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1044 - Die schwarze Macht

Titel: 1044 - Die schwarze Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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augenblicklich anzuzeigen und Pumpen in Gang zu setzen, die es absaugten, um auf diese Weise zu verhindern, daß die Besatzung der BASIS mit Hilfe von Gas ausgeschaltet wurde.
    Irgend jemand muß die Sensoren entfernt oder isoliert haben, erkannte er. Natürlich. Die Leute vom Sender. Sie wollten den totalen Erfolg mit ihrer Musik, aber sie sind einen Schritt zu weit gegangen.
    Les Zeron beschloß, den Sender von der Stromversorgung abzuklemmen und auch das Notstromaggregat auszuschalten.
    Danach ist der Spuk vorbei. Wenn der Kerl am Positronsounder keinen Saft mehr hat, kehren die Leute an ihre Arbeit zurück.
    Als er sich genügend weit vom Sender und der Menschenmenge, die dort tanzte, entfernt hatte, nahm er mit Hilfe eines Interkoms Verbindung zur Hauptleitzentrale auf.
    „Gebt mir bitte an, wie ich die Stromversorgung zum Sender unterbrechen kann", sagte er.
    Die Hauptleitzentrale gab ihm die angeforderte Information, und er arbeitete sich wieder bis in die Nähe des Senders vor und schnitt diesen von der äußeren Stromversorgung ab.
    Die Sendung wurde für den Bruchteil einer Sekunde unterbrochen und dann fortgesetzt, als sei nichts geschehen. Kaum einer der Zuhörer bemerkte etwas.
    Sie haben ein Notstromaggregat in der Sendestation, erkannte Les Zeron, und er fluchte leise. Jetzt wird es schwierig.
    Er kämpfte sich durch die tanzenden Menschen bis zu einem Antigravschacht vor. Dann aber konnte er sich der Wirkung des Gases nicht mehr länger entziehen. Jetzt half ihm aller guter Wille nichts mehr. Während er im Schacht nach oben schwebte, geriet er in die gleiche euphorische Stimmung, in der sich der Hauptteil der Besatzung befand, und er verlor die Kontrolle über sich. Er bewegte sich im Rhythmus der Musik, klatschte laut in die Hände und summte die Melodie mit.
     
    *
     
    Sandra Bougeaklis betrat die Krankenstation.
    „Ich kann mich nicht lange aufhalten", erklärte sie Herth ten Var. „Wir bewegen uns auf eine Katastrophe zu. Also. Was ist los?"
    Der Ara führte sie in das Krankenzimmer, in dem Waylon Javier lag. Die stellvertretende Kommandantin, die als Exobiologin auch sehr viel von Medizin verstand, erschrak, als sie ihn sah. Seine Wangen waren tief eingefallen, und seine Lider waren fast schwarz.
    Zahllose Drähte hafteten an seinem Körper. Sie verbanden ihn mit einem Lebenserhaltungssystem.
    „Ich habe getan, was in meiner Macht stand", sagte der Mediziner. „Jetzt bin ich am Ende. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll."
    „Steht es so schlimm mit ihm?"
    „Er liegt im Sterben."
    Der Ara ging zu einem Diagnosecomputer und schaltete ihn ein. Auf einem der Monitorschirme entstand ein seltsames Bild. Zahllose rötliche Körperchen bildeten ein scheinbar ungeordnetes Durcheinander. Zwischen ihnen bewegten sich schwarze Punkte.
    „Sein Blut", erläuterte Herth ten Var. „Ich konnte bis jetzt nicht klären, was die schwarzen Punkte sind. Es ist, als ob sich Körperchen in ihm befänden, die nicht zu diesem Kontinuum gehören, die fraglos aber einen erheblichen Einfluß auf ihn ausüben."
    „Nicht aus diesem Kontinuum?" Sie schüttelte verwundert den Kopf. „Wie sollte das möglich sein?"
    „Ich weiß es nicht. Ich bin am Ende meiner Kunst", gestand der Ara. Er setzte sich auf einen Stuhl. Seine Finger trommelten im Rhythmus der Musik, die aus einem Lautsprecher erklang, auf seinen Oberschenkel. „Es gibt nichts, womit ich diese dunklen Körper vertreiben könnte. Ich habe noch nicht einmal herausgefunden, woher sie kommen."
    Eine steile Falte bildete sich auf seiner Stirn.
    „Kannst du nicht mal dafür sorgen, daß diese Musik ausgeschaltet wird?" fragte er. „Sie stört mich."
    Er sprang plötzlich auf und eilte zur Tür. Dort blieb er stehen und sah sich suchend um.
    „Was ist los?" fragte sie.
    Er strich sich unsicher über den kahlen Schädel.
    „Ich glaube, ich drehe langsam durch", erwiderte er. „Ich hätte schwören können, daß ich eben einen schwarzen Handschuh gesehen habe, der aus dem Entlüfter da oben gefallen ist. Aber ich muß mich geirrt haben, denn er müßte ja hier auf dem Boden liegen."
    „Da ist nichts", stellte sie fest und musterte den Arzt. „Stimmt etwas nicht mit dir?"
    „Ich bin völlig in Ordnung", antwortete er mit schriller Stimme. „Um mich brauchst du dich nicht zu kümmern."
    Er öffnete die Tür und blickte auf den dahinter liegenden Gang hinaus, aber auch hier lag der Handschuh, den er gesehen zu haben meinte, nicht.
    „Es tut mir leid.

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