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1043 - Engelkinder

1043 - Engelkinder

Titel: 1043 - Engelkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehr konkret?«
    »Nein. Mehr verschwommen. Andeutungen. Man sollte sie nicht unterschätzen. Ich habe den Eindruck, daß sie auch an dieser Seeseite aktiv werden wollten.«
    Jane atmete schwer ein und aus. Allmählich gelangte Licht in das Dunkel. »Tja«, sagte sie dann mit leiser Stimme, »unmöglich ist es nicht.« Sie schaute Sarah an. »So etwas kennt man ja. Diesen Gruppen geht es nicht nur um die Menschen, sondern in erster Linie um deren Vermögen. Alles andere ist nur Mittel zum Zweck.«
    »So genau kann ich das nicht sagen«, murmelte Mrs. Shore.
    »Sie hatten keinen näheren Kontakt zu den Leuten?«
    Die Frau hob beide Arme. »Gott bewahre, nur das nicht. Nein, auf keinen Fall.«
    »Wer hatte denn welchen? Wen können wir fragen?«
    »Niemand aus dem Ort. Die Bewohner hielten sich zurück. Keiner wollte etwas mit denen von der anderen Seite zu tun haben. Man fürchtete sich. Selbst unser Pfarrer traute sich nicht, sich den Leuten entgegenzustellen.«
    »Hat die Sekte einen Namen?« fragte Jane.
    Mrs. Shore nickte. »Diese Leute nennen sich Engelkinder.«
    »Bitte?«
    »Ja, so heißen sie. Ich habe es auch nur durch Zufall gehört. Sie halten sich für etwas Besonderes.«
    »Treten sie denn auch so auf?« wollte Jane wissen.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun ja, ich denke, es gibt Leute, die dann nur in Gewändern herumlaufen und versuchen, andere Menschen zu bekehren.«
    »Überhaupt nicht. Wenn sich mal einer von denen in Temple zeigte, dann sah er völlig normal aus. Kein Gewand, nichts. Die Leute sprachen auch nur das Nötigste. Sie kauften hin und wieder etwas ein, dann waren sie wieder weg.«
    »Und trotzdem müssen die Wayne-Schwestern Kontakt mit der Sekte gehabt haben«, sagte Sarah.
    »Sonst wären die Gerüchte ja nicht aufgekommen.«
    Mrs. Shore nickte. »Kann alles sein. Ich jedenfalls habe nichts bemerkt, und andere auch nicht. So etwas bleibt in einem Ort wie dem unseren nicht verborgen.«
    »Das ist klar. Sie haben es heimlich probiert. Und sie müssen es auch geschafft haben. Ich verstehe das nicht«, flüsterte Sarah. »Wie mächtig muß der Druck gewesen sein. Furchtbar. Da gehen zwei Schwestern freiwillig ins Wasser oder freiwillig unfreiwillig.«
    »Wir waren auch alle geschockt.«
    »Die beiden hatten doch ein Geschäft, nicht wahr?«
    »Ja, Miß Collins. Im Ort. Es ist verschlossen. Noch. Aber der Laden hat ihnen nicht gehört. Sie haben ihn nur gemietet gehabt. Der Besitzer will ihn in der kommenden Woche leerräumen lassen. Er will sich auch noch mit der Nichte in Verbindung setzen.«
    »Bliebe das Haus.«
    »Das hat den Schwestern gehört, Miß Collins. Es ist ihr Eigentum gewesen.«
    Jane räusperte sich. »Wir sind zuvor bei Tricia Wayne gewesen und haben mit ihr über dieses Problem gesprochen. Sie hat uns erlaubt, in diesem Haus zu übernachten.«
    Mrs. Shore schaute Jane aus großen Augen an. »Sie wollen was, bitte? Dort wohnen?«
    »Zumindest für die nächste Nacht.«
    Die alte Frau schluckte. »Aber das ist ein Totenhaus. Das kann gefährlich sein.«
    »Könnte schon, muß aber nicht. Wir sind auch gekommen, um klare Verhältnisse zu schaffen. Wir wollen herausfinden, was hier tatsächlich geschehen ist.«
    »Das ist dann Ihr Problem.« Sie räusperte sich. »Ich muß mich jetzt um das Grab meines Mannes kümmern. Er ist vor knapp einem halben Jahr verstorben, und die Erinnerung an ihn ist noch sehr frisch.«
    »Klar, das ist verständlich.«
    »Da wünsche ich Ihnen viel Glück.« Mrs. Shore nickte noch einmal, bevor sie weiterging.
    Sarah Goldwyn und Jane Collins schauten ihr nach. Eine einsame Frau, die wie ein Schatten über den düsteren Friedhof ging.
    »Fahren wir in den Ort, Jane?«
    »Ja, ich möchte noch einiges besorgen.«
    »Und dann?«
    »Werden wir wohl warten.«
    Sarah war einverstanden. Jane aber sah ihr an, daß sie noch etwas auf dem Herzen hatte. »Was bedrückt dich?«
    »Tja, ich weiß es selbst nicht so recht«, erklärte sie und schaute auf den Boden. »Es ist im Prinzip kein Druck, sondern etwas anderes. Ich habe den Eindruck, als würde sich hier etwas anbahnen. Etwas Großes, Gefährliches. Wir haben hier in ein Wespennest gestochen. Ich wundere mich, daß du noch nicht davon gesprochen hast, John Sinclair anzurufen. Verstehst du?«
    »Ja, alles klar, ich verstehe schon. Aber ist das ein Fall für ihn? Es geht um eine Sekte.«
    »Die sich den Namen Engelkinder gegeben hat.«
    »Und weiter?«
    »So etwas hört sich nicht eben gut an, trotz dieses

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