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104b - Die Braut der Bestie

104b - Die Braut der Bestie

Titel: 104b - Die Braut der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Beispiel, daß nichts mehr von den Triebwerken zu hören ist", erwiderte Unga gelassen.
    Cobb starrte ihn ungläubig an. Dann ruckte sein Kopf zu den anderen herum, die ebenfalls erst jetzt zu bemerken schienen, daß der Jumbo-Jet ohne jegliche Erschütterung in der Luft lag, als stünde er irgendwo auf der Erde.
    „Was - bedeutet das?" flüsterte Joey Catania.
    „Ihr habt die bläulichen Flammen rund um das Flugzeug gesehen", sagte Unga. „Unsere Maschine befindet sich in einer magischen Sphäre."
    „Dann - sind wir ein Geisterflugzeug, das niemand wahrnehmen kann?" Okamoto hatte sich aufgerichtet. Seine Augen waren weit geöffnet. „Jetzt verstehe ich auch…“
    „Was verstehen Sie?" fragte Terence Cobb.
    „Als ich aus dem Cockpit stürzte - da fiel mein Blick für Sekunden auf die Armaturen. Ich sah, wie die Anzeigen verrückt spielten. Und dann gingen alle Zeiger auf Null zurück…“
    Es wurde totenstill. Niemand sagte mehr etwas.
    Unga blickte die Männer der Reihe nach an. Sie wußten nicht, was sie von all dem Schrecklichen halten sollten. Sie waren nicht wie Unga täglich mit den Mächten der Hölle konfrontiert.
    Doch auch Unga wußte nicht, was der Schwarze Samurai mit der Entführung des Jumbo-Jets bezweckte. Er ahnte nur, daß es irgendeine Bewandtnis damit haben mußte, daß er die Frauen von den Männern getrennt hatte.
    Den Frauen hatte er bisher nichts angetan. Lag es daran, daß sie sich ihm nicht zur Wehr setzten? Oder hatte Tomotada irgendwelche Pläne mit ihnen, von denen Unga noch nichts ahnte.

    Das Blut rauschte in Yoshitsunes Ohren.
    Er hatte seine Gier gestillt. Und im selben Augenblick, als er sich aufrichtete, begriff er, was er getan hatte. Er brauchte nicht an sich hinabzusehen, um zu wissen, daß er sich wieder in die rote, schuppige Bestie verwandelt hatte. Er hob die Hände an. Der Anblick der gekrümmten Klauen mit den langen, spitzen Nägeln entsetzte ihn.
    Der Kokuo hatte ihn besiegt. Yoshitsune hatte seine eigenen Kräfte überschätzt.
    Auf einmal wußte er, daß er von Anfang an keine Chance gehabt hatte, dem Meister zu entgehen. Der Kokuo hatte ihm die Gier eingepflanzt, und er brauchte nicht einmal etwas dazu zu tun, Yoshitsune auf seine Opfer zu hetzen.
    Das Tierfleisch hatte seine Gier nicht zügeln können. Im Gegenteil. Es hatte sie noch verstärkt.
    Yoshitsune mochte nicht hinabblicken auf sein Opfer. Eine tiefe Scham war in ihm. Er wandte sich ab und griff nach den Kleidern, die die Frau für ihn genäht hatte. Er wollte hineinschlüpfen, doch rasch merkte er, daß sie nicht paßten. Er hatte ja keine menschliche Form mehr, sondern war wieder diese unförmige Bestie mit dem roten Schuppenpanzer. Mit den Klauen tastete er über sein Gesicht. Er spürte die dicken Wülste über seinen Augen.
    Plötzlich stutzte er.
    Er hatte leise Geräusche vernommen. Ein eigenartiges Knistern, das ihm Schauer durch den schuppigen Körper jagte.
    Feuer, dachte er.
    Er warf sich herum und kroch in den Schneetunnel hinein, der nach draußen führte.
    Sein Schuppenpanzer rieb an der zu Eis gefrorenen Schneedecke des Tunnels. Dann blieb er plötzlich stecken.
    Rauch drang in seine Nase und versetzte ihn in Panik. Plötzlich wußte er, daß die Fellmenschen ihn durchschaut hatten. Sie mußten wissen, daß er ihr Feind war, und instinktiv hatten sie erfaßt, daß Feuer die einzige Waffe war, mit der sie ihn besiegen konnten.
    Yoshitsune sog die Luft tief in seine Lungen. Mit gewaltiger Anstrengung bäumte er sich auf. Ein röhrender Schrei drang über seine wulstigen Lippen, über die lange, spitze Eckzähne hinausragten. Die Eisdecke über ihm barst. Wie von einer Riesenfaust geschleudert, flogen Eisbrocken nach allen Seiten.
    Yoshitsune hörte gellende Schreie. Dann sah er den rötlichen Schein von Flammen rings um sich herum. Panik ergriff ihn. Er drehte sich um die Achse, dann rannte er in die einzige Richtung, die ihm offen blieb. Rechts und links von ihm schlugen Flammen hoch und leckten nach ihm. Manchmal sah er für kurze Augenblicke die entsetzten Gesichter der Fellmenschen. Wußten sie, was er der Frau angetan hatte, die ihm die Kleidung in die Schneehütte gebracht hatte?
    Dann dachte Yoshitsune wieder an seine Gestalt. Er war eine schreckliche Bestie, und obwohl er weit von der Heimat entfernt war, mußte man auch hier wissen, daß er eine Ausgeburt der Finsternis war.
    Er rannte auf die Holzhütte zu. Die Tür stand offen. Yoshitsune bemerkte in seiner Panik nicht, daß er

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