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104b - Die Braut der Bestie

104b - Die Braut der Bestie

Titel: 104b - Die Braut der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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der Insel. Sie sahen alle verschieden aus, doch sie taten sich gegenseitig nichts. Und niemand machte dem anderen eine Beute streitig.
    Bald kam das nächste Schiff, und es gab wieder mehr Bestien.
    Die Jahre vergingen.
    Yoshitsune wurde immer mehr von den Greueln gequält, die er beging. Aber am schlimmsten war der Gedanke an seinen Sohn, der im Palast eines Daymios aufwuchs. Vielleicht hätte Yoshitsune sich damit abgefunden, denn es war ein Leben, wie er selbst es seinem Sohn niemals hätte bieten können.
    Doch Yoshitsune war davon überzeugt, daß der Kokuo nur ein bestimmtes Ziel verfolgte. Eines Tages würde er seinen Sohn zu sich holen und zu einem schrecklicheren Dämon machen, als er selbst einer war.
    Yoshitsune begann, Pläne zu wälzen, wie er das verhindern konnte. Erst einmal benötigte er ein Schiff, um die Insel zu verlassen. Um eine Mannschaft brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Die in Bestien verwandelten Wakos erkannten ihn als den Herrscher der Insel an. Sie würden ihm bedenkenlos folgen, wenn er ihnen befahl, mit ihm auf einem Schiff fortzusegeln.
    Achtzehn Jahre vergingen, bis Yoshitsune sich endlich überwand und Seinen Plan in die Tat umsetzte. Eine große Dschunke war in die kleine Bucht eingelaufen. Die Bestien waren schon verrückt vor Gier, weil sie lange keine Nahrung mehr hatten in sich aufnehmen können, Sie töteten die meisten Wakos, dann gingen sie an Bord und segelten davon.
    Sie brauchten Monate, bis sie das Land erreichten, in dem der Daymio Hatakeyama Yoshimune herrschte.
    Ein Opfer verriet Yoshitsune, daß sich das Findelkind, das vor achtzehn Jahren im Garten des Daymios gefunden wurde, nicht mehr im Palast befand. Tomotada, so hieß der Jüngling, war vor einem Jahr aus dem Palast geflohen, nachdem er die Güte seines Ziehvaters mit dem Diebstahl des Familienschwertes Tomokirimaru und des Schlachtrosses Dojikage vergolten hatte.
    Yoshitsune tötete das Opfer, denn er wollte verhindern, daß der Kokuo von Tokoyo durch einen Zufall davon vernahm, daß Yoshitsune auf der Suche nach seinem Sohn war.
    Yoshitsune lenkte die Dschunke nach Tokoyo.
    Er stürmte die Burg des Kokuo mit seinen fürchterlichen Wakos, doch ein unerschrockener Samurai mit einer rot bemalten Eisenmaske stellte sich ihnen entgegen. Sein bläulich schimmerndes Schwert tötete einen Wako nach dem anderen, und vielleicht hätte der Samurai auch Yoshitsune getötet, wenn nicht plötzlich O-Yuki aufgetaucht wäre und den Samurai davon abgehalten hätte, der rotschuppigen Bestie den Schädel zu spalten.
    Da hatte Yoshitsune gewußt, daß er seinen Sohn vor sich hatte.
    Er hatte zu ihm sprechen, hatte seinen Sohn in die Arme schließen wollen.
    Doch dann war auf einmal der Kokuo neben dem Samurai in der schwarzen Rüstung gewesen, hatte die Hand nach ihm ausgestreckt und seinen Zorn hinausgeschrien.
    Yoshitsune hatte seine ganze Kraft auf seinen Sohn konzentriert. Er hatte sich auf ihn geworfen, doch bevor er ihn erreicht hatte, war er von einer eiseskalten Wand umschlossen gewesen. Dann hatte er seinen Körper nicht mehr gespürt.
    Er war allein gewesen mit seinen quälenden Gedanken, die ihn niemals in all den Jahren hatten zur Ruhe kommen lassen.
    Das Gesicht O-Yukis und die rote Fratze auf der Eisenmaske des Samurais, den er für seinen Sohn hielt, waren immer bei ihm gewesen. Er hatte gespürt, daß sie beide die einzigen waren, die ihn je von seiner Qual würden erlösen können…
    Yoshitsune hockte im Schnee und stierte vor sich hin. Er lauschte auf das Innere seines schuppigen Körpers, in dem sich die ersten Schmerzen der sich steigernden Gier bemerkbar machten.
    Plötzlich hob er den Kopf.
    Ein eigenartiges Knistern war in der Luft.
    Er sah einen bläulichen Schimmer wie von kleinen Flammen, die einen großen Gegenstand umhüllten.
    Angst wollte von ihm Besitz ergreifen, doch dann spürte er, wie sein Herz zu pochen begann.
    Was hatte der Kokuo gesagt?
    „Ich werde Tomotada schicken, Yoshitsune. Er wird dich holen und zu mir bringen."
    Tomotada!
    Yoshitsune sprang auf.
    Das bläulich schimmernde, knisternde Etwas vergrößerte sich rasch.
    Mein Sohn kommt, dachte Yoshitsune. Ich werde meinen Sohn sehen!
    Alles andere war nun ohne Bedeutung für ihn.

    Die beiden japanischen Stewards halfen den Männern, alles zusammenzutragen, das ihnen von Nutzen sein konnte, wenn der Schwarze Samurai sie irgendwo im Ewigen Eis des Polargebietes aussetzen sollte.
    Hinter den Toiletten im Heck des Jumbo-Jets befand

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