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1051 - Als Verfluchte grüßen...

1051 - Als Verfluchte grüßen...

Titel: 1051 - Als Verfluchte grüßen... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist das leider nicht mehr eingetreten.«
    »Das ist Pech für Sie beide. Sonst wissen Sie nichts mehr?«
    »Kaum.« Suko hob die Schultern. Danach startete er einen Bluff, auf den ich schon gewartet hatte. »Er meinte allerdings auch, daß er einer Schweinerei auf die Spur gekommen ist.«
    »Nein!« Der Sultan gab sich entrüstet. »Welche Schweinerei denn?«
    »So genau hat er sich nicht ausgedrückt. Wir hörten etwas von Kindern, die verschwunden sein sollen. Was da nun stimmt, wissen wir nicht. Wir können uns auch nicht vorstellen, warum die Kinder verschwunden sein sollen. Für unseren Freund jedenfalls muß es ein heißes Eisen gewesen sein. So heiß, daß man ihn umbrachte.«
    Wieder seufzte der Sultan und nickte vor sich hin. »Es gibt schlimme Menschen auf der Welt.« Er betrachtete seine Fingernägel. »Wißt ihr denn, welchem Beruf er nachgegangen ist?«
    »Nicht genau. William war ein Allround-Talent. Er hat viele Jobs gehabt.«
    »Uns war das auch lange unklar«, sagte der Sultan. »Bis wir es dann erfahren haben.«
    »Und? Was ist er gewesen?«
    »Er war in unserem Sinne kein guter Mensch, weil er andere getäuscht hat. Wenn so etwas auffällt, kann es für denjenigen gefährlich werden. Das ist bei ihm wohl so gewesen.«
    Es entstand eine Schweigepause, obwohl wir uns dem Thema allmählich näherten. Auf meinem Rücken baute sich eine Gänsehaut auf, und ich dachte an den Kerl hinter mir.
    Der Sultan starrte uns an. »Für manche Menschen ist es nicht gut, wenn sie zuviel wissen. Auch Andeutungen können schon gefährlich sein. Lügen erst recht.«
    »Dann hat Hurt Sie belogen.«
    »Ja. Nicht nur er. Auch Ihnen glaube ich kein Wort. Ich weiß, was Hurt tatsächlich gewesen ist, aber darauf konnten wir keine Rücksicht nehmen. Bei Ihnen wird es ebenso sein, denke ich. Es wäre schlecht für sie, wenn Sie sich falsch bewegen. Dann würde mein Freund an der Tür sofort auf Sie schießen…«
    Wir hatten es uns gedacht. Zumindest ich, aber Suko dachte ähnlich. Wir hatten auch nicht dagegen protestieren können, daß dieser Leibwächter ebenfalls im Raum geblieben war. Wir hatten das Gefühl gehabt, in eine Falle zu gehen und waren davon ausgegangen, daß eine erkannte Gefahr eine halbe Gefahr ist.
    Jetzt steckten wir fest. Doch auf der anderen Seite stand fest, daß wir die richtige Spur aufgenommen hatten.
    Hinter uns klangen die Schritte des Mannes weich auf. Als ginge eine große Katze auf uns zu. Ich schielte nach rechts, denn dort saß Suko. Der Schatten des Leibwächters fiel auf ihn, und dann spürte Suko den kalten Druck der Revolvermündung im Nacken. Er zuckte nicht einmal zusammen und blieb ruhig sitzen.
    »Wenn Sie sich bewegen«, erklärte der Sultan, »wird Ihr Freund sofort sterben. Uns ist es egal, ob Sie beide zur Polizei gehören oder nicht. Es geht hier um die Sache. Um etwas Großartiges und Einmaliges, bei dem wir nicht gestört werden dürfen. Es ist ungemein wichtig für uns. Es wird uns zu Herrschern machen, und da muß jeder Feind ausgeschaltet werden.« Er hatte mit einer schon traurig klingenden Stimme gesprochen. Seine Handlungen deuteten nicht darauf hin. Nahezu lässig griff er unter sein Jackett und holte dort ebenfalls eine Waffe hervor. Es war eine Pistole, sogar eine Beretta.
    Über den Schreibtisch hinweg zielte er auf mich. »Ich denke, daß für Sie die Zeit des Sterbens gekommen ist…«
    ***
    Der Meinung war ich zwar nicht, doch im Moment hatten wir die schlechteren Karten und mußten abwarten. Situationen wie diese waren uns beiden nicht unbekannt, deshalb waren wir auch relativ gelassen. Nur blieben wir starr sitzen. Wir wollten dem Sultan keine Gelegenheit geben, abzudrücken.
    »Zwei weitere Morde?« fragte Suko.
    »Ja, es muß sein.«
    »Ich weiß nicht, ob Sie sich da nicht übernehmen. Sie haben recht gehabt, William Hurt gehörte zu uns.«
    »Klar, er war ein Bulle, der verdeckt gearbeitet hat. Daß Sie ebenfalls Polizisten sind, war mir schon lange klar. Als sie an der Theke standen, habe ich schon mithören können. Sie brauchen mir wirklich nichts vorzumachen.«
    »Sie hören also mit?«
    »Ich bin so frei. Schließlich muß ich ja wissen, was man sich so erzählt. Das verstehen Sie doch auch, oder?«
    »In gewisser Hinsicht schon. Nur daß wir eben keine Paten oder Sultane sind.«
    »Nett gesagt. Auch ohne Angst vor dem Tod. Ich kann Sie irgendwie bewundern.«
    »Das hat damit nichts zu tun«, erklärte ich. »Menschen wie wir gehen niemals ohne

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