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1049 - Geheimagent für Kran

Titel: 1049 - Geheimagent für Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegeben, und sei es auch nur ein einziges Wort. Als Pantschu mir berichtete, was er von dir gehört hatte, nahm ich an, daß Rammbock sich an dem Überfall nicht beteiligen werde. Was war zu tun? In dieser Nacht ließ sich unser Ziel nicht erreichen. Es mußte dafür gesorgt werden, daß du bei der Bruderschaft bliebst. Deshalb gab ich der Garde den Befehl, zu früh anzugreifen und zuerst auf dich zu schießen. Ich rechnete damit, daß die Angreifer versuchen würden, dich in Sicherheit zu bringen. Wie du siehst, ist die Rechnung aufgegangen." Sie blinzelte ihn spöttisch an.
    „Verzeih", sagte Atlan. „Ich habe dein strategisches Genie unterschätzt." Ein sarkastischer Unterton schwang in seiner Stimme. „Beim nächsten Mal weiß ich es aber zu schätzen, wenn du mich im voraus darauf aufmerksam machst, daß ich eine volle Schockladung abbekommen soll."
    „Wenn sich die Gelegenheit ergibt, gewiß", antwortete die Kranin gelassen. Die sanfte Rüge schien sie nicht zu beeindrucken. „Aber das war nicht alles. Zur Sicherheit schickte ich den Ai los, damit er rechtzeitig in Erfahrung brachte, wohin man dich schaffen würde."
    „Du hast..."
    „Eines der Fahrzeuge der Bruderschaft", fiel sie ihm ins Wort, „stand abseits geparkt, während du und ein Begleiter gegen den Palast vorgingen - wahrscheinlich als Rückendeckung. Es hatte nur zwei Insassen. Chaktar machte sich an sie heran. Du kennst seine Fähigkeiten. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als ihm rückhaltlos zu offenbaren, wo sich das Versteck befand und wie man am einfachsten hineingelangte."
    „Das war riskant!" entfuhr es dem Arkoniden.
    „Dreiundachtzig Prozent Wahrscheinlichkeit für Erfolg", antwortete Syskal nüchtern. „Per Simulation ermittelt. In solchen Dingen verlasse ich mich nicht aufs Gefühl. Die beiden Bruderschaftler erinnern sich an nichts. Chaktar hat ihnen einen posthypnotischen Pfropfen aufgesetzt."
    Atlan antwortete nicht sofort. Ein feines Lächeln huschte über das von einer künstlichen Narbe verunstaltete Gesicht. Schließlich sagte er: „Bevor ich Kran verlasse, will ich mich bei den Herzögen dafür verwenden, daß man dir ein Denkmal errichtet. Syskal."
    Die alte Kranin gab ein seufzendes Geräusch von sich.
    „Ganz so unverdient wäre es nicht", erklärte sie.
    „Wir haben von dieser Stelle aus alles mit Bedacht eingefädelt", meldete Carnuum sich zu Wort. „Aber wir rechneten nicht damit, daß du so bald hier erscheinen würdest. Willst du uns deine Pläne verraten?"
    Das Lächeln blieb auf der Miene des Arkoniden haften. Er verstand den Herzog gut. Wir hier haben alles richtig gemacht - jetzt kommst du und wirfst alles wieder um.
    „Ich habe mich für eine neue Rolle entschieden", sagte er. „Laß dir erklären ..."
    Er sprach zwanzig Minuten lang. Als er geendet hatte, erkundigte sich Carnuum: „Du glaubst, damit kommst du durch?"
    „Ich habe zwar, ungleich meinem illustren Vorbild Syskal, keine Simulation gefahren.
    Aber ich bin sicher, daß die Aussicht auf Erfolg mehr als fünfzig Prozent beträgt."
     
    *
     
    Der Extrakanal des Transmitters konnte von jedem beliebigen Sender innerhalb der Reichweite des Geräts angesprochen werden. Die Programmierung des Empfangsmechanismus erfolgte im Augenblick der Benutzung durch den Sender und wurde nach Beendigung des Transportvorgangs automatisch gelöscht. Dagegen war der Standardkanal des Geräts auf eine feste Verbindung mit einem bestimmten Zweittransmitter gepolt.
    Atlan materialisierte, vom Tärtras kommend, in der kleinen Kammer hinter dem Schlafraum seiner schäbigen Wohnung. Er inspizierte den Steuermechanismus und stellte anhand der Speicherdaten fest, daß die Strecke vor mehr als dreißig Stunden zum letzten Mal benützt worden war - von ihm selbst, als er in der vergangenen Nacht aus dem Palast der Herzöge zurückkehrte.
    Er durchsuchte die beiden vorderen Räume und fand Spuren, daß jemand während seiner Abwesenheit hier gewesen war. Er entdeckte aber auch den Plan, den Chaktar auf der Theke neben den Küchengeräten deponiert hatte. Von wem stammten die Spuren?
    Hatte der Ai sie hinterlassen, oder war sonst noch jemand in der Wohnung gewesen?
    Er studierte den Plan. Seine neue Luxusunterkunft, eine kleinere Pyramide inmitten eines ausgedehnten Parks, lag im Stadtteil Merdaris, 1700km entfernt. Sie besaß ein Erdgeschoß und zwei Stockwerke. Die Anordnung der Zimmer war übersichtlich. Er hatte keine Mühe, sich die Einzelheiten des Gebäudes

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