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1053 - Metamorphose der Gläsernen

Titel: 1053 - Metamorphose der Gläsernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu sein.
    „Ich habe den Bildschirm einer vernünftigen Verwendung zugeführt", erklärte Tanwalzen in einem Tonfall, als spräche er von den selbstverständlichsten Dingen der Welt. „Er ist jetzt ein Spielfeld für Reaktionstests. Leider kann ich den Fehler in meiner Schaltung nicht finden. Würdest du mir behilflich sein?"
    „Tanwalzen. Du hast unsere Anlage mit den galaktischen Positionen demontiert. Weißt du, was du damit angerichtet hast?"
    „Natürlich, Atlan. Ich mußte es doch tun, jetzt, wo ich der High Sideryt bin. Galaktische Positionen sind unwichtig für unsere Existenz. Nur wenn wir unseren Geist im Spiel schulen, können wir überleben."
    Bevor Atlan etwas antworten konnte, schrillten in der Nähe die Alarmsirenen. Kurz darauf stürzte Jörg Breiskoll in den Raum.
    „Ich habe den Alarm ausgelöst", rief er erregt. „Auf der SOL ist der Teufel los. Ich glaube, die halbe Mannschaft ist verrückt geworden. Überall herrscht eine völlig widersinnige Hektik. Wir haben es zu spät bemerkt. Es muß eine Seuche ausgebrochen sein."
    „Fühlst du dich noch normal?" fragte Atlan den jungen Betschiden. Der nickte.
    „Wenn es wirklich eine Seuche ist", stellte Atlan fest, „so kann mir nichts passieren. Mein Zellaktivator schützt mich."
    „Die Frage, wer hier normal ist", meldete sich Tanwalzen, „ist noch zu prüfen. Ich habe das Gefühl, daß bei euch beiden etwas nicht stimmt."
    Plötzlich stieß er einen Jubelschrei aus.
    „Ich habe es! Seht doch einmal her!" Tanwalzens Hand fuhr über die Platte des Bildschirms, auf der sich ein dicker roter Punkt hin und her bewegte. „Atlan! Übernimm die Steuerung des Torwarts."
    „Er auch?" Breiskoll deutete auf Tanwalzen.
    „Ja. Was hast du beobachtet?"
    „Ganze Gruppen von Menschen wollen die Wände mit verrückten Malereien verzieren.
    Andere toben als Putzkolonnen durch die Gänge und entwickeln sich zu Putzteufeln. Es ist schon viel Unheil angerichtet worden, und kaum noch jemand reagiert vernünftig. Mir wollten zwei Frauen unbedingt eine neue und angeblich sehr modische Kombination verpassen. Ich mußte mich sehr handgreiflich wehren. Was anfangs wie ein lustiger Spaß aussah, ist zu einer ernsthaften Gefahr geworden. Du mußt etwas unternehmen."
    „Das ist mir klar", sagte Atlan hart. „Ich kann nur hoffen, daß mich SENECA jetzt nicht im Stich läßt. Jörg, trommele alle noch vernünftigen Leute zusammen. Wir räumen nebenan den Konferenzsaal um und bilden dort eine Einsatzzentrale. Ich nehme an, daß du dich vor allem noch auf die Roboter verlassen kannst. Ich gehe in den Kommandostand und sehe dort nach dem Rechten. Wir treffen uns dort."
    Gemeinsam verließen sie den Raum, in dem sich Tanwalzen gerade über sein fünftes Tor in ununterbrochener Reihenfolge freute.
    Der Eingang zur Kommandozentrale war verriegelt. Atlan befürchtete auch hier einen Zwischenfall, aber dann meldete sich jemand aus dem Innern des wichtigsten Punktes der ganzen SOL.
    Fraser Strunad war einer der Piloten. Er hatte das Kommando in der Zentrale übernommen, als dort einige der Besatzung angefangen hatten, sich mehr als merkwürdig zu verhalten.
    Er ließ schließlich Atlan hinein.
    „Warum hast du keinen Alarm ausgelöst?" warf der Arkonide dem Piloten vor. Richtige Emotionauten gab es schon lange nicht mehr an Bord.
    „Ich habe Tanwalzen informiert", erklärte Strunad verwundert. „Er wollte den Alarm veranlassen. Von den 15 Mann Stammbesatzung hier sind außer mir nur noch zwei normal. Bei allen anderen stellten sich seltsame Verhaltensstörungen ein. Zum Glück ging das nicht auf einen Schlag. So konnten wir nach und nach alle Kranken entfernen. Ich habe SENECA um Hilfe gebeten, aber die Positronik hat mir keine Antwort gegeben."
    Atlan sah sofort, daß unter den gegenwärtigen Umständen ein Start unmöglich war. Er konnte froh sein, daß bis jetzt noch nichts Schlimmeres passiert und vor allem die Kommandozentrale nicht beschädigt worden war.
    Er stellte zuerst eine Verbindung zur SZ-1 her. Was er von dort erfuhr, war wenig tröstlich. Die Ausschreitungen der Solaner waren in der Solzelle sogar noch schlimmer als im Mittelteil.
    Eine Automatik, die von SENECA unabhängig arbeitete, hatte dort die wichtigsten Teile, Hauptzentrale, Kraftwerke und interne Positroniken vor den Menschen abgeriegelt. Eine Gruppe von 17 normal gebliebenen Besatzungsmitgliedern versuchte das drohende Chaos in der SZ-1 einzudämmen. Erschwert wurden alle Maßnahmen durch den

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