1044 - Die schwarze Macht
denen ich mit den Menschen lebe, irgend etwas gegen diese unternommen habe, was ihnen schaden könnte."
„Irgend jemand hat Waylon vergiftet", erklärte sie erregt.
„Ich war es nicht", antwortete er ruhig. „Das weißt du genau, schließlich hast du mich ja die ganze Zeit über beobachten lassen."
„Das ist richtig", bemerkte Les Zeron betont ruhig. „Wir sind davon überzeugt, daß wir die feindliche Macht bald identifizieren können, die in die BASIS eingedrungen ist. Sandra möchte dich nicht anklagen, sondern dich um Hilfe bei unserem Kampf gegen diesen bisher unbekannten Gegner bitten."
Er blickte die Kosmopsychologin an, und jetzt fing diese sich. Sie erkannte, daß sie einen Fehler gemacht hatte, als sie den Haluter beschuldigt hatte, den Kommandanten vergiftet zu haben. Icho Tolot hatte es ihr ruhig und mit unwiderlegbaren Worten zu verstehen gegeben. Sie drehte sich um und ging zu ihrem Sessel, setzte sich jedoch nicht.
„Bist du sicher, daß die beiden anderen Haluter, die bei dir sind, nichts gegen uns unternommen haben?" fragte sie.
„Hast du sie nicht beobachten lassen?"
„Sollte ich?"
„Das weiß ich nicht. Ich kenne Solto Danc und Kada Jocain erst seit kurzer Zeit, aber ich glaube, daß man ihnen vertrauen kann. Kein Haluter würde heute etwas tun, was den Terranern schadet."
„Also gut", sagte sie. „Ich war erregt und ungerecht. Entschuldige, bitte.
Selbstverständlich bist du ein Freund der Menschen. Was kann ich für dich tun?"
„Mitzel hat mein Schiff inspiziert, aber er hat mir nicht gesagt, wann wir mit den Reparaturarbeiten beginnen können."
Die Kommandantin blickte den Arkoniden an.
„Warum Zeit verlieren, Sandra? Von mir aus kann es sofort losgehen", erklärte Mitzel.
„Wir werden jedoch einige Tage benötigen, bis wir alle Schäden behoben haben."
„Dann warte nicht länger." Sie setzte sich und fügte, einem plötzlichen Gedanken folgend, so laut hinzu, daß Icho Tolot sie hören konnte: „Wenn sich Waylons Zustand nicht bald entscheidend verbessert, werden wir Verbindung mit der Erde aufnehmen und von dort ärztliche Unterstützung anfordern."
Sie lächelte versteckt, als Icho Tolot die Hauptleitzentrale verließ, denn sie glaubte gesehen zu haben, daß ihre Worte ihn erschreckt hatten. Er konnte sich nicht leisten, daß die BASIS Informationen von der Erde erhielt, denn er mußte befürchten, daß sein Kampf um die BASIS dann augenblicklich zu Ende war. Er ahnte ja nicht, daß sie über ihn und seine tatsächliche Mission Bescheid wußte.
*
Sandra Bougeaklis hatte sich nicht geirrt.
Icho Tolot war tatsächlich durch ihre Worte aufgeschreckt worden, jedoch vor allem deshalb, weil er erfaßt hatte, daß sich Waylon Javier, der Kommandant, in Lebensgefahr befand.
Er konnte sich nicht erklären, wieso er vergiftet worden war, hielt es aber für möglich, daß auch dafür entweder der Handschuh oder Bruke Tosen verantwortlich war.
Die Sorge um den Kommandanten rüttelte ihn auf und weckte seinen Widerstand gegen den Einfluß der Superintelligenz. Er wollte nicht schuld am Tode eines Menschen sein.
Bevor seine Auflehnung gegen Seth-Apophis jedoch zu einem offenen Kampf werden konnte, geriet er in die Nähe einiger Männer und Frauen, die hinter ihm in einen abwärts gepolten Antigravschacht stiegen. Er hörte sie miteinander reden.
„Schade, daß wir diese Musik nicht mehr hören können", sagte einer von ihnen. „Bruke Tosen muß ein toller Mann sein."
„Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so mit dem Positronsounder umgehen kann wie Bruke Tosen", entgegnete eine der Frauen.
„Wenn er etwas vorsichtiger gewesen wäre, hätten sie ihn nicht verhaftet."
„Mir hat mal jemand gesagt, daß es in Trakt sieben, wo Tosen jetzt sitzt, auch Musikinstrumente gibt."
„Bestimmt nicht."
Die Männer und Frauen lachten. Sie verließen den Schacht.
Also ist es Tosen doch gelungen, aus dem Schiff zu entwischen, dachte der Haluter. Er war für die Musik und für den Zusammenbruch der Disziplin verantwortlich, und wahrscheinlich hat er auch den Kommandanten vergiftet. Sie haben ihn, und er weiß alles.
Icho Tolot fühlte Unruhe in sich aufkommen.
Bruke Tosen war gefährlich für ihn und seine Pläne. Er konnte verraten, daß es seine Absicht war, die BASIS an sich zu bringen. Dann waren alle Anstrengungen vergeblich gewesen.
Ich muß ihn da herausholen! Der Haluter glitt aus dem Schacht und eilte zu dem Hangar, in dem der halutische Raumer
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