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105 - Der Ruf nach Freiheit

105 - Der Ruf nach Freiheit

Titel: 105 - Der Ruf nach Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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wenn die anderen es gern vor lauter Bewunderung für ihre Schönheit vergaßen: eine Kriegerin.
    Andrew aktivierte den elektronischen Lockimpuls, der Digger zwei alias Pekkman heimholen würde. Er wandte sich an Peter Shaw. »Ich werde die Luken im Transportraum öffnen. Sobald die Kolks eingeflogen sind, können wir starten. Der Commander wird so schnell wie möglich nach Britana zurückkehren wollen, um Verstärkung zu holen.«
    Das sagst du, weil du ihn nicht kennst! , dachte die Barbarin.
    Ihr Gefährte stand neben ihr, und Aruula brauchte ihn nicht anzusehen, um zu wissen, dass sie Recht hatte. Maddrax räusperte sich - wie er es immer tat, wenn er Unvernünftiges vorhatte und nach einer Begründung suchte, die es nicht gab.
    Es war mit London vereinbart, dass der EWAT und sein kleines Team zunächst als Kundschafter agieren sollten. Für die eigentliche Rettungsaktion musste Verstärkung geholt werden.
    Das verstand sich von selbst, denn das Meera-Archipel war die Hochburg gefährlicher Piraten und kein Kinderhort.
    »Selbst wenn wir sofort aufbrechen, wird vor Ende der Woche niemand hier sein, der den Opfern dieser Leuteschinder helfen könnte«, sagte Matt in Richtung der jungen Technos.
    Shaw nickte eine blasse Zustimmung, Farmer wischte ein Stäubchen von der Schaltkonsole. Keiner sprach.
    Was verlangt er von ihnen? Dass sie sich freitwillig zum Kampf melden? Aruula schüttelte unmerklich den Kopf.
    Maddrax wusste genau, dass es bestenfalls unklug war, sich zu viert gegen ein ganzes Dorf zu stellen. Trotzdem wollte er es tun. Er konnte nicht anders.
    »Ich sollte nachsehen, wo die Kolks bleiben«, murmelte Andrew unbehaglich und mit Blick auf Peter Shaw. Aruula spürte Matts Anspannung und entschied, dass sie ihm helfen musste, unklug hin oder her. Schließlich waren seine Freunde auch ihre Freunde. Dass dies nur die halbe Wahrheit war, verdrängte Aruula ebenso wie das Bild eines Albinos unter der Peitsche.
    »Wir könnten den Abflug auf morgen früh verschieben, Maddrax«, überlegte sie laut. »Das sind nur ein paar Stunden, und der Verstärkung würde es sicher helfen, Informationen über das Dorf und die Bewohner zu bekommen. Natürlich müssten Andrew und Peter an Bord bleiben, solange wir unterwegs sind«, fügte sie hinzu und lächelte, als sie Matts Gesicht sah.
    Noch verblüffter hätte er nicht dreinschauen können.
    Sie legte eine Hand an seine Wange. Ich liebe dich! , dachte sie mit aller Zärtlichkeit, die sie für diesen ungewöhnlichen Mann empfand, den ein stählerner Vogel in ihr Leben getragen hatte. Aruula war schon fast bereit, ihren Kummer der letzten Zeit zu vergessen, an dem Maddrax nicht ganz unschuldig war.
    Aber leider machte er einen Fehler.
    Genau jetzt.
    Er nahm sie in die Arme, barg sein Gesicht in ihrer Mähne und raunte: »Danke! Und sei unbesorgt: Wenn es auf dieser Insel wirklich böse Geister gibt, werden wir mit ihnen fertig.«
    Aruula versteifte sich. Da war er wieder - der heimliche Schmerz.
    »Ich hatte böse Menschen gesagt, nicht böse Geister«, verbesserte sie düster und löste sich aus seinem Griff. Fast wäre sie dabei mit Andrew zusammengestoßen, der plötzlich aufsprang und an Aruula vorbei zum Transportraum lief, wo die Käfige der Kolks standen. Digger 2 und 4 mussten eingetroffen sein. Dem Geschrei nach wurden sie nicht mit offenen Flügeln empfangen.
    »Was ist da los?«, fragte Matt stirnrunzelnd.
    Kraaa-Kraaa , scholl es durch den EWAT, ungewohnt hell und erregt. Andrew brüllte: »Pekkman! Lass das!«
    Dann erschien sein Gesicht in der Schleuse. Er hielt sich am Rahmen fest und zog gerade noch den Kopf ein, als ein schwarz zerzaustes Etwas über ihn hinweg in die Zentrale flüchtete. Dort war plötzlich kein Platz mehr - nur noch flatternde Flügel, Wind und Geschrei. Eine Feder segelte zu Boden.
    »Commander - das müssen Sie sehen!«, rief Andrew. Die Stimme des Technos klang hilflos.
    Matt nahm die Arme über den Kopf und rannte geduckt zur Schleuse. Hinter ihm gelang es Aruula mit einem beherzten Griff, den Kolk aus der Luft zu holen. Lieutenant Shaw zog seine Jacke aus, um Digger 3 einzuwickeln. Sie hatten es mit vereinten Kräften gerade geschafft, als Gelächter aus dem Transportraum kam, gefolgt von Matthew Drax.
    »Andrew hat Recht, Leute! Das müsst ihr sehen«, grinste er.
    Digger 3 wehrte sich nach Leibeskräften, als er zwangsweise zurückgetragen wurde. Ein Blick in sein Quartier, dann wussten die Menschen auch, warum.
    Mit glänzenden

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