1053 - Metamorphose der Gläsernen
die die Buhrlos in den Raum schaffen konnten, wenn deren Hautpanzer wieder zu dick wurde.
Die SOL stand am Rand des Abgrunds.
„Was sollen wir jetzt tun?" fragte ihn Jörg Breiskoll.
„Wir kämpfen weiter", antwortete Atlan. „Ich muß das fehlende Glied in der Kette erkennen. Die Ekick-Strahlung kann es nicht sein, denn ich weiß ganz sicher, daß sie sich nie negativ ausgewirkt hat."
Vielleicht siehst du den Wald vor lauter Bäumen nicht, meldete sich in diesem Moment überraschend sein Extrasinn.
6.
Ohne die hilfsbereiten Betschiden wäre die Lage hoffnungslos gewesen. Alle 250 Jäger und Bauern von Chircool waren in den nächsten Stunden ohne Pause im Einsatz, um schlimme Ausschreitungen zu verhindern. Bei der Vielzahl von Decks, aus denen die SOL bestand, war das zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es war immerhin besser als das totale Chaos.
Zum Glück oder zum Unglück verhielt sich SENECA völlig passiv. Atlan hatte es längst aufgegeben, von der Biopositronik Hilfe zu erwarten.
Die passive Haltung SENECAS traf in gleichem Maß für alle Roboter zu, die über einen organischen Plasmazusatz verfügten. Die Betschiden, die Atlan laufend mit Informationen versorgten, berichteten, daß die Roboter wie abgeschaltet herumstanden und nicht ansprechbar waren.
Die viel zu wenigen Roboter, die reine Positroniken darstellten, unterstützten die Hilfsmaßnahmen gegen die durchgedrehten Solaner. Dabei kam es aber immer wieder zu Zwischenfällen, weil diese Roboter zunächst nicht in der Lage waren, zwischen den immunen Betschiden und ihren Aufträgen und den übergeschnappten Solanern und deren Wünschen zu unterscheiden. Nach der Grundprogrammierung gab es keine Hindernisschwelle für diese •Roboter, wenn ein Besatzungsmitglied nach einem bestimmten Werkzeug oder sonstigem Material verlangte.
Atlan griff schließlich über die Bordrundsprechanlage ein und wies alle Roboter an, nur Hilfsaktionen durchzuführen. Das half weitgehend und erleichterte den Betschiden ihre Arbeit.
In der Kommandozentrale hatte sich Atlan mit Jörg Breiskoll verschanzt. Der Arkonide versuchte mit einer separaten Positronik, die nicht mit SENECA gekoppelt war, die anstehenden Probleme zu lösen. Er gab zunächst alle bekannten Daten in den Rechner ein.
Die Zeit, die die Maschine für ihre Berechnungen benötigte, nutzte er, um Gesil aufzusuchen.
Die Fremde von Spoodie-Schlacke schlief friedlich. Atlan weckte sie nicht. Auf Gesil schien die geheimnisvolle Phänomen-Aura ähnlich zu wirken wie auf das Zellplasma SENECAS oder der Roboter.
Als er in die Kommandozentrale zurückkehrte, lagen die ersten Ergebnisse der Positronik vor. Diese behauptete, daß Atlans Meinung über Ekick schlicht und einfach falsch sei.
„Es liegen jetzt ganz andere Verhältnisse vor als früher", erklärte der Computer bestimmt. „Die Buhrlos sind über und über mit Ekick beladen. Sie sind regelrecht übersättigt. Das muß ähnlich wie bei anregenden Medikamenten sein, die, in einer Überdosis genommen, zu neuen und möglicherweise gefährlichen Reaktionen führen. Es besteht kaum ein Zweifel daran, daß die unbekannte Radioquelle für diese extreme Aufladung gesorgt hat. Ich empfehle als Abhilfe den sofortigen Start. Dieser Raumsektor, in dem die Radioquelle besonders intensiv wirkt, vielleicht durch einen Linseneffekt aufgrund von hypergravitorischen Feldern, muß sofort verlassen werden."
„Das ist leichter gesagt als getan", widersprach Atlan. „Mit SENECA könnte ich allein die SOL in Bewegung setzen. So ist es aber unmöglich. Die Betschiden verstehen etwas von Ackerbau und Viehzucht, aber sie haben keine Ahnung von der Steuerung eines Raumschiffs."
„Ich werde es noch lernen", versuchte Breiskoll den Arkoniden zu trösten.
„Ich verstehe nicht", fragte Atlan die Positronik, „wie sich die EkickÜberladung auf die Solaner auswirken soll. Da fehlt ein Glied in der logischen Kette."
„Es gibt mögliche Erklärungen", antwortete die Positronik sofort. „Es wäre denkbar, daß die Buhrlos die Strahlung des fernen Körpers in sich aufnehmen und dort transformieren.
Vielleicht wirken sie wie ein Relais oder wie ein Katalysator, der bei der Übersättigung mit Ekick eine andere Hyperstrahlung freisetzt.
Geringe Mengen Ekick sollen ja stimulierend gewirkt haben. Was wir jetzt erleben, ist sozusagen eine Superstimulanz."
„Ich müßte also dafür sorgen", folgerte Atlan, „daß diese eventuell vorhandene
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