war, mir die drei Bücher zu stehlen. Da

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