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1053 - Metamorphose der Gläsernen

Titel: 1053 - Metamorphose der Gläsernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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später pfiff Atlan erneut durch die Zähne.
    „Tatsächlich", teilte er seinen neugierigen Zuhörern mit. „Diese Energien enthalten die charakteristischen Spitzen des Spektrums der Ekick-Strahlung. Allerdings ist das nicht alles. Es sind auch noch andere abnorme Energiekomponenten vorhanden, die ich noch nie gesehen habe."
    Seine weiteren Überlegungen wurden durch das Eintreffen einiger Betschiden unterbrochen. Doc Ming und Breiskolls Freundin Francette waren dabei. Sie gaben einen Bericht über die Lage an Bord.
    „Auch die letzten Solaner werden jetzt von der Phänomen-Aura befallen", sagte der Heiler der Betschiden. „Es sieht schlimm aus. Unsere Leute sind pausenlos im Einsatz, und die vernünftigen Roboter unterstützen sie. Die SOL ist aber zu groß, als daß wir an jedem Ort sein könnten. Durch die Wahnsinnsaktivitäten und die Streitereien sind bereits sieben Menschen gestorben. Wir brauchen Hilfe, sonst bekommen wir die Lage nie in den Griff."
    „Ich verstehe das, Doc", antwortete Atlan, „aber ich kann euch keine direkte Hilfe geben.
    Ich bin nicht dazu in der Lage. Alles, was ich tun kann, ist, das Übel an der Wurzel zu packen. Ein paar Schritte zur Aufklarung sind uns gelungen."
    Die hilfswilligen Betschiden mußten sich mit dieser Erklärung zufrieden geben. Sie zogen wieder ab.
    Atlan setzte sich an einen Tisch und machte sich ein paar stichwortartige Notizen.
    „Ich erkenne die richtigen Zusammenhänge nicht", gestand er. „Da sind die Buhrlos, die sich völlig apathisch verhalten. Da ist irgendwo in weiter Ferne eine kosmische Quelle, die eine Art Radiostrahlung in Hyperfrequenzen aussendet. Da sind die Solaner, die sich wie wilde und arbeitswütige Superschöpfer betätigen. Da sind die 250 Betschiden, die nicht betroffen sind. Da ist eine Strahlung in dem Schiff, die eindeutig auch Ekick-Komponenten enthält, aber auch noch andere Anteile, die ich nicht kenne. Irgendwie ist das alles unlogisch. Es fehlt ein Glied in der Kette. Ich habe mir das Spektrum des fernen Hyperstrahlers angesehen. Es ist fremdartig, aber es enthält nicht die Anteile der Ekick-Strahlung der Buhrlos. Vielleicht besteht gar kein Zusammenhang. Verblüffend ist jetzt nur, daß unsere guten Buhrlos ganz offensichtlich stärker aufgeladen sind als je zuvor."
    „Die Lösung des Problems ist doch ganz einfach", behauptete Fräser Strunad. Er trat an den Tisch, und ehe sich der Arkonide versah, nahm der Pilot den Notizzettel und zerknüllte ihn in seiner Hand.
    Achtlos warf er die dünne Folie hinter sich.
    „Menschen!" verkündete er dann laut. „Die Zeit ist gekommen, da wir aus tiefster Einsicht unser weiteres Handeln bestimmen. Die Zeit hat mich dazu ausersehen, euch die Lehre von Sonnenmanövern zu vermitteln. Ihr alle kommt in den Genuß, als meine persönlichen Schüler den ersten Flug durch eine Sonne zu erleben. Werft die Kraftwerke an! Ölt die Nugas-Protonenstrahltriebwerke! Es geht los!"
    Seine Hände lagen schon auf den Kontroll- und Steuerelementen des Pilotenstands, als Atlan ihn mit einem Handkantenschlag fällte.
    „Das war richtig", erklärte einer der beiden anderen Immunen. „Ich verstehe nicht, wie sich Fräser so versteigen konnte. Hat er denn unsere naheliegenden Probleme völlig aus den Augen verloren? Los, Leute, wir bauen die Zentrale um. Es wird endlich Zeit, daß wir einen Tanzsaal an Bord bekommen."
    „Nun scheint es auch die letzten normalen Solaner erwischt zu haben", stellte Jörg Breiskoll betrübt fest.
    Er hielt den Mann fest, bevor dieser mit seinen Umbauarbeiten beginnen konnte. Atlan rief zwei Roboter, die die Männer fortschafften.
    Der letzte der Besatzung der Zentrale starrte den Arkoniden aus großen Augen an.
    „Ich glaube", murmelte er dann, „ich gehe freiwillig. Es sei denn, es hat jemand etwas dagegen. Ich spüre plötzlich einen unwiderstehlichen Drang, ein kosmisches Epos zu schreiben. Hier ist dafür kein geeigneter Platz."
    Atlan ließ den Mann gehen. Es gab einfach keine Möglichkeit, sich um jeden einzelnen der 10.000 Menschen zu kümmern. Er legte nur Wert darauf, daß die technischen Einrichtungen der Kommandozentrale unversehrt blieben.
    Wenige Minuten später kam Francette herein.
    „Jetzt haben auch die letzten Menschen den Verstand verloren", berichtete sie. „Nur die Betschiden verhalten sich noch normal."
    Atlan nahm die Information schweigend zur Kenntnis. Er fühlte sich so hilflos wie ein kleines Kind. Jetzt besaß er nicht einmal mehr Menschen,

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