Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1044 - Die schwarze Macht

Titel: 1044 - Die schwarze Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nach oben. Auf dem Handballen befand sich ein kaum sichtbarer roter Punkt.
    „Das ist eine Verletzung", stellte er fest. „Es ist aber fraglich, ob sie beim Einstich einer Nadel entstanden ist. Dafür ist sie wahrscheinlich zu klein."
    Er blickte Sandra Bougeaklis ernst an.
    „Wenn wir davon ausgehen, daß es irgend jemanden an Bord gibt, der Waylon und die anderen vergiftet hat, dann befindest du dich in Gefahr", sagte er warnend. „Von jetzt an solltest du nicht mehr allein bleiben. Einige entsprechend geschulte Männer müssen dich auf Schritt und Tritt begleiten und abschirmen."
    „Du hast recht", erwiderte sie. „Ich bin dir dankbar, daß du mich auf diese Gefahr aufmerksam gemacht hast."
    Sie ließ sich von dem Mediziner zu den anderen Kranken führen. Zunächst hielt sie die Warnung des Aras für übertrieben, als sie jedoch sah, in welchem Zustand sich die Mitarbeiter des Senders befanden, erkannte sie, daß Herth ten Var in jeder Hinsicht recht gehabt hatte.
    Bisher hatte sie sich nicht direkt bedroht gefühlt, und nach dem Verstummen der Musik war sie davon überzeugt gewesen, daß sie die BASIS nun wieder fest im Griff hatte.
    Nun aber wurde ihr klar, daß sie sich gar nicht gut genug abschirmen konnte.
    Furcht kam in ihr auf.
    Sie war sich stets ihrer außerordentlichen Verantwortung für das Raumschiff und seine Besatzung bewußt gewesen. Jetzt erkannte sie, daß sie noch nicht alles getan hatte, um dieser Verantwortung gerecht zu werden. Die Decke der Führungspersönlichkeiten war zu dünn. Wenn sie nach Waylon Javier auch noch ausfiel, würde eine Gruppe von Beibootkommandanten den Befehl über die BASIS übernehmen, dann aber verringerte sich automatisch die Einsatzqualität des Raumschiffs, da diese Kommandanten nicht gleichzeitig die BASIS und die Beiboote leiten konnten.
    Sie ging zu einem Videokom und nahm Verbindung mit der Zentrale auf. Les Zeron meldete sich. Sie schilderte ihm das Problem und forderte vier Männer zu ihrem persönlichen Schutz an.
    „Die Hauptpositronik gibt dir an, wer dafür geeignet ist", schloß sie. „Laß sie augenblicklich ausrufen. Sie sollen in die Hauptleitzentrale kommen."
    Danach schaltete sie ab und verabschiedete sich von Herth ten Var, der zusammen mit Medorobotern und einigen Helfern einen weiteren Blutaustausch für Waylon Javier vorbereitete.
    „Ich möchte sofort informiert werden, wenn sich irgend etwas ändert", sagte sie.
    Kaum war die Tür der Krankenstation hinter ihr zugefallen, als sie Furcht in sich aufkommen fühlte.
    Sie fragte sich, wie es möglich war, daß nicht nur Waylon Javier, sondern auch die fünf Mitarbeiter des Bordsenders ausgeschaltet worden Waren, ohne daß einer von ihnen den Angreifer abwehren konnte. War der unbekannte Gegner so schnell und überraschend über sie hergefallen, daß sie keine Chance mehr hatten?
    Das ist eigentlich nur denkbar, wenn sie ihn gut gekannt haben, dachte sie. Ist es also jemand, den alle für harmlos halten?
    Sie blieb unwillkürlich stehen.
    Olli-Bolli, schoß es ihr durch den Kopf. Von ihm würde man so etwas nie erwarten. Wenn er nun Seth-Apophis-Agent geworden wäre?
    Sie schüttelte den Kopf.
    Unsinn! Olivier ist ein sechsjähriges Kind, das gar nicht in der Lage wäre, so etwas zu tun.
    Ich hätte nicht allein bleiben dürfen. Zumindest hätte ich bei Herth ten Var warten müssen, bis meine Leibwächter da sind, fuhr es ihr durch den Kopf, wobei es ihr komisch vorkam, daß sie einen persönlichen Schutz benötigte. War sie denn so wichtig?
    Du bist Kommandant und für Schiff und Besatzung verantwortlich, dachte sie. Dir darf nichts passieren.
    Sie drehte sich um, weil sie meinte, eine Bewegung hinter sich wahrgenommen zu haben.
    Außer ihr hielt sich niemand auf dem Gang auf.
    Sie seufzte und fuhr sich mit der Hand über die Stirn, die plötzlich mit kleinen Schweißperlen überdeckt war.
    Sie wurde nervös, weil sie nicht wußte, wie sie der Gefahr durch einen unbekannten Feind mit Krankheitskeimen infiziert zu werden, begegnen sollte.
    Schließlich kann ich nicht jeden einzelnen bewachen lassen. Und ich kann auch keinen Seuchenalarm geben, weil das zu chaotischen Verhältnissen an Bord führen würde.
    Ein schwarzer Schatten flog von der Seite her auf sie zu. Sie sah ihn aus den Augenwinkeln zuckte unwillkürlich zurück und wollte ausweichen. Doch sie war zu langsam. Sie fühlte noch, daß ihr etwas in den Nacken klatschte. Dann spürte sie den Einstich einer Nadel. Ihr wurde

Weitere Kostenlose Bücher