Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1050 - Die Roboter von Ursuf

Titel: 1050 - Die Roboter von Ursuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dem Herzen. Atlan hörte es seiner Stimme an und verzichtete darauf, seine letzte Bemerkung zu beantworten. Schließlich begann der Krane von neuem.
    „Ich würde gern mit euch kommen."
    „Warum tust du es nicht?"
    „Es sähe wie Feigheit aus. Die Bruderschaftler werden sich an den Zurückgebliebenen rächen, wenn sie merken, daß ihnen Hunderte von uns entkommen sind."
    „Das werden sie nicht tun", erklärte der Arkonide mit Nachdruck. „Der verseuchte Derrill wird es ihnen verbieten. Der einzige Grund, warum die Erste Flotte Ursuf noch nicht angegriffen hat, ist die Sorge um die Gefangenen. Sobald die Bruderschaft sich an Unschuldigen vergreift, ist die Schonzeit zu Ende. Derrill weiß das."
    Serigaal dachte eine Zeitlang darüber nach.
    „Also gut", sagte er schließlich. „Ich komme mit euch."
    Durch wirbelnde Regenschleier sah Atlan den Kranen sich nähern.
    „Sie kommen", meldete er einfach.
    Serigaal und Atlan stiegen die Treppe hinauf. Die beiden Hypnotisierten hatten ihre Anweisungen. Sie standen vorne, wo die helle Zone begann, und dirigierten das Fahrzeug mit Handbewegungen. Unten, im dunklen Bereich zwischen den Gebäuden, lagen acht reglose Gestalten. Ein erfahrener Regisseur hätte die Szene nicht besser vorbereiten können.
    Vorne, am Eingang des Spaltes, erschien das Fahrzeug. Es war ein großer, schüsselförmiger Schweber mit einem transparenten Aufbau. Als er zur Seite kippte, um sich vorsichtig in den Spalt hineinzumanövrieren, sah Atlan die Umrisse von sechs Gestalten. Bei allen guten Geistern des Universums - sie würden heute nacht eine Menge Waffen erbeuten!
    Er schob sich nach vorne. Der Schweber hatte die Scheinwerfer eingeschaltet. Sie stachen durch die regenerfüllte Finsternis und erfaßten die reglosen Körper. Die beiden Kranen waren zurückgewichen, um dem Fahrzeug nicht im Weg zu sein.
    Der Schweber hielt an. Von einem künstlichen Schwerefeld getragen, hing er dicht über dem Boden. Luken öffneten sich. Die Besatzung des Fahrzeugs kam zum Vorschein.
    Atlan feuerte den ersten Schuß.
    „Jetzt!" rief er mit einer Stimme, die mühelos den rollenden Donner übertönte.
    Es war eine Sache von Sekunden. Die Bruderschaftler hatten sich zu sicher gefühlt.
    Hätten sie einen Sicherheitsposten im Innern des Schwebers zurückgelassen, wäre der Überfall längst nicht so glatt abgelaufen.
    Atlan hastete mit drei Sätzen die Treppe hinab.
    „Sammelt die Waffen ein", gellte sein Befehl, „und schafft die Bewußtlosen ins Gebäude!"
    Zwei Minuten später war alles erledigt. In der Spalte zwischen den beiden Bauwerken befanden sich nur noch Atlan, die hypnotisierten Kranen und das schwebende Fahrzeug.
    „Steigt ein und wählt die Adresse der Generatorstation", befahl Atlan.
    Die Kranen gehorchten. Er sah ihnen zu, wie sie den Adreßcode eintasteten.
    „Sobald ich den Befehl gebe", sagte er, „fahrt ihr los. Geringe Geschwindigkeit. Fünfzig Meter vor der Generatorstation geht ihr von Bord, ohne das Fahrzeug anzuhalten.
    Verstanden?"
    „Wir haben dich verstanden", antworteten sie gleichzeitig.
    Ein Blitz fuhr auf die Oberfläche des Sees herab und zog krachenden Donner hinter sich her. Durch die wehenden Regenschleier näherte sich eine hochgewachsene Gestalt. Es war Serigaal. Er hielt Atlan die Sprengkapsel entgegen. Der Arkonide setzte den Zünder auf die Zeitdauer, die er sich aufgrund der Angaben, die ihm von den Kranen gemacht worden waren, ausgerechnet hatte. Er deponierte die Kapsel in der Mitte des Fahrzeugs.
    „Fahrt los!" befahl er. „Und sobald ihr ausgestiegen seid, vergeßt ihr alles, was sich hier abgespielt hat."
    Der Schweber setzte sich in Bewegung. Er glitt aus der Spalte hinaus in den erleuchteten Bereich und wandte sich nach links. Binnen weniger Sekunden war er verschwunden.
    Atlan drehte sich zu Serigaal um.
    „Sag den Freiwilligen, es geht in wenigen Minuten los."
     
    *
     
    Er stand ganz vorne, in der Dunkelheit unmittelbar am Rand der beleuchteten Fläche.
    Zu seinen Füßen schwappte das Wasser der Bucht. Der Regen rann ihm übers Gesicht, und er dachte beiläufig, daß er nicht mehr nässer werden würde, wenn er in den See sprang, um eines der Boote zu erreichen.
    Da zuckte es linker Hand auf. Ein orangeroter Glutball entstand mitten in der Zone gleißender Helligkeit. Die blauweißen Heliostrahler begannen zu flackern und erloschen.
    Aber die Nacht wurde darum nicht dunkler. Der Glutball breitete sich aus. Der Donner einer mächtigen Explosion

Weitere Kostenlose Bücher