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1043 - Engelkinder

1043 - Engelkinder

Titel: 1043 - Engelkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde aber von ihr festgehalten.
    »Was ist?«
    »Nicht viel und trotzdem sehr viel, Sarah. Es könnte gefährlich werden für uns beide.«
    Die Horror-Oma nickte. »Ja, das denke ich auch. Ich rechne sogar damit, Jane.«
    »Man hat zwei Menschen in den Tod getrieben. Man wird nicht zögern, auch uns…na ja…«
    »Aber wir sind gewarnt.«
    »Trotzdem, Sarah. Ich weiß nicht, welche Macht hinter allem steckt. Jedenfalls kann es gefährlich werden. Sollten wir zu sehr in die Klemme geraten, dann möchte ich, daß du wieder zurück nach London fährst. Ich mach dann allein hier weiter.«
    Sarah Goldwyn lächelte dünn. »Meinst du wirklich?«
    »Abwarten.«
    Das Thema war für die beiden zunächst erledigt. Bevor sie das Haus verließen, warf Jane Collins noch einen Blick durch das Wohnzimmerfenster hinein in den Garten. Er sah noch recht gepflegt aus, auch wenn kein Besen das nasse Laub vom Boden gekehrt hatte. Wir verloren standen die Obstbäume auf einer Wiese. Dahinter lag der See. Sein Wasser kräuselte sich im Wind. Am gegenüberliegenden Ufer standen die Wohnhäuser. Neue Bauten für Feriengäste.
    Jane preßte die Lippen zusammen. Ihr Blick war sehr nachdenklich geworden. Sie mochte die Häuser dort hinten nicht, auch wenn sich jetzt niemand zwischen ihnen bewegte. Es fuhr auch kein Auto hin und her. Wohl war ihr nicht. »Kommst du, Jane?«
    »Ja, ich komme«, murmelte sie.
    ***
    Der Friedhof war nicht schwer zu finden gewesen. Er lag nicht weit von der kleinen Kapelle entfernt. Es war ein kleiner, mit dicht an dicht stehenden Gräbern bedeckter Flecken Erde, über den die Stille wie eine dicke Bleidecke lastete.
    Es sang kein Vogel mehr. Auf den Gräbern und auch dazwischen lag das Laub und raschelte bei jedem Schritt, obwohl es feucht geworden war. Soweit Sarah und Jane hatten erkennen können, waren sie allen auf dem Friedhof. Die Ruhe der Toten umgab sie, und sie schritten vorbei an den grauen Grabsteinen und Kreuzen. An Gräbern, die mit Tannenzweigen abgedeckt waren, als sollten sie die dort unten liegenden Leichen wärmen. Von der Kapelle her hörten sie das Geräusch eines Autos. Das Fahrzeug fuhr weg.
    Auch auf den Bänken klebte das Laub. An zwei von ihnen gingen sie vorbei und sahen sehr bald die beiden neueren Gräber, die noch nicht eingeebnet waren. Zwei nebeneinander liegende flache Hügel waren ebenfalls durch fauliges Laub bedeckt worden. Blumen und Kränze welkten vor sich hin, die braunen Farben überwogen, als sollte nichts Freundliches mehr in dieser kleinen Welt erscheinen.
    Kreuze standen nicht auf den Gräbern. Nur zwei Bretter mit langen Stielen, die in den weichen Boden gerammt worden waren. Auf den Brettern waren die Namen der beiden Schwestern zu lesen.
    Darunter, in kleinerer Schrift, die Geburts- und Sterbedaten.
    Die Frauen blieben vor den Gräbern stehen. Lady Sarah ging noch näher heran. Sie hatte die Schwestern gekannt, senkte den Blick und faltete die Hände zum Gebet. Es war so etwas wie ein Abschied von den alten Bekannten.
    Jane blieb bewußt zurück. Sie gönnte Sarah die Ruhe, während sie sich selbst anderen Gedanken hingab, denn die Warnung spukte nach wie vor durch ihren Kopf. Jane glaubte fest daran, daß die unbekannte andere Seite nicht gescherzt hatte. Da lief etwas ab, über das sie noch nichts wußte, und in diesem gefährlichen Spiel waren zwei alte Menschen geopfert worden.
    Worum ging es? Was lauerte wirklich hinter der Idylle dieses einsamen Cornwall-Ortes? Janes Gedanken drehten sich hin und her, ohne daß sie zu einem Entschluß kam. Sie wußte einfach zu wenig.
    So gut wie nichts von den Toten und auch so gut wie nichts über den Ort Temple und dessen Bewohner. Wäre nicht die Anzeige in der Zeitung gewesen, hätten sie und Sarah gar nichts erfahren.
    Ein Geräusch riß Jane aus ihren Überlegungen. Sie drehte sich nach rechts und sah eine ältere Frau über den schmalen Weg gehen. Die Frau trug einen braunen Mantel und hatte eine Handtasche dabei. Ein Kopftuch schützte das graue Haar vor der Feuchtigkeit.
    Sie hatte die beiden fremden Frauen schon gesehen und ihre Schritte verlangsamt. Neben Jane blieb sie stehen, den fragenden Blick auf das Gesicht der Detektivin gerichtet.
    Jane nickte ihr zu.
    »Sie sind fremd hier, nicht wahr?« fragte die Besucherin.
    Jetzt drehte sich auch Sarah Goldwyn um. Sie nickte der Frau zu und bejahte die Frage.
    »Man kennt hier sonst jeden.«
    »Kannten Sie auch die Schwestern?« fragte Jane.
    »Sicher. Wer kannte sie

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