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1046 - Der Hexenturm

1046 - Der Hexenturm

Titel: 1046 - Der Hexenturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Luft an zu tanzen. Sie wurde regelrecht durchgeschüttelt. Federn flogen weg. Das Blei hieb Fetzen und Stücke aus dem Körper. Der Kopf wurde durch die Kugeln zerschmettert, und die Reste fielen zu Boden, als hätte man sie weggeworfen.
    Einmal in Fahrt, sprang Palu über den liegenden Dorian hinweg, um noch eine Garbe aus noch kürzerer Distanz in den Vogelkörper zu jagen, als wollte er das verfluchte Tier damit auf den Boden festnageln. Dann sprang er sogar mit beiden Füßen auf den Schädel. Wir alle hörten, wie er zusammenknackte.
    »Kaputt!« brüllte Palu. »Sie ist kaputt! Endlich ist sie kaputt, verdammt noch mal!« Wild drehte er sich im Kreis, wobei die Waffe mitschwang, und ebenso wild schaute er uns an.
    Bill Conolly ging zu ihm. »Okay, laß es, Palu. Wir haben es geschafft! Du brauchst auf keinen Menschen mehr zu schießen und auch nicht auf eine Eule.«
    Palu lachte kratzend. Es klang alles andere als echt. Er keuchte und schüttelte den Kopf. Dann übergab er Bill die Uzi, und der Reporter legte sie zurück in den Wagen.
    Ich sicherte die Umgebung ab und hielt Ausschau nach weiteren Kreaturen. Es waren keine mehr zu sehen. Sollten sich noch welche in der Umgebung aufhalten, dann hatten sie im Dunst der Wälder ihr ideales Versteck gefunden. Die bewachsenen Hügel glichen tatsächlich einem Meer, dessen Wellen sich nicht mehr bewegten.
    Bill und Palu knieten sich neben den jungen Mann. Sie drehten ihn auf die Seite. Mein Freund holte ein sauberes Taschentuch hervor und preßte es gegen eine stark blutende Wunde am Hals des jungen Mannes. Als ich ebenfalls hinschaute, nahm er das Tuch für einen Moment zur Seite, damit auch ich die Wunde sehen konnte, die verdammt tief war. Dieser Schnabelhieb hatte eine regelrechte Furche in die Haut gezogen, als wäre ein Vampir mit einem seiner Zähne beim Biß abgeglitten.
    Dorian setzte sich auf, und die beiden anderen halfen ihm dabei. Er blieb sitzen, hielt das Taschentuch selbst fest und wimmerte leise vor sich hin.
    Palu stand neben ihm. Er redete heftig auf ihn ein. Was er sagte, verstanden wir nicht. Wir bekamen nur mit, daß die Panik aus den Augen des Jüngeren nicht verschwand. Dieser letzte Angriff hatte ihn hart geschockt.
    Bill zog ein bedenkliches Gesicht, als er mich anschaute. »Das ist knapp gewesen, John, aber wir wissen jetzt, daß die verfluchten Zombie-Eulen lauern und auch alles unter Kontrolle haben.«
    Ich deutete auf den Wald. »Gibt es einen besseren Schutz für sie als den Nebel?«
    »Eben. Und er wird noch besser, wenn es dunkel wird.«
    »Dann sollten wir den Turm erreicht haben.«
    »Mit Marek?«
    »Aber sicher.«
    Dorian stand wieder auf den Beinen. Sein Freund Palu hatte ihm beim Aufstehen geholfen. Der junge Mann schwankte. Und er zitterte leicht. Er stierte vor sich hin. Er fror, und seine Lippen bewegten sich. Wir waren dem Ort ein Stück näher gekommen, trotzdem stiegen wir wieder in den Wagen.
    Ich wandte mich an Palu. »Du weißt, wo Dorian wohnt. Wir setzen ihn dort ab.«
    »Gut.« Er verengte die Augen. »Wenn sein Vater hört, was mit ihm geschehen ist, wird er froh sein, denn er hatte das Glück nicht.«
    »Kannst du das genauer erklären?«
    »Ihm fehlen die Augen. Die Eulen sind über ihn hergefallen und haben zugehackt.«
    Ich schluckte, und Bill konnte einen Fluch nicht unterdrücken. Er fragte dann: »Wie viele Menschen aus Bilic sind denn von den Eulen überfallen worden?«
    Eine genau Zahl bekamen wir nicht genannt. »Einige. Und zwar diejenigen, die den Eulen im Weg standen, als sie kamen, um die Kinder zu rauben. Dorian hat noch einen jüngeren Bruder. Ein Kleinkind. Es war eine Geburt, mit der kaum jemand gerechnet hat. Er ist völlig verzweifelt gewesen, ebenso wie die Eltern. Zugleich aber hat er die Eulen wahnsinnig gehaßt, wie wir alle wohl.«
    »Gut. Dazu später. Sag mir, wie ich fahren muß.«
    »Erst einmal in den Ort hinein.«
    Ich startete und schaute nach vorn. Mit den Wischerblättern säuberte ich die Scheibe von den Spritzern, dann fiel mein Blick auf die Ansammlung der grauen Häuser. Wenn man so wollte, war Bilic ein Ort ohne Farbe.
    Das lag nicht allein am Wetter, denn die Häuser waren aus grauem Gestein errichtet worden, und das vor vielen Jahren. Klein, geduckt.
    Manche von Gärten umtoben. Schiefe Zäune, steinerne Toilettenhäuschen an den Rückseiten oder einfach nur auf dem Grundstück stehend.
    Neben manchen Häusern bauten sieh Kohlehalden auf. Aus den Kaminen quoll der Rauch und

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