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1044 - Die Braut des Engels

1044 - Die Braut des Engels

Titel: 1044 - Die Braut des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Wagen gestanden hatte. »Genau dort war auch das Licht zu sehen.«
    »Lange?«
    »Nein. Es war blitzschnell da und ebenso schnell wieder verschwunden.«
    »Zusammen mit den Frauen?« fragte Suko.
    »Muß wohl so gewesen sein.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter!« wurde uns erklärt. »Wir haben nichts getan und nur den Wagen hergefahren. Der Schlüssel steckte ja. Das Auto sollte nicht im Weg stehen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Haben Sie sich denn keine Gedanken darüber gemacht, was mit den beiden Frauen passiert sein könnte?«
    Wir erhielten eine düster klingende Antwort. »Seit dem Tod der beiden Wayne-Schwestern ist es besser, wenn man keine Fragen stellt und auch nichts tut.«
    »Aha. Es gibt also einen Verdacht?«
    »Wir sagen nichts.«
    »Ist es die Sekte?«
    Der Älteste bekam einen roten Kopf. »Darüber sagen wir nichts, Mister.«
    »Weil Sie Angst haben?«
    »Die sind anders als wir.«
    »Ihnen gehört das Land dort am anderen Ufer?«
    »Sie haben es gekauft.«
    »Dann und wann kommen sie auch hier nach Temple, um etwas zu besorgen, nehme ich an.«
    »Aber nur selten.«
    »Könnte denn der Tod der beiden Schwestern mit dieser Sekte in Zusammenhang stehen?«
    »Wir wissen es nicht.«
    Überzeugt hatte mich die knappe Antwort nicht. Zudem wirkte der Mann nervös. Er knetete seine Finger, als wollte er sie zerdrücken. Ich wollte ihn nicht scharf anfahren und sagte deshalb:
    »Sie wissen vielleicht nicht alles, aber man macht sich doch seine Gedanken, Mister.«
    Er überlegte und meinte dann: »Es gibt nur Gerüchte.«
    »Wunderbar. Die liebe ich, wenn ich ehrlich sein soll. Ein jedes Gerücht enthält einen wahren Kern.«
    »Man sprach davon, daß die anderen nicht mehr nur auf ihrem Land zufrieden sind«, erklärte er etwas umständlich. »Angeblich sollen sie versucht haben, den Schwestern das Haus und auch das Grundstück abzukaufen. Oder abzunehmen. So genau weiß ich das nicht. Fragen können wir die beiden auch nicht mehr.«
    »Wem haben sie sich denn anvertraut?«
    »Keinem, glaube ich.«
    »Hatten sie keinen Kontakt hier?«
    »Sie waren sehr für sich. Wenn sie nach Temple hineinfahren, werden Sie ein Schuhgeschäft sehen. Das hat ihnen gehört. Und hier im Haus haben sie eine Werkstatt unterhalten und Schuhe repariert. Sie waren immer freundlich. Jeder kam mit ihnen zurecht. Ansonsten lebten sie ziemlich allein. Mehr weiß ich nicht.«
    »Und was ist mit der Sekte?«
    »Um die kümmern wir uns nicht.«
    »Kennen Sie Mitglieder?«
    »Nein. Wir gehen ja auch nicht rüber.«
    »Aber die kommen doch in den Ort?«
    »Manchmal besorgen sie etwas. Aber sie sprechen nicht über sich. Sie wirken immer so, als wären sie nicht ganz in der Welt. Sie sind dann auch schnell wieder verschwunden. In einem Pub ist noch keiner von ihnen gesehen worden.«
    »Sind es Männer und Frauen?«
    »Ja. Kinder auch, glaube ich.« Ich hob die Schultern. »Okay, das ist es ja dann gewesen. Danke für die Auskünfte.«
    Die Männer nickten. Ihnen war anzusehen, daß sie noch Fragen hatten. Es traute sich niemand, sie zu stellen. Sie schlichen davon und sahen aus wie geprügelte Hunde.
    Suko stieß die Luft aus. »Das deutet alles auf eine Entführung hin, John.«
    »Durch diese seltsame Sonne?«
    »Fällt dir eine Alternative ein?«
    »Nein«, sagte ich und drehte mich um, weil ich mit Evita sprechen wollte. Sie war aus dem Rover gestiegen und hatte nur zugehört.
    Jetzt fuhr sie mit der flachen Hand ständig über das feuchte Autodach hinweg und wußte nicht so recht, wohin sie schauen sollte.
    »Du hast alles gehört?« fragte ich sie.
    »Ja.«
    »Was sagst du?«
    »Es waren die Engelkinder.«
    »Davon gehen wir aus. Uns interessiert allerdings dieses Licht, diese grelle Sonne…«
    Sie schloß für einen Moment die Augen. »Davon habe ich noch nie gehört. Auch Lilian hat mir nichts davon erzählt.«
    »Aber sie liebte das Licht, wenn sie ein Engelkind gewesen ist.«
    »John!« mischte sich Suko ein. »Du vergißt ihren Freitod. Sie ist kein richtiges Engelkind gewesen. Sonst hätte sie sich nicht umgebracht, verstehst du?«
    »Ja, schon, aber…« Ich wußte nicht, wo mir der Kopf stand und war durcheinander. Es ging auch um Jane Collins und Lady Sarah.
    Sie paßten überhaupt nicht in das Bild hinein. Für mich waren sie noch immer wie zwei Fremdkörper, die wir allerdings akzeptieren mußten und die nun verschwunden waren.
    »Wenn man sie entführt hat«, sagte Suko, »dann können sie doch nur an einem Ort

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