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104b - Die Braut der Bestie

104b - Die Braut der Bestie

Titel: 104b - Die Braut der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nichts mehr zu sehen. O- Yuki wirkte niedergeschlagen. Yoshitsune wußte, daß sie sich in der Gewalt des Kokuo befand und tun mußte, was er verlangte. Er erinnerte sich noch genau an den Tag vor nunmehr fast eineinhalb Jahren, als das kleine Schiff mit Franca Marzi und O-Yuki auf Tokoyo gestrandet war. Die beiden waren vor einem grausamen Daymio geflohen. Sie hatten nicht geahnt, daß Tokoyo von einem noch grausameren Mann beherrscht wurde.
    Der Kokuo machte Franca Marzi zu seinem Sklaven. Er unterzog ihn der fürchterlichen Tortur, der Marzi sein narbiges Gesicht zu verdanken hatte. Und O-Yuki wurde zur Gespielin des Kokuo, die ihm jederzeit zu Gefallen sein mußte.
    Yoshitsune hatte sich auf den ersten Blick in O-Yuki verliebt. Selbst als sie ihm gesagt hatte, daß sie eine Mujina war, hatte das seiner Liebe keinen Abbruch getan.
    Yoshitsune war der glücklichste Mann auf der ganzen Welt gewesen, als sie seine Gefühle erwiderte und sie ihm gestattete, in den Nächten, in denen Kokuo sie nicht zu sich rief, das Lager mit ihr zu teilen.
    Jetzt trug O-Yuki sein Kind unter dem Herzen.
    Seit Monaten hatte O-Yuki ihn gebeten, mit ihr von der Insel zu fliehen, doch es hatte keine Gelegenheit gegeben. Vielleicht war es jetzt soweit.
    Yoshitsune blickte hinunter in die Bucht, wo der kleine Sampan am Strand lag, mit dem die Samurais und der weiße Mann von der ankernden Dschunke auf die Insel gerudert waren.
    In dieser Nacht würde er versuchen, mit O-Yuki an Bord der Dschunke zu gelangen. Er würde die Männer darauf zwingen, den Anker zu lichten und aufs offene Meer hinauszusegeln.
    O-Yuki schüttelte den Kopf, als er ihr seinen Plan erzählte.
    „Du hast zu lange gewartet, Yoshitsune", sagte sie leise und ging davon.
    Yoshitsune blickte ihr nach. Er teilte ihre Hoffnungslosigkeit nicht. Er mußte diese Gelegenheit nutzen. Für O-Yuki und ihr ungeborenes Kind, das nicht unter der grausamen Herrschaft des Kokuo aufwachsen sollte.

    Yoshitsune war verzweifelt. Er spürte, daß die Niederkunft O-Yukis unmittelbar bevorstand. Er dachte nur noch wenig an die Nacht zurück, in der er mit O-Yuki an Bord der Dschunke hatte gehen und fliehen wollen. Ein Sturm war noch am Abend aufgekommen und hatte die Dschunke zerschmettert.
    Inzwischen waren viele Tage vergangen.
    Der Kokuo hatte den Gefangenen gequält und sein Gesicht auf die gleiche Weise verstümmelt wie das Franca Marzis. Yoshitsune hatte den Kokuo oft lachen hören in den letzten Tagen. Er mußte den weißen Mann, dessen Name Michele da Mosto war, abgrundtief hassen, daß er ihm diese entsetzlichen Qualen zufügte. Nur einem Gehirn wie dem des Kokuo konnte der Plan entspringen, den gequälten Gefangenen von seinem besten Freund als Kerkermeister bewachen zu lassen.
    Yoshitsune stieg die feuchten Stufen in den Kerker hinunter. Hinter ihm ging ein zweiter Samurai. Sie hatten den Auftrag, Michele da Mosto aus seinem Verlies zu holen, ihn zu baden und anzukleiden und dann vor den Kokuo zu bringen.
    Überall im Palast war Lärm und Geschrei.
    Nachdem Yoshitsune dem Gefangenen einen Kimono übergeworfen hatte, zerrte er ihn die Stufen hinauf. Da der Gefangene zu schwach war, schnell zu gehen, gab Yoshitsune dem anderen Samurai ein Zeichen, und sie trugen Michele da Mosto aus dem Haus und in den Garten.
    Die anderen Samurais warteten schon auf sie. Der blasse Mondschein beleuchtete ihre bemalten schwarzen Rüstungen. Schrille Musik erfüllte die Luft.
    Yoshitsune zuckte zusammen, als er das leise Stöhnen vernahm. Er wandte den Kopf. Seine Augen weiteten sich. O-Yuki lag auf einer Matte und wand sich. Sie mußte starke Schmerzen haben. Die Wehen, dachte Yoshitsune.
    Er wollte einen Schritt auf O-Yuki zumachen, als er die Gestalt des Kokuo neben ihr auftauchen sah. Er war in einen scharlachroten Kimono gekleidet. Seine Hände steckten in den weiten Ärmeln. Er blickte den Gefangenen mit einem Lächeln an, doch in diesem Lächeln war alle Grausamkeit, deren der Kokuo fähig war.
    Yoshitsunes Gedanken wirbelten hinter seiner Stirn. Er hörte den Kokuo und den Gefangenen in einer fremden Sprache miteinander reden.
    Der Gefangene mußte sich hinknien. Er erhielt ein Schwert, das er mit dem Knauf vor sich in den Boden stieß, dann zog er den Kimono aus. Yoshitsune wußte, daß der Kokuo den Gefangenen zwingen würde, Harakiri zu begehen. Doch was hatte das alles mit O-Yuki zu tun? Wieso mußte sie hier draußen in der kühlen Nacht auf der Matte ihr Kind zur Welt bringen?
    Wieder

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