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1044 - Die Braut des Engels

1044 - Die Braut des Engels

Titel: 1044 - Die Braut des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir gaben ihr keine Antwort und baten sie nur, im Auto zu bleiben, bis gewisse Dinge geregelt waren.
    Fünf Augenpaare schauten uns mißtrauisch und auch feindselig an. Es waren Bewohner aus dem Dorf, das sahen wir ihrem Outfit an. Derbe Winterkleidung, die zu ihnen paßte. Drei von ihnen hatten sich flache Mützen auf die Köpfe gesetzt, und ich pickte mir den heraus, der am ältesten aussah. Es war ein Mann mit einem faltigen Gesicht und einem traurig wirkenden Mund.
    »Hi«, grüßte ich ihn. »Gehört Ihnen der Wagen?«
    »Geht Sie das was an?«
    »Kann schon sein. Wir kennen ihn nämlich. Eigentlich fährt ihn eine gewisse Jane Collins, und sie ist eine sehr gute Bekannte von uns. Verstehen Sie jetzt meine Frage?«
    »Ja.« Er schaute zu den anderen hin, die nur ihre Schultern hoben und dem Älteren das Sprechen überließen. »Wir haben ihn nur von der Straße weggefahren. Da stand er nämlich quer und mit offenen Türen.«
    »Eine gute Idee«, sagte ich. »Warum haben Sie ihn denn hier zum Haus gebracht?«
    »Weil die beiden dort eingezogen sind.«
    »Zwei?«
    »Ja, eine ältere und eine jüngere.«
    »Können Sie zufällig die beiden Frauen beschreiben?«
    Er konnte es nicht, aber der Fahrer des Wagens. Schon nach wenigen Worten wußten wir, daß Jane Collins Lady Sarah Goldwyn mitgebracht hatte. Wir schafften es, unser Erstaunen in Grenzen zu halten und uns rein auf die Sache zu konzentrieren.
    »Warum haben den die beiden gerade hier gewohnt?« erkundigte sich Suko.
    »Das Haus steht doch leer. Seit dem Tod der Wayne-Schwestern.«
    »Tod…?«
    »Selbstmord. Zwei alte Frauen, beide schon über die Siebzig, sind in den See gesprungen. Sie fuhren mit einem Boot raus, und dann war es vorbei. Ihre Leichen trieben wieder hoch. Nur so haben wir sie finden können.«
    »Kannten die neuen Mieter die Toten?«
    »Das wissen wir nicht.«
    »Sie wissen sowieso sehr wenig – oder?«
    Der jüngere Mann blickte einfach nur zu Boden. Ein Zeichen, daß er nicht mehr reden wollte.
    Dafür sprach der Ältere mich an. »Was berechtigt Sie überhaupt, diese Fragen zu stellen? Sie sind fremd hier. Wir wollen nicht, daß man sich in unsere Angelegenheiten mischt.«
    »Das haben wir auch nicht vor, keine Sorge. Aber es gibt Punkte, die uns nicht gefallen können.«
    »Sind Sie Polizisten?« fragte jemand.
    Es gab keinen Grund für uns, das Inkognito nicht zu lüften. Ich bestätigte es, und die Männer schauten in den folgenden Sekunden etwas betreten aus der Wäsche. Unsere Ausweise wollten sie nicht sehen, und sie wußten auch nicht, wie sie sich verhalten sollten.
    »Was wissen Sie über die beiden Frauen?« fragte ich.
    »Nichts. Nicht einmal ihre Namen.«
    Die sagten wir ihnen, aber sie konnten nichts damit anfangen.
    »Man hat uns nur erzählt, daß sie in dem Haus wohnen können. Eine Frau traf sie auf dem Friedhof, bei den Gräbern der Wayne-Schwestern.«
    »Was haben sie denn dort gewollt?«
    »Keine Ahnung.«
    Ein anderer meinte: »Sie schienen die beiden gekannt zu haben. Besonders die ältere.«
    Da waren wir natürlich überfragt. Daß hier allerdings einiges nicht mit rechten Dingen zugegangen war, stand für uns fest. Ich wollte gar nicht tiefer fragen und die Engelkinder ansprechen, aber Suko kam mir zuvor.
    »Keiner von Ihnen weiß also, wohin die beiden Frauen verschwunden sind?«
    »Nein, wir fanden den leeren Wagen. Er stand schräg auf der Stra ße, mit offenen Türen. Das wissen Sie ja.«
    »Haben Sie denn etwas gesehen, was das Verschwinden der Frauen eventuelle erklären könnte?«
    Diesmal erhielten wir keine spontane Antwort. Die Männer hoben nur ihre Schultern und schwiegen sich ansonsten aus. Es war ihnen anzusehen, daß sie etwas zu verbergen hatten.
    »Hören Sie, was haben Sie gesehen?« Suko sprach jetzt lauter.
    »Nichts!«
    »Sie sind alle schlechte Lügner.«
    »Wir können Ihnen nichts sagen.«
    »Hängt es mit denen drüben am anderen Seeufer zusammen?« setzte Suko nach.
    Es hing damit zusammen, auch wenn wir es nicht bestätigt bekamen. Die Dorfbewohner kamen sich plötzlich fehl am Platze vor. Sie sahen aus, als wären sie am liebsten weggerannt.
    »Da stimmt doch was nicht!«
    Der Älteste atmete tief und unruhig ein. Dann hob er seine Mütze ab und wischte über den Kopf. »Keiner von uns weiß, was da richtig passiert und wie es dazu kam. Aber gestern war da ein grelles Licht. Wie eine Morgensonne, die ihren Platz am Himmel verlassen hat.«
    Der Mann drehte sich um und wies dorthin, wo

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