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104b - Die Braut der Bestie

104b - Die Braut der Bestie

Titel: 104b - Die Braut der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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seine Haut. Seine Gedanken an den Kokuo verschwommen. Sein Wille schmolz dahin. Ein dumpfes Röhren drang aus seiner Brust. In seinen Augen war ein unheilvolles Glühen, als er sich über die keuchende Frau beugte. Er spürte, wie seine Eckzähne zu wachsen begannen.
    Die Hände der Frau hielten plötzlich inne. Sie hatte gespürt, daß sie nicht mehr über Haut, sondern über etwas streichelte, das hart und schartig war wie ein Schuppenpanzer. Sie riß die Augen auf, und im selben Augenblick, als sie die rote, schuppige Bestie über sich sah und einen gellenden Schrei ausstieß, bohrten sich lange Zähne gierig in ihr Fleisch …

    Der Cro Magnon starrte Joey Catania böse an. Er war jetzt sicher, daß er einen Gangster vor sich hatte. Er nickte zu Catanias Pistole hinunter.
    „Mit dem Ding werden Sie den Schwarzen Samurai nicht erschrecken können, Catania", murmelte er.
    „Warten wir's ab, Großer", knurrte der Gangster.
    Hinter ihm war eine Bewegung.
    Unga sah durch die geöffnete Tür, wie der Chefsteward Kono Tamura ein paar Sachen heranschleppte, die er an die Männer verteilte. Es waren Messer aus der Küche, Besenstiele und ein paar andere Dinge, die man als Schlagwaffe benutzen konnte. Tamura selbst hielt einen kleinen Feuerlöscher in den Händen.
    Die Männer nickten sich zu. Sie drängten durch die Tür. Catania packte Unga am Arm und wollte ihn zur Seite zerren, doch er schaffte es nicht, den Riesen auch nur einen Zoll von der Stelle zu bewegen.
    „Soll ich dir die Pistole über den Schädel ziehen?" zischte der Gangster.
    „Versuch es", gab Unga knurrend zurück, „und der Schwarze Samurai wird dir mit seinem Schwert einen Scheitel ziehen."
    Unga hätte das drohende Unheil gern verhindert. Er erkannte jedoch, daß es nicht möglich sein würde. Die Männer dachten, daß sie irgendeinen Wahnsinnigen vor sich hatten. Ein Wesen mit den gleichen Schwächen wie sie selbst. Unga hätte ihnen erzählen können, daß Tomotada, der Schwarze Samurai, ein furchterregender Dämon war, der über die Kräfte der Schwarzen Magie verfügte, denen sie nichts entgegenzusetzen hatten.
    Kono Tamura drängte sich an Catania vorbei.
    Tomotada wurde plötzlich aufmerksam und hob den Kopf mit der fürchterlichen Maske. Die roten Augen schienen zu leuchten. Noch hielt er die Arme vor der Brust verschränkt, doch Unga hatte schon mehr als einmal erlebt, mit welcher Geschmeidigkeit der Schwarze Samurai sein Schwert aus der Scheide ziehen konnte.
    Der Gedanke daran, daß Tomotada mit seinem Tomokirimaru ein Gemetzel unter den männlichen Passagieren anrichten könnte, ließ ihn handeln. Er stieß Joey Catania gegen den hinter ihm stehenden Vietnam-Veteranen Jack Finch. Terence Cobb stieß einen Schrei aus und hob die rechte Hand, in der er ein Messer hielt.
    Unga sah aus den Augenwinkeln, wie Tomotada reagierte. Innerhalb von Sekundenbruchteilen fauchte die gekrümmte Klinge des Tomokirimaru durch die Luft.
    Ein weißer, zischender Strahl schoß auf den Schwarzen Samurai zu.
    Unga hielt den Atem an.
    Kono Tamura hatte den Feuerlöscher betätigt. Der dichte weiße Schaum prallte gegen den Schwarzen Samurai und hüllte die schrecklich bemalte Eisenmaske innerhalb von Sekunden ein.
    Für einen Moment schien Tomotada verwirrt. Joey Catania schrie und stürmte auf ihn los.
    Instinktiv hob der Schwarze Samurai sein Schwert an und ließ es durch die Luft fauchen. Catania konnte von Glück sagen, daß er stolperte und die bläulich schimmernde Klinge über ihn hinwegzischte. Vom Boden aus warf Catania sich vor und prallte gegen die Beine des Samurais, der ins Wanken geriet.
    Jetzt bewegten sich auch die anderen Männer.
    Unga wußte, daß er nicht untätig zusehen durfte. Noch immer zischte der weiße Schaum auf Tomotada zu. Der Samurai wich zurück. Konnte er nichts mehr sehen? Unga war sich nicht sicher. Zusammen mit Terence Cobb sprang er auf Tomotada zu. Cobb wollte mit dem Messer zustechen. Im letzten Augenblick wich er zurück und entging der scharfen Klinge des Schwertes. Mit einem Schrei warf er sich wieder vor und stach zu. Er brüllte triumphierend, als das Messer durch den schwarzen Umhang drang. Doch dann ging ein Ruck durch seinen Arm. Er hatte das Gefühl, als wäre die Klinge gegen eine Wand aus Eisen geprallt.
    Unga sah die Bewegung des Samurais. Er packte Cobb und zerrte ihn zur Seite.
    Das Tomokirimaru zuckte herunter.
    „Vorsicht, Tamura!" brüllte Unga.
    Der Chefsteward war Cobb gefolgt. Er hielt den kleinen

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